02. Februar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen blicken zurück auf die Ereignisse im Bundestag rund um die erstmals von der Union in Kauf genommene Mehrheit mit der AfD.

Der Bundestag in Berlin mit vielen Menschen besetzt, Friedrich Merz steht in der Mitte am Rednerpult
In den vergangenen Tagen gab es eine scharfe Kritik am Kurs von Friedrich Merz - ein Thema der Kommentare. (IMAGO / dts Nachrichtenagentur / IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
Der WESER-KURIER aus Bremen sieht die AfD als "Gewinnerin der turbulenten Woche." Denn: "Sie hat gezeigt, welch großen Einfluss sie auf politische Entscheidungen und gesellschaftliche Debatten hat. Das ist schwer erträglich. Die demokratische Mitte ist nicht einen Zentimeter weitergekommen."
Die TAZ meint: "Hoffnung aber machen die vielen, die gegen den Rechtsruck auf die Straße gehen. Vielleicht mobilisieren die Proteste auch die im eher linken Lager und in der Mitte, die nach dem Ampel-Aus erwogen haben, für die CDU zu stimmen oder gar nicht zur Wahl zu gehen."
Die HEILBRONNER STIMME findet die Kritik an der CDU "maßlos überzogen" und schreibt: "Die Demonstranten spiegeln nicht die Mehrheit des Landes wider."
In der F.A.Z. heißt es: "Je näher die Linken Merz an den Faschismus rücken, desto eher kann er trotz Misserfolgen punkten. Mit wem er das künftig tun will, bleibt die große Frage."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf erwartet eine Rede von Merz auf dem morgigen Parteitag der CDU, in der er auf Kritiker zu geht: "Es wäre eine gute Gelegenheit, den anderen Parteien wieder die Hand zu reichen. Das muss er, wenn er nach der Wahl eine Regierung bilden möchte."
"Wir sollten die Kirche im Dorf lassen", beschwichtigt der MÜNCHNER MERKUR: "Dieselben Parteien, die sich jetzt mit immer maßloseren Diffamierungen überziehen, müssen nach der Wahl am 23. Februar wieder zusammenarbeiten. Und das werden sie auch. Denn natürlich wird es, anders als Rotgrün es nun suggeriert, nach der Wahl keine Zusammenarbeit der Union mit der AfD geben."
Auf dem Parteitag der CDU soll morgen ein Sofortprogramm für die Zeit nach der Wahl beschlossen werden - mit Fokus auf Wirtschafts- und Asylpolitik. Die VOLKSSTIMME lobt: "Das Programm enthält wichtige Punkte. Umfragen belegen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung das Agieren der Union unterstützt. Merz hätte sich viel Ärger erspart, hätte er allein mit dem für die Zeit nach dem 23. Februar angekündigten 'Sofortprogramm' Wahlkampf betrieben."
Die USA haben neue Strafzölle auf Waren aus Mexiko, Kanada und China eingeführt. "Handelskrieg, das klingt immer so martialisch", wirft die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG ein und ergänzt: "Aber wie soll man es sonst nennen, wenn die USA ihre beiden wichtigsten Wirtschaftspartner Mexiko und Kanada mit Zöllen von 25 Prozent attackieren?"
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU mahnt: "Zuerst trifft es jetzt Kanada, Mexiko und China, schon bald könnte auch die Europäische Union an der Reihe sein: Europa braucht angesichts der Drohungen von US-Präsident Trump mit hohen Strafzöllen dringend Geschlossenheit."