22. Januar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema: die Folgen der Präsidentschaft von Donald Trump in den USA für die EU. Hören wir die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.

Der französische Präsident Emmanuel Macron (r), und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geben eine gemeinsame Erklärung im Elysee-Palast in Paris ab.
Die deutsch-französische Achse ist Thema in den Zeitungen. (Mohammed Badra/EPA POOL/AP/dpa)
"Die Welt sieht von Europa aus betrachtet nicht verheißungsvoll aus. Mit dem Amtsantritt des US-Präsidenten habe eine 'neue Ära des rauen geostrategischen Wettbewerbs' begonnen, sagte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen. Was bedeutet das in der Praxis? Kurz gesagt: jeder gegen jeden, und jeder für sich."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU hält eine stabile deutsch-französische Achse für zwingend und betont:
"Europa braucht diesen Zusammenhalt - im Kampf für eine freie Ukraine, im Wettbewerb mit dem systemischen Rivalen China und nun auch im Umgang mit dem herausfordernden Partner USA."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG wirft Bundeskanzler Scholz und dem französischen Präsidenten Macron eine verpasste Chance vor.
"Bei ihrem Treffen in Paris kam kaum mehr als das Bestätigen der deutsch-französischen Freundschaft heraus. Eine Antwort auf die Weltlage, insbesondere seit der Amtsübernahme des US-Präsidenten Trump, hätte selbstbewusster ausfallen können."
Und die VOLKSSTIMME aus Magdeburg fasst zusammen:
"Dass Donald Trump eine Herausforderung werden wird, sagt Olaf Scholz in Paris zum politischen Beben, das der US-Präsident innerhalb von zwei Tagen losgetreten hat. Die Formel glättet aber nur diplomatisch das solide Misstrauen gegenüber der neuen Administration in Washington."
Nun zu Trumps Kritik an einer Bischöfin. Diese hatte sich im Gottesdienst kurz vor der Amtsübernahme in Trumps Anwesenheit besorgt über dessen Migrationspolitik geäußert. DER SPIEGEL schreibt, es sei, Zitat:
"... so leicht, aus dem Hass, den Lügen und dem aufgeblasenen Pomp dieses Mannes die Luft herauszulassen. Die Bischöfin der Episkopalkirche der USA, Mariann Edgar Budde, hat gezeigt, wie das gehen kann. Mit einfachen Worten, die Trump direkt adressierten und die Unmenschlichkeit seiner Weltsicht grell sichtbar machten: Mitgefühl. Erbarmen. Würde. Bescheidenheit."
Jetzt noch zur Affäre um mutmaßlich erfundene Belästigungsvorwürfe gegen den grünen Abgeordneten Gelbhaar. DER TAGESSPIEGEL kritisiert die Berichterstattung des Senders RBB.
"Ein persönliches Gespräch von RBB-Journalisten mit der vermeintlichen Kronzeugin hat es, wie es derzeit aussieht, nie gegeben. Der RBB selbst teilt mit, mit der Person, hinter der, zunächst noch ohne Wissen des RBB, eine Grünen-Bezirkspolitikerin gesteckt haben soll, 'mehrere ausführliche Telefonate' geführt zu haben. Telefonate können kein Treffen ersetzen, das, wie nun deutlich geworden ist, Gelbhaar, dem Sender und den Grünen womöglich einiges Unheil erspart hätte. Stattdessen vertraute man auf eine mutmaßlich gefälschte und unter falschem Namen abgegebene eidesstattliche Versicherung."