27. Januar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Das Gedenken an die Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz vor 80 Jahren ist ein Thema in den Zeitungskommentaren.

Wachtürme und ein Stacheldrahtzaun am Vernichtungslager Auschwitz.
Vor 80 Jahren wurde das NS-Vernichtungslager Auschwitz befreit - das ist ein Thema in den Zeitungskommentaren (Archivbild). (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Damian Klamka)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG bemerkt:
"Was die Verbrechen in den Vernichtungslagern Auschwitz, Treblinka, Sobibór und Belzec aus den anderen Massenmorden der totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts hervorhebt, ist ihre Organisation: Sie waren Fabriken des Todes, erdacht und konstruiert, um mit größter Effizienz in hoher Geschwindigkeit eine möglichst große Zahl von Menschen zu ermorden - und zwar auf eine Weise, die die Täter möglichst wenig belastet."
Das STRAUBINGER TAGBLATT vermutet:
"Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz. Die Botschaft ist wichtiger denn je in diesen Zeiten, in denen immer mehr Juden überlegen, das Land zu verlassen. Ihre Angst ist eine Mahnung an die Mehrheitsgesellschaft."
Die Lehren von Auschwitz scheinen verpufft, wirft SPIEGEL ONLINE ein:
"Die Politik zeigt sich hilflos, die Beauftragte der EU-Kommission gegen Antisemitismus kämpft wie Don Quijote gegen Windmühlen, in Deutschland werden immer neue Stellen für 'Antisemitismusbeauftragte' geschaffen, doch das beruhigt in der jüdischen Community niemanden."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG gibt zu bedenken:
"Keineswegs ist das Wissen über den Nationalsozialismus bei allen, die in Deutschland leben, heute groß, bei vielen sogar sehr dürftig. Das gilt auch für die handfesten Lehren, die man daraus über das Völkerrecht oder über Radikalisierung ziehen kann. Die Wissenschaft, ihre Vermittler, die Zivilgesellschaft und die Schulen haben da in Wahrheit noch viel zu tun."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg geht ein auf den Streit zwischen den USA und Kolumbien über die Abschiebung von Migranten:
"Trump bevorzugt 'Deals' mit Daumenschrauben. Für ein erstes Exempel musste Kolumbien herhalten. Weil dessen Präsident Gustavo Petro aus den USA abgeschobene Landsleute nicht wieder ins Land lassen wollte, hat Trump prompt mit Zöllen auf Importe gedroht. Kolumbien gab nach."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU stellt fest:
"Trump verkauft die Episode nun als Triumph. In Wirklichkeit ist sie ein Desaster. Darüber freuen kann sich nur einer: China – der tatsächlich gefährlichste Rivale der USA."
Der Triumph könnte sich für die USA als Pyrrhussieg erweisen, vermutet die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg:
"Denn die Weltmacht wird in Lateinamerika für ihr rücksichtsloses Gebaren nicht respektiert, wie Trump glaubt, sondern allenfalls gefürchtet. Die Lehre, die Kolumbien und andere Staaten daraus ziehen, dürfte daher sein: Je enger sie wirtschaftlich und politisch mit den USA verflochten sind, desto leichter sind sie erpressbar."