![Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), spricht im Bundestag. Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), spricht im Bundestag.](https://bilder.deutschlandfunk.de/4d/aa/f9/f9/4daaf9f9-a86c-4f18-b926-e5c58f8c68a8/cdu-merz-bundestag-100-1920x1080.jpg)
"Merz will alle Flüchtlinge an der Grenze in die Nachbarstaaten zurückweisen. Er redet von einem 'Recht auf Vorrang des nationalen Rechts' – das es nicht gibt. Welche Vision hat er von Europa? Ausgerechnet in einer Zeit, in der wir eine starke EU gegen Trump, Putin und Xi brauchen, stellt der skrupellose Merz alles infrage. Die CDU geht auch hier auf AfD-Kurs."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz hat folgende Befürchtung:
"Merz hat das Heft des Handelns an sich gerissen. Aber es könnte ihn mitreißen. Auch wenn er die Wahl gewinnt, er wird an seinen Versprechungen gemessen werden."
Das HANDELSBLATT aus Düsseldorf meint:
"Tatsächlich liefert Merz nur Scheinlösungen. Eine weitere Enttäuschung der Bürger ist absehbar. Das könnte der AfD weiteren Zulauf bescheren."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG überlegt:
"Ob Merz mit seiner harten Linie mehr Wähler anzieht als verschreckt, muss sich zeigen. Gewinnt die Union die Wahl, stellt sich die Frage, wer die Migrationspolitik mittragen würde. Die FDP wäre wohl dabei. Mit der AfD, da können die Grünen und die SPD den Teufel an die Wand malen, werden CDU und CSU nicht koalieren."
Und die LAUSITZER RUNDSCHAU verweist auf Folgendes:
"Für die Grünen ist die CDU die bisher einzige Option, um an der Macht zu bleiben. Seit Wochen arbeitet die Partei darauf hin, die Weichen für eine schwarz-grüne Koalition zu stellen. Doch Merz hat mit seinen Vorschlägen zur Migrationspolitik die schwarz-grünen Träume zertrümmert."
Mit einer zentralen Gedenkzeremonie am Ort des früheren deutschen Vernichtungslagers Auschwitz wird morgen der Befreiung vor 80 Jahren gedacht. Der TAGESSPIEGEL kommentiert:
"Sich buchstäblich vor Augen zu führen, was das war, dieser 'Zivilisationsbruch', wie es so papieren heißt, bedeutet, sich Gefühlen auszusetzen. Wer will das schon? Immer weniger. Die Älteren aus Scham, die Jüngeren, weil sie es nicht besser wissen. Die Jewish Claims Conference hat repräsentativ Menschen in unserem Land zwischen 18 und 29 befragt. Danach geben rund 40 Prozent an, nicht gewusst zu haben, dass etwa sechs Millionen Jüdinnen und Juden in der Nazi-Zeit ermordet wurden."
"Es droht etwas verloren zu gehen",
warnt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
"Nicht nur der mühsam errungene Konsens in Deutschland, die Schuld von Auschwitz anzunehmen. Auch die Kraft der Lehren erlahmt. Im Westen Europas führte der so hart errungene Sieg über Nazideutschland zu einer neuen internationalen Ordnung, sie basierte auf verbindlichen Regeln und Werten der Freiheit. All dies steht heute infrage."