
Das HANDELSBLATT glaubt:
"Trump hat die Seiten gewechselt. Er bietet sich als Vollstrecker des Werks Putins an, dessen Ziel zunächst die Vernichtung der Ukraine als souveräner Staat und dann die Zerstörung der europäischen Sicherheitsordnung ist. Das ist eine Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes. So drastisch muss man es formulieren."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg meint, der US-Präsident stelle auch das westliche Bündnis infrage:
"Europa ist 80 Jahre nach dem Kriegsende auf sich gestellt. Ausgerechnet jetzt, wo in Deutschland, Frankreich, Österreich, Belgien, den Niederlanden stabile Mehrheiten fehlen. Auch deshalb ist schwer vorstellbar, wie ein robustes Auftreten gegenüber den Mächtigen in Washington und Moskau gelingen soll."
Europa müsse der neuen Realität ins Auge sehen, findet die FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Die USA unter Trump haben keinerlei Interesse an einer gleichberechtigten Zusammenarbeit. Sich weiterhin anzubiedern und darauf zu hoffen, nicht von der Trumpschen Abrissbirne getroffen zu werden, wäre jedenfalls eine faule Wette."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG wirft ein:
"Zum dritten Jahrestag des Großeinmarsches scheint alles für Russland zu sprechen, sich ihm kaum etwas entgegenzustemmen. Zu schaffen machen dürfte Moskau allerdings das Tempo, mit dem Trump einen Friedensdeal will. Wie genau der aussehen könnte, wird natürlich erst zu klären sein."
Themenwechsel. Vor der Bundestagswahl zieht die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG eine Bilanz zu den Gesprächsrunden im Fernsehen:
"Unter dem Strich haben die TV-Begegnungen der Spitzenpolitiker und ihre Befragungen durch Menschen aus dem Publikum den Wahlkampf bereichert. In einer Zeit, in der politische Auseinandersetzungen in den sogenannten Sozialen Netzwerken vielfach hetzerisch und herabwürdigend ausgetragen werden, sind die TV-Debatten ein gutes Gegengewicht."
Das Magazin CICERO kritisiert, dass keine Frage zum Ukrainekrieg stellt wurde - und dass an dem Tag, an dem
"der amerikanische Präsident dem überfallenen Land vorwirft, sich die ganze Misere selbst eingebrockt zu haben, Selenskyj einen 'Diktator' schimpft und die Europäer endgültig zu Zaungästen degradiert. Das ist fast so, als hätte man am Abend von Nine-Eleven über Kuchenrezepte gesprochen."
Der Berliner TAGESSPIEGEL fragt:
"Deutschland fehlt es an Hoffnung und Tatkraft, oder? Jedenfalls ist das der Eindruck des Wahlkampfes und der vielen, vielen 'Wahlarenen' auf verschiedenen Kanälen. Aber der Eindruck trifft es nicht ganz; und er trifft auch nicht auf die Mehrheit zu."