05. Februar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein großes Thema sind die Pläne von US-Präsident Trump zur langfristigen Übernahme des Gazastreifens. Auf die jüngste Relativierung durch die Sprecherin des Weißen Haues gehen die Zeitungskommentare noch nicht ein.

Menschenmassen unterwegs in den Norden des Gazastreifens mit der palästinensischen Flagge im Vordergrund
Kommentiert wird u.a. die Ankündigung von US-Präsident Trump, den Gazastreifen unter Kontrolle der Vereinigten Staaten zu stellen (Archivbild). (picture alliance / Anadolu / Ali Jadallah)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG spricht von einer Schnapsidee, denn der Schritt würde
"die Weltmacht, die der Präsident doch eigentlich aus regionalen Konflikten heraushalten will, militärisch massiv zurück in den Nahen Osten führen. Die Hamas wird ihr Herrschaftsgebiet nicht ohne Gegenwehr aufgeben."
Das HANDELSBLATT findet:
"Was Trump mit den Palästinensern plant, ist durch das Wort 'Umsiedlung' unzureichend beschrieben. Es geht um Vertreibung. Die zwei Millionen Menschen im Gazastreifen sind nun monatelang hin und her gejagt worden, Zehntausende haben ihr Leben verloren. Nun sollen sie auch noch die Reste dessen aufgeben, was sie haben."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG hebt hervor:
"Allein den religiös-nationalistischen, von einem Groß-Israel träumenden Hardlinern dürfte das Herz ob solcher Aussichten höher schlagen. Für sie steht schon lange fest, dass es westlich des Jordanflusses keinen palästinensischen Staat geben könne."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg gibt zu bedenken:
"Wie so oft bei Trump stellt sich die Frage, was genau man nun ernst nehmen sollte. Die Androhung, knapp zwei Millionen Menschen vertreiben zu wollen? Die Übernahme des Gazastreifens? Beides sind fürchterliche Drohungen, die zu einem blutigen Einsatz der USA auf fremdem Boden führen würden – etwas, das Trump eigentlich vermeiden will."
Mit Blick auf die jüngsten Ankündigungen des US-Präsidenten glaubt das Portal T-ONLINE:
"Trump will Verwirrung stiften, verunsichern, Angst verbreiten. Wer verwirrt und eingeschüchtert ist, mit dem verhandelt es sich leichter, so sein Kalkül. Mit der Pistole an der Schläfe unterzeichnet man jeden noch so miesen Vertrag. Das sind Mafia-Methoden."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU äußert sich zum neuen Bericht des Expertenrats für Klimafragen:
"Schaut man auf die Emissions-Bilanz, übernimmt die neue Regierung ein wohlbestelltes Land. Das CO2-Ziel für 2024 wurde sogar unterschritten. Der Hauptgrund dafür ist aber gleichzeitig ein Hinweis auf die strukturellen Fehler der bisherigen Klimapolitik: Der Umbau der Stromproduktion zu den Erneuerbaren läuft so gut, dass CO2-Einsparung hier das Manko in anderen Sektoren ausgleicht."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG urteilt:
"Die Klimaforscher weisen zu Recht darauf hin, dass die Erderwärmung nicht dadurch weggeht, dass man sie leugnet oder in einem Sofortprogramm nicht erwähnt. Die nächste Naturkatastrophe kommt, ob Hitze, Dürre oder Flut. Spätestens dann kehrt die Frage zurück, ob eine Bundesregierung genug für den Klimaschutz tut."