19. Januar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Zwei Themen spielen eine große Rolle in den Zeitungen: Die Waffenruhe im Gazastreifen mit der Freilassung der ersten Geiseln und die Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident.

Kinder und Frauen mit Kopftuch stehen zusammen und feiern. Einige applaudieren, andere machen das "Peace"-Zeiche. Sie schwänken palästinensiche Flaggen.
Die Waffenruhe im Gazastreifen ist auch Thema in den Zeitungskommentaren. (IMAGO / UPI Photo / IMAGO / Anas Deeb)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG widmet sich der Waffenruhe.
"Nicht nur für die Familien ist die erlösende Nachricht über die Freilassung der Geiseln ein Grund zur Freude. Zum ersten Mal seit 14 Monaten besteht zumindest vorsichtige Hoffnung darauf, dass der Krieg in Gaza ein Ende finden könnte. Vorerst ist das ein gutes Zeichen – sowohl für Israel als auch für die Palästinenser."
"Zugleich bleiben auf beiden Seiten dieses Krieges unzählige Fragen unklar",
hebt der KÖLNER STADT-ANZEIGER hervor:
"Wer soll im Gazastreifen künftig regieren? Wie könnte ein israelischer Abzug ablaufen? Aber auch, ganz simpel: Findet die Hamas überhaupt noch alle Geiseln – oder deren sterbliche Überreste?"
ZEIT ONLINE geht darauf ein, dass der rechtsextreme Minister Ben-Gvir das Kabinett von Netanjahu verlassen hat.
"Vor allem Ben-Gvir hatte darauf bestanden, den Krieg im Gazastreifen fortzusetzen. Immer wieder hatten radikale Siedler, die Ben-Gvir vertritt, eine erneute Besatzung von Teilen des palästinensischen Küstenstreifens verlangt und vom Bau neuer israelischer Siedlungen geschwärmt. Laut Abkommen aber sollen die vertriebenen Palästinenser aus dem Norden des Gazastreifens zurückdürfen, wodurch alle Siedlerträume platzen."
In den USA findet morgen die Amtseinführung von Donald Trump statt, der zum zweiten Mal US-Präsident wird.
"Trump 2.0 wird nicht die Fortsetzung seiner ersten Amtszeit sein",
glauben die STUTTGARTER NACHRICHTEN.
"Geändert hat sich die gesellschaftliche Bereitschaft, die autokratischen Tendenzen eines Mannes zu akzeptieren, der aufgrund seiner Rolle beim versuchten Umsturz am 6. Januar 2021 angeklagt wurde."
"Tatsächlich kehrt mit Donald Trump nicht nur der Wille ins Weiße Haus zurück, mit disruptiver Politik Etabliertes zu zerstören",
hebt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG hervor.
"Ein wesentliches Merkmal von Trumps zweiter Amtszeit dürfte auch ein Kulturkampf sein, der die Risse in der Gesellschaft vertieft."
"Die Zutaten, die zum Aufstieg von Trump geführt haben, wurden in amerikanischen und deutschen Medien hundertfach beschrieben",
heißt es im Magazin DER SPIEGEL.
"Der Machtwille eines einzelnen Mannes, der irgendwann so stark war, dass die eigene Partei ihrem Anführer mehr vertraute als dem eigenen Verstand. Der Opportunismus des Apparats, der jeden Abweichler als Verräter brandmarkte. Mit denselben Mechanismen hat Joe Biden auch die Demokraten angeführt, bis es zu spät war. Ab heute werden wir alle den Preis dafür zahlen müssen".