17. Januar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Deutschlandfunk - die Presseschau

    Benjamin Netanyahu am Rednerpult vor der israelischen Flagge.
    Das Sicherheitskabinett in Israel stimmt einer Waffenruhe mit der Hamas zu (picture alliance / Newscom | Maya Alleruzzo)
    Nach dem israelischen Sicherheitskabinett hat am Abend auch die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu abschließend über das Waffenruhe-Abkommen mit der Terrororganisation Hamas beraten.
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt:
    "Mit gutem Grund mischt sich eine gehörige Portion Skepsis in die Erleichterung über das Geiselabkommen in Nahost. Der Teufel steckt bei den Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas stets in den Details. Dennoch steckt in diesem Abkommen Grund zur Hoffnung. Denn es zeigt, dass Druck etwas bewegen kann."
    Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg führt aus:
    "Skeptiker gehen davon aus, es komme nicht zum Abzug der Israelis (aus dem Gazastreifen), weil dadurch das Regierungsbündnis von Benjamin Netanjahu platzen würde. Aber: Gäbe es überhaupt einen günstigeren Anlass für Netanjahu, die mit ihm koalierenden Rechtsextremisten und Fanatiker in die Opposition zu schicken?"
    T-ONLINE schreibt:
    "Es gibt Gründe, das Abkommen zu sabotieren – für die Hamas, die im Frieden verliert, für Netanjahu, der Premier im Krieg bleibt. Sechs lange Wochen stehen bevor, in denen vieles passieren kann. Das Pflänzchen Hoffnung ist aber immerhin gepflanzt."
    Ein Gastkommentator von SPIEGEL-ONLINE nennt die Waffenruhe eine strategische Niederlage für Israel:
    "Das liegt auch daran, dass Premier Netanyahu im vergangenen Jahr Kriegsziele ausgegeben hatte, die unrealistisch waren, wie etwa den 'totalen Sieg' über die Hamas. Jerusalem wird im Rahmen des verabredeten Geisel- und Gefangenenaustauschs sogar Terroristen aus israelischen Gefängnissen freilassen müssen. Der Hamas ist es gelungen, auf dem Propaganda-Schlachtfeld Israel als Pariastaat dastehen zu lassen."
    Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz befasst sich mit dem Streit über die Finanzierung weiterer Ukraine-Hilfen:
    "Der Kanzler ist in die Defensive geraten, aus der er schleunigst herausfinden sollte. Denn die Lage in der Ukraine ist zu dramatisch. Ein kleinlicher Finanzierungsstreit über eine überschaubare Summe wirkt lächerlich. Ja, genau an dieser Frage war die Ampel zerbrochen. Würde er jetzt einer Finanzierung ohne neue Schulden zustimmen, befürchtet Scholz, würde die Begründung des Ampelbruchs entwertet und die SPD die Deutungshoheit verlieren."
    Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder entgegnet der Argumentation der Freien Demokraten:
    "Wenn es – angeblich – um nicht weniger als um den Schutz des gesamten europäischen Kontinents geht (mit drei Milliarden Euro wohlgemerkt!), könnte dann nicht der Schutz der deutschen Schuldenbremse dem gegenüber nachrangig sein? Andererseits ist die vom Kanzleramt verbreitete Erklärung – so eilig sei die Sache nicht und die Waffenproduktion ohnehin am Limit – nicht besonders überzeugend."