
„Um erfolgreich zu regieren, ist Mut gefragt – und die Bereitschaft, sich zuerst selbst etwas zuzumuten“, fordert die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg und meint mit Blick auf Union und SPD: „Zwei schwache Partner müssen über sich hinauswachsen.“
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle (Saale) betont: „Eine politische Liebesheirat würde eine Union-SPD-Koalition sicherlich nicht werden, war diese Kombination auch in der Vergangenheit nie. Und das ist auch gar nicht nötig, eine Vernunftehe reicht in diesem Fall.“
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG schreibt: „Es ist zu hoffen, dass Union und SPD sich nun auf einen Kurs zur Begrenzung der Migration und zur Stärkung der inneren Sicherheit sowie der Wirtschaft verständigen können, mit dem sich der AfD der Wind aus den Segeln nehmen lässt.“
Zum Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag notieren die NÜRNBERGER NACHRICHTEN: „Wir brauchen dringend eine liberale Partei, die Freiheitsrechte verteidigt – aber nicht diese FDP. Lindner hat sie verengt auf dogmatischen Wirtschafts-Liberalismus, auf Blockade und Destruktion in der Ampel – und auch auf seine eigene Person. Jetzt verlässt er die Bühne. Und die FDP hat die Chance für einen Neuanfang.“
Der WESER-KURIER aus Bremen kritisiert: „Liberal zu sein bedeutet mehr als möglichst ungehindert viel Geld verdienen zu dürfen. Aber Themen wie Bürgerrechte lagen unter Lindner bei den Liberalen völlig brach.“
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG bemerkt zur Gesamtlage: „Was im Bundestag nun ansteht, ist eine Reifeprüfung für Demokraten. Sollte diese schwarz-rote Koalition scheitern, stünde nämlich nicht nur die äußere Sicherheit auf dem Spiel. Die Demokratie würde auch von innen weiter geschwächt. Deren Feinde warten nur darauf.“
Die HEILBRONNER STIMME hält fest: „Merz hat recht: Die Welt wartet nicht auf Deutschland, aber Europa wartet auf ein starkes Deutschland. Die Aufgaben der nächsten Bundesregierung sind hinlänglich beschrieben. Jetzt geht es nicht ums Kleingedruckte, sondern um die großen Überschriften. Von Union und SPD muss das Signal ausgehen: Wir gehen die Probleme an! Diese Regierung ist zum Erfolg verdammt, sonst steht in vier Jahren die AfD vor dem Kanzleramt.“
Die Zukunft der früheren Ampel-Koalition beleuchtet DER TAGESSPIEGEL aus Berlin: „Christian Lindner weg, Marco Buschmann weg, Robert Habeck weg, Olaf Scholz weg – jedenfalls in ein paar Monaten – Sahra Wagenknecht ziert sich noch. Das nennt man einen demokratischen Reinigungsprozess. Politik ist brutal. Mitleid haben die, die jetzt gehen, nicht verdient. Sie wussten, was sie taten, als sie in die Politik gingen. Also dann: Tschüss, macht’s gut.“