21. Januar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Der Amtsantritt des neuen US-Präsidenten Trump ist weiter das bestimmende Thema in den Kommentarspalten.

Donald Trump hält ein von ihm unterzeichnetes Dekret in die Höhe.
Hat am Tag seiner Amtseinführung zahlreiche Dekrete erlassen: Donald Trump. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Matt Rourke)
Die TAZ stellt klar:
"Trumps Agenda, tausendfach vorab verkündet und am ersten Tag mit einer Flut von Dekreten begonnen, ist die eines radikalen Umbaus. Sie ist eine Botschaft, die von Feindschaft lebt: Feindschaft zu allem Linken, Feindschaft gegenüber unabhängigen Medien, Feindschaft gegenüber Bürgerrechten und internationalen Verpflichtungen, Verachtung gegenüber Minderheiten."
In der NEUEN OSNABRÜCKER ZEITUNG heißt es:
"Trump hat all jene begnadigt, die beim Sturm aufs Kapitol die Demokratie angegriffen haben. Die USA treten aus der Weltgesundheitsorganisation aus, ebenso aus dem Pariser Klimaabkommen. All das gibt Anlass zu großer Sorge. Allein, es nützt nichts: Europa ist selbst schuld, wenn es sich nicht ausreichend auf die neuen Zumutungen aus Washington eingestellt hat."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm bemerkt:
"Der Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen ist sicherlich keine gute Nachricht. Er sollte aber auch nicht überbewertet werden. Das zeigen die Erfahrungen mit dem ersten Austritt: Andere große Emittenten wie die EU und China haben ihre Anstrengungen zum Teil sogar verstärkt. Selbst in den USA hat sich fast die Hälfte der Bundesstaaten in einer Klimaallianz weiterhin zum Abkommen bekannt."
Die DITHMARSCHER LANDESZEITUNG aus Heide betont:
"Der Wiedereinzug Donald Trumps ins Oval Office stellt auf der weltpolitischen Ebene einen gigantischen Einschlag dar. War 'Zeitenwende' bislang ein von Olaf Scholz eingeführter, aber weitgehend wirkungslos verpuffter Begriff, lädt Trump ihn im Eiltempo mit Bedeutung auf."
"Wer eine mit dem zweiten Amtsantritt Trumps verbundene handfeste Zäsur sucht, findet sie – Ironie der Geschichte – in der Außenpolitik", meint die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG:
"Die von Trump erzwungene Feuerpause in Gaza verändert die weltpolitische Realität und die humanitäre Lage vor Ort. Mehr noch: Sie ist für die ganze Welt ein Hoffnungszeichen in schwieriger Zeit."
Nun noch ein Blick in die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt (Oder). Sie kommentiert die geplante Bundestagsdebatte über ein mögliches AfD-Verbotsverfahren:
"Die Wähler entscheiden sich in der überwiegenden Mehrheit nicht für die AfD, weil sie die Demokratie abschaffen wollen. Sie haben vielmehr den Eindruck, dass ihre politischen Ziele von den anderen Parteien ignoriert werden. Daran würde auch ein Verbot nichts ändern, es würde das Misstrauen sogar weiter anheizen."
Auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ist skeptisch:
"Ein Verbotsantrag löst ein langes Verfahren aus. Das bringt man besser nicht kurz vor einer Wahl, sondern kurz danach auf den Weg. Dann könnte die AfD zumindest nicht die Mär verbreiten, sie solle rasch ausgeschaltet werden."