12. Februar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Beherrschendes Thema auf den Meinungsseiten sind die gescheiterten Koalitionsverhandlungen in Österreich.

Herbert Kickl spricht auf einer Pressekonferenz und deutet mit seiner rechten Hand nach vorne.
FPÖ-Chef wird vorerst kein österreichischer Kanzler. (IMAGO / photonews.at / Georges Schneider)
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz kommentiert jedoch bereits die Nachricht, dass US-Präsident Trump Gespräche mit Moskau und Kiew über ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine geführt hat:
"Donald Trump und Wladimir Putin sind sich angeblich einig: Der Krieg in der Ukraine soll enden. Wie, darüber soll verhandelt werden. Für die Menschen in der Ukraine, die Soldaten auf beiden Seiten ist das zunächst einmal eine gute Nachricht, denn der Krieg hat schon jetzt viel zu viele Menschenleben gekostet."
Nun nach Wien. Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg führt aus:
"Wenn in einer Demokratie Gespräche zwischen zwei Parteien zur Regierungsbildung scheitern, ist das selten eine gute Nachricht. Im Fall Österreichs schon. Offenbar haben die Gegensätze in Grundsatzfragen der Politik zwischen ÖVP und der in Teilen rechtsextremen FPÖ der Alpenrepublik unverhofft eine Chance eröffnet: Es ist die Chance, doch noch eine Regierung der demokratischen Mitte zu bekommen."
In der AUGSBURGER ALLGEMEINEN ist zu lesen:
"Das, was sich derzeit in Wien abspielt, ist ein Lehrstück für die Parteien in Deutschland. Die konservative ÖVP hat auf die Erfolge der extrem rechten FPÖ keine andere Antwort gefunden, als deren Positionen abzukupfern, ohne aber die dahinter liegenden Probleme zu lösen. Mit dem Ergebnis, dass das Original salonfähig wurde und an ihr vorbeizog."
"Es war von Anfang an ein heikles Unterfangen, sich auf Koalitionsverhandlungen mit der rechten FPÖ unter Herbert Kickl einzulassen", meint die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Dennoch war es angesichts der verfahrenen Lage in Österreich richtig, diesen schwierigen Schritt zu gehen - genauso richtig, wie es nun war, die Reißleine zu ziehen."
Laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes kann die Mehrheit berufstätiger Frauen ihre Existenz nicht langfristig sichern. Dazu bemerkt der KÖLNER STADT-ANZEIGER:
"Der Staat und die Wirtschaft versagen darin, ungerechte Strukturen zu lösen, begünstigen ein Klima, in dem Familien mit nur einem vollen Einkommen planen müssen. Solange Frauen pro Stunde im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen als Männer, sind Familien schlicht auf das höhere Einkommen des Mannes angewiesen."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG wirft ein:
"Der Niedriglohnsektor ist weiblich. Frauen sind überproportional in schlecht bezahlten Jobs vertreten, obwohl sie bereits seit Jahren die besseren Bildungsabschlüsse haben. Warum wählen Frauen dennoch so häufig geringer bezahlte Berufe? Ein jährlicher 'Girls' Day' taugt nicht, um Generationen von Mädchen für eine stabile Existenzsicherung zu sensibilisieren."