14. Februar 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird die Rede des US-Vizepräsidenten Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz.

Man in Anzug vor dunklem Vorhang: J.D. Vance, Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, auf der Münchner Sicherheitskonferenz
Die Zeitungen kommentieren Vance' Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz. (picture alliance / dpa / Sven Hoppe)
Die STUTTGARTER ZEITUNG fand den Auftritt "zum Gruseln" und schreibt: "Wie verheerend kann die Sache am Ende für Europa ausgehen? Die furchterregende Antwort ist: Niemand kann das wissen."
Auch die BERLINER MORGENPOST ist ernüchtert: "Größer könnten das Chaos und die Gefahren nicht sein."
"Für Deutschland und die Europäer kommt es knüppeldick", bilanziert die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf.
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm sieht eine historische Entwicklung: "Was die Welt dieser Tage erlebt, ist nichts anderes als das Ende der US-Sicherheitspolitik, die in West-Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs für Frieden, Sicherheit und Wohlstand gesorgt hat."
Weil sich Vance zur innenpolitischen Lage in Deutschland äußert, nicht aber zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, vermerken die OM-MEDIEN aus Vechta: "Die USA scheinen den Krieg so schnell wie möglich abhaken zu wollen. In Moskau dürfte langsam der Sekt ausgehen."
Vance rief die deutsche Politik auf, mit der AfD zusammenzuarbeiten. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG sieht darin "Vance' eigene Version von 'Tear down this wall'" und ergänzt: "Ja, er meint das ernst."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER wertet Vance' Aussagen als "unzulässige Einmischung in den deutschen Bundestagswahlkampf". Außerdem erinnert die Zeitung: "Vor 80 Jahren haben die Amerikaner Deutschland die Demokratie gebracht. Nun unternimmt Vance den Versuch, Deutschland und gleich der ganzen EU einen rechtspopulistischen autoritären Kurs zu verordnen."
Nach dem Anschlag in München wird erneut über Konsequenzen in der Migrationspolitik debattiert. Die SÄCHSISCHE ZEITUNG aus Dresden kommentiert: "Was dieses Land jetzt braucht, ist eine Besinnung auf unsere Kraft und unsere Werte, auf unsere Gemeinsamkeiten. Wir brauchen Sicherheit, aber vor allem brauchen wir Zusammenhalt."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG sieht eine große Einigkeit darüber, dass beispielsweise härter gegen Flüchtlinge vorgegangen werden soll, die Straftaten begehen. Solche Verschärfungen seien "Konsens in Bevölkerung und Politik".
Der Täter von München kam aus Afghanistan. In das Land sollte wieder abgeschoben werden können, fordern nun viele Politiker. Dafür sind Gespräche mit den Machthabern in Kabul nötig. "Die Taliban freuen sich schon", mahnt die Zeitung ND.DIE WOCHE.
Die F.A.Z. hält diplomatische Kontakte zu den Taliban für notwendig, denn: "Botschafter tauscht man nicht nur mit Freunden aus - und Deutschland hat in Afghanistan klare Interessen: Denn die Taliban konnten dem Land, Repressionen hin oder her, immerhin Stabilität bringen."