14. April 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen beschäftigen sich vor allem mit den Aussagen von CDU-Chef Merz am Wochenende und der Reaktion der SPD dazu.

Lars Klingbeil steht vor einer roten Wand mit SPD-Logo, gestikuliert und spricht in ein Mikrofon.
SPD-Chef Lars Klingbeil spricht bei einer Dialogkonferenz zum Start des SPD-Mitgliedervotums. (picture alliance / dpa / Moritz Frankenberg)
Der MÜNCHNER MERKUR schreibt: "Pünktlich zum Start des SPD-Mitgliederentscheids über eine schwarz-rote Koalition gibt‘s vom designierten Kanzler Friedrich Merz die Blutgrätsche gegen die Genossen. 15 Euro Mindestlohn? Kommt vielleicht erst 2027. Einkommenssteuerentlastung für Geringverdiener? Unter Finanzierungsvorbehalt! Mit seinem Machtwort will Merz klarstellen, wer Koch ist und wer Kellner in der schwarz-roten Koalition."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE findet: "Was übers Wochenende vor allem aus dem CDU-Lager verlautete, stiftet maximale Verwirrung. Kommt die Entlastung bei der Einkommensteuer? Der designierte Kanzler Friedrich Merz setzte dahinter erst ein Fragezeichen. Später erklärte er das Gegenteil. Die Sache mit dem Finanzierungsvorbehalt macht das Durcheinander perfekt. Merz und die anderen müssten sich bloß mal einig sein, was für sie Priorität hat."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg ist überzeugt, dass sich "Friedrich Merz mit seinen Aussagen zur Beitragslast von Arbeitnehmern vergaloppiert hat – mal wieder. Nur wenige Tage nach der Verkündigung des Koalitionsvertrags verwässert er den Plan, die Steuern für kleine und mittlere Einkommen zu senken. Der Kanzlerstil sitzt noch nicht."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG sieht dagegen SPD-Chef Klingbeil in der Pflicht: "Klingbeil wollte unbedingt der starke Mann der SPD sein. Nun ist der Moment gekommen, sich auch so zu benehmen. Er muss seinen Leuten deutlich machen, dass Friedrich Merz mit seinem 'Nicht fix'-Urteil zum Mindestlohn nicht provoziert, sondern nur den Stand der Dinge zutreffend wiedergegeben hat."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder ist von der SPD genervt: "Es gab Sondierungen, Gespräche in Arbeitsgruppen und abschließende Koalitionsverhandlungen. Ein Koalitionsvertrag liegt vor. Warum um alles in der Welt muss das Land jetzt darauf warten, dass sich 358.000 SPD-Mitglieder dafür oder dagegen entscheiden? Sicher, die anderen Parteien hätten ebenfalls Mitgliederentscheide initiieren können. Dann wären wir jetzt von einer Sechs-Prozent-Partei CSU abhängig. Absurd."
Und die STUTTGARTER ZEITUNG bilanziert: "Unterm Strich haben die Verhandler um SPD-Chef Lars Klingbeil der Basis viele Gründe geliefert, dem Koalitionsvertrag zuzustimmen. Aber die Art, wie Union und SPD den Finanzierungsvorbehalt im Koalitionsvertrag schon jetzt vor allem für die Lieblingsprojekte des jeweils anderen geltend machen, lässt nichts Gutes ahnen. Es darf keine neue Koalition des Dauerstreits geben. Sonst werden Wut und Enttäuschung der Bürger riesig sein."