22. April 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird unter anderem die Kritik von Bundestagspräsidentin Klöckner an den Kirchen in Deutschland, dass sie sich zu stark in die politische Debatte einbringen würden.

    Kardinäle im Petersdom im Vatikan, Archivfoto von 2013
    Die Papstwahl im Vatikan folgt einem geregelten Ablauf. Nach der Messe "Pro Eligendo Romano Pontifice" ziehen sich die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurück. (Archivfoto von 2013) (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    "Wenn die Kirche nicht mehr das Wort erhebt, dann fehlt eine wichtige Stimme im öffentlichen Raum", findet die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg.
    "Ohne Kirche kein Kirchenasyl, kein Einsatz für Geflüchtete, keine Bewahrung der Schöpfung. Und zu Letzterem kann auch die Forderung nach einem Tempolimit dazugehören – ganz unabhängig davon, ob man das inhaltlich so teilt."
    Die RHEINPFALZ aus Ludwigshafen fragt sich:
    "Warum sollten die Vertreter der Konfessionen nicht ihre Ansichten in den politischen Diskurs einbringen dürfen? Die CDU muss das als größte Volkspartei aushalten. Trotz Mitgliederschwund und zunehmendem Bedeutungsverlust gehörten Ende 2024 noch 37,8 Millionen Deutsche einer der beiden christlichen Konfessionen an. Nicht wenige davon erwarten von ihrer Kirche, dass sie in wichtigen politischen Debatten Orientierung gibt."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG analysiert:
    "Das Problem ist nicht, dass sich die Kirchen zu aktuellen politischen Fragen äußern, sondern was sie zu sagen haben – und wozu sie schweigen. Und hier fällt in der Tat auf, dass oft eher zeitgeistig-flache Stellungnahmen abgesondert werden: politische Reflexe statt theologischer Tiefgang. Gottes Wort hört man kaum heraus. Doch genau das wäre bitte nötig im Angesicht von Krieg, Flucht und Seuchen."
    Nach dem Tod von Papst Franziskus wird bereits über einen möglichen Nachfolger spekuliert. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG würdigt die Arbeit des verstorbenen Pontifex:
    "Franziskus wird von einer eher linksliberalen Klientel verehrt für seine Haltung zu Armut, zu Migration und seinen Pazifismus. Franziskus war der Papst des Südens, der aufsteigenden Welt, aber auch der verflochtenen Welt, der flache Hierarchien in Aussicht stellte – der jedoch die Kraft nicht aufbrachte, sie durchzusetzen."
    Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der etwa die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, blickt auf die Erwartungen an einen neuen Papst:
    "Es geht allein um das Weltbild, das ein Kandidat repräsentiert. Am Ende ist es gar nicht so relevant, ob ein Konservativer oder ein Reformer Papst wird. Am Ende ist entscheidend, ob er dazu beitragen kann, die Spaltungen auf der Welt zu überwinden. Egal, ob man zu den 1,3 Milliarden Katholiken zählt, oder ob einem gleich ist, was da alte weiße Männer in Talaren im kleinsten Staat der Welt entscheiden: So dringend wie im Moment hat es lange keine versöhnliche Stimme mehr im Petrusamt gebraucht. Und egal, wer nach dem weißen Rauch die Loggia nach dem Ausruf 'Habemus Papam' betritt: Er muss Menschenfischer sein. Und Brückenbauer. Denn der nächste Papst wird die Geschichte prägen wie seine Vorgänger."