11. März 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Zwei Themen spielen in den Zeitungen von morgen eine große Rolle: die Verhandlungen zwischen Union, SPD und Grünen über die Finanzpakete für Verteidigung und Infrastruktur und die strukturellen Defizite der Bundeswehr.

Eva Högl (r), Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, übergibt den Jahresbericht 2024 zur Lage der Bundeswehr an Bärbel Bas (SPD), Bundestagspräsidentin.
Der Jahresbericht der Wehrbeauftragten ist ein Thema in den Kommentaren. (Kay Nietfeld/dpa)
"Wenn man in den neuen Bericht der Wehrbeauftragten schaut, ist die Bundeswehr trotz der gestiegenen Investitionen durch das Sondervermögen noch weit entfernt vom gewünschten kriegstüchtigen Zustand",
schreibt die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz.
"Viel zu lange wurde der Rotstift angesetzt beim Personal, bei der Infrastruktur und bei der Ausrüstung mit modernen Waffensystemen. Der Bundeswehr mangelt es an allem - außer Schutzwesten und Helmen."
Auch die VOLKSSTIMME aus Magdeburg ist ernüchtert.
"Da wird die Furcht vor einer russischen Invasion bei einem Abzug der USA geschürt, es fließen Milliarden Euro in neue Ausrüstung und Waffensysteme – doch die Personaldecke ist weiterhin viel zu dünn."
Für die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG sind längst die Befürworter der Wehrpflicht wieder auf dem Vormarsch.
"Nach dem Motto: Wenn sich nicht genug junge Menschen freiwillig für die Bundeswehr finden lassen, muss man sie halt zwingen. Doch das ist ein Fall für die Mottenkiste. Ein Zwang schadet dem Ansehen der Bundeswehr in der Gesellschaft und der Motivation künftiger Soldaten."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hält dagegen:
"Das auf Freiwilligkeit setzende Rekrutierungsmodell bringt der Bundeswehr nicht die Soldaten und Reservisten, die sie braucht, dringender denn je. Daher müssen sofort die Voraussetzungen für die Reaktivierung der Wehrpflicht geschaffen werden, von der Wehrerfassung bis zur Aufstellung von Ausbildungskompanien. Ja, das wird Zeit brauchen - daher ist keine weitere zu verlieren."
Nun zu den Verhandlungen über die Finanzpakete für Verteidigung und Infrastruktur. Die Grünen wollen dem Entwurf von SPD und Union im alten Bundestag in der bisherigen Form nicht zustimmen. Hören Sie das STRAUBINGER TAGBLATT.
"Ausgerechnet die Grünen könnten nun die Stimme der Vernunft sein, weil man sie jetzt schnell noch einmal braucht für die Änderung des Grundgesetzes. Sie können darauf drängen, dass klar definiert wird, was eine echte Investition ist und was nur ein Buchhaltertrick und Etikettenschwindel. Für eine vernünftige konservative Politik braucht es offenbar die Grünen."
"Man kann beklagen, dass Schwarz-Rot keine Konsequenz beim Klimaschutz verheißt",
lesen wir in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
"Und keinen Aufbruch. Aber das ist leider auch nicht die zentrale Aufgabe der nächsten Regierung. Die Aufgabe ist es, zu verhindern, dass Wladimir Putin in Tallinn einzieht und Alice Weidel ins Kanzleramt."