
So schreibt die AUGSBURGER ALLGEMEINE:
"Wie kein anderer Papst vor ihm war Franziskus einer der Gesten – und einer, der es verstand, der Frohen Botschaft damit Gehör zu verschaffen, auch in sozialen Medien. Der große Reformer einer teils erstarrt wirkenden Kirche, den viele in ihm sehen wollten, war er nicht. Allerdings schlug er einen Weg ein, der für die Kirche heilsam ist: Nähe, Armut, Bescheidenheit, Demut. Franziskus blieb ein Unvollendeter, umso mehr bräuchte es nun einen Nachfolger, der bereit ist, seinen Weg weiterzugehen."
"Franziskus hat - wie erwähnt - vieles überaus Wichtiges angestoßen", loben die NÜRNBERGER NACHRICHTEN:
"Nur wenig davon konnte er zur Vollendung bringen. Genau das ist das Los der Päpste in der neueren Zeit, nämlich den Kurs des Tankers Katholizismus leicht zu verändern, was auf die lange Strecke tatsächlich dann doch zu einem neuen Ziel führt. Vielleicht erntet ein Franziskus II. oder ein Franziskus III. dereinst, was dieser Jorge Mario Bergoglio gesät hat."
Die STUTTGARTER ZEITUNG hält fest:
"Franziskus hinterlässt seinem Nachfolger ein schwieriges Erbe. Überbordende Erwartungen an den künftigen Papst sind ganz sicher fehl am Platz."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG wünscht sich:
"Es wäre ein Gewinn für die katholische Kirche, wenn der neue Papst eine progressivere Haltung vertreten und diese in der Vielstimmigkeit des Diskurses durchsetzen könnte. Gerade in Deutschland fällt es inzwischen vielen Gläubigen schwer, sich mit der katholischen Lehre zu identifizieren. Besonders deutlich wird das an der Rolle der Frauen in der Kirche: In vielen Gemeinden übernehmen sie bereits Führungsaufgaben, halten die Predigt, spenden das Sakrament der Taufe oder treten als Lektorinnen auf. Dass ihnen Weiheämter verwehrt bleiben, steht im Widerspruch zur gelebten Praxis."
Die Zeitung MAIN-ECHO aus Aschaffenburg widmet sich der Frage, wer Franziskus' Nachfolger wird:
"Die meisten Kardinäle, die jetzt einen neuen Papst zu wählen haben, hat der Argentinier selbst ernannt. Dass es wieder ein Europäer oder gar ein Italiener werden wird, ist nicht sehr wahrscheinlich. Die Katholiken der ärmeren Länder werden zunehmend ihre Anliegen ganz oben auf die Prioritätenliste setzen."
Für die katholische Kirche in Deutschland sei die Nachfolgefrage überlebenswichtig, unterstreicht der Bremer WESER-KURIER:
"Einen verknöcherten und sauertöpfischen konservativen Moralisierer kann sich Rom nicht mehr leisten, soll der Katholizismus in Deutschland eine Zukunft haben. Es braucht vielmehr einen fröhlichen Botschafter des Glaubens, der die Menschen liebt. Eben einen Papst vom Schlag eines Franziskus."