Newsblog zum Krieg im Nahen Osten
Die Entwicklungen vom 1. bis 3. Dezember 2023

Am 7. Oktober ist der Nahostkonflikt durch einen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel eskaliert. Wir halten die Entwicklungen in einem Newsblog fest. Hier geht es zum Archiv.

    Dunkler Rauch über dem südlichen Gazastreifen nach israelischem Beschuss.
    Dunkler Rauch über dem südlichen Gazastreifen nach israelischem Beschuss (AFP / JACK GUEZ)
    Zu den aktuellen Entwicklungen geht es hier.

    Sonntag, 3. Dezember

    +++ Die israelische Armee hat ihre Bodenoffensive nach eigenen Angaben auf den gesamten Gazastreifen ausgeweitet.

    Ein Sprecher sagte, die Soldaten gingen gegen Ziele der Terrororganisation Hamas im gesamten Palästinensergebiet vor. Zuvor waren die Streitkräfte auch in den Süden vorgerückt. Dort gebe es schwere Gefechte mit Islamisten, meldete der israelische Generalstab. Dessen Chef, General Halevi, sagte, man werde bei dem Einsatz der Soldaten im Süden des Gazastreifens genauso gründlich vorgehen wie im Norden des Gebietes. Gleichzeitig werde man die bisherigen Erfolge im Norden ausbauen.
    Zuvor hatten bereits mehrere israelische Medien über den Einsatz der Bodentruppen im Süden des Gazastreifens berichtet. Augenzeugen schilderten auch der Deutschen Presse-Agentur, israelische Soldaten seien in ein Gebiet östlich der Stadt Chan Junis vorgerückt. Dort vermuten die Israelis eine Kommandozentrale der Hamas.
    Soldaten der israelischen Armee laufen durch eine zerstörte Strasse in Gaza-Stadt.
    Die israelische Armee ist nun im gesamten Gazastreifen mit Bodentruppen im Einsatz (Archivbild aus dem Norden des Gebietes). (Imago / Xinhua / IDF)

    +++ Im Gaza-Krieg will Großbritannien mit Überwachungsflügen bei der Suche nach den von der militant-islamistischen Hamas verschleppten Geiseln helfen.

    Wie das britische Verteidigungsministerium erklärte, wird das Militär Flüge über dem östlichen Mittelmeer, einschließlich des Luftraums über Israel und dem Gazastreifen vornehmen. Die Drohnen seien unbewaffnet. Die Hamas verurteilte das britische Vorgehen als Kriegshandlung. Die Terrorgruppe hatte bei ihrem Angriff am 7. Oktober rund 240 Menschen verschleppt. Während der jüngsten Feuerpause wurden 108 von ihnen wieder freigelassen. Fünf britische Staatsbürger werden noch vermisst.

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    +++ Im Roten Meer sind nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums ein Kriegsschiff der US-Marine und mehrere Handelsschiffe unter Beschuss geraten.

    Die vom Iran unterstützen Huthi-Rebellen aus dem Jemen bekannten sich zu Angriffen mit Rakenten und Drohnen auf zwei israelische Schiffe, nicht hingegen zur Attacke auf den US-Zerstörer.

    +++ An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat es erneut Gefechte gegeben.

    Das israelische Militär teilte mit, aus dem Libanon seien mehrere Raketen Richtung Israel abgefeuert worden. Demnach wurden mehrere Soldaten seien bei einem Raketenangriff auf ein Armeefahrzeug im Norden des Landes verletzt. Auch der von der schiitischen Hisbollah-Miliz geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete den Beschuss auf das israelische Militärfahrzeug. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben als Reaktion Ziele der Hisbollah im Libanon an.

    +++ Die US-Regierung fordert von Israel einen wirksameren Schutz von Zivilisten im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas in Gaza.

    Vizepräsidentin Harris sagte am Rande der Weltklimakonferenz in Dubai weiter, die USA seien unmissverständlich der Meinung, dass das humanitäre Völkerrecht eingehalten werden muss: "Zu viele unschuldige Palästinenser sind getötet worden."
    Harris traf nach eigenen Angaben in Dubai mit Spitzenvertretern Ägyptens, der Vereinigten Arabischen Emirate, Jordaniens und Katars zusammen. Dabei sei es auch um den Wiederaufbau nach einem Ende des Konflikts gegangen.

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    +++ Der UNO-Hochommissar für Menschenrechte, Türk, fordert mit Nachdruck eine neue Kampfpause im Gazastreifen.

    Türk wird vom UNO-Menschenrechtsbüro bei X mit den Worten zitiert: "Lasst die Schusswaffen schweigen und kehrt zurück zum Dialog - das Leid, das Zivilisten zugefügt wird, ist nicht zu ertragen." Dazu wurde ein Foto von drei weinenden Kindern gepostet. Türk betonte demnach, eine langfristige Lösung des Konflikts sei nur möglich, wenn die Menschenrechte sowohl der Palästinenser als auch der Israelis geachtet würden.

    +++ Die israelische Armee hat im Gaza-Streifen nach eigenen Angaben bislang mehr als 800 Tunnelschächte entdeckt.

    Rund 500 davon seien zerstört worden, teilten die Streitkräfte mit. Manche der Schächte hätten strategische Einrichtungen der militant-islamistischen Hamas miteinander verbunden. Wie es weiter hieß, befanden sich viele der Tunnel in zivilen Wohngebieten, teils neben oder unter Schulen, Kindergärten, Krankenhäusern oder Moscheen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    +++ In Israel hat eine Expertenkommission mehrere der von der militant-islamistischen Hamas verschleppten Geiseln für tot erklärt.

    Die Leiterin des Gremiums sagte im israelischen Hörfunk, ihr Team stütze sich sich bei seinen Entscheidungen auf Video-Aufnahmen und Aussagen freigelassener Geiseln. In der aktuellen Ausnahmesituation sei es möglich, Menschen auch ohne eine ärztliche Leichenschau für tot zu erklären. Ziel sei, den Angehörigen die Möglichkeit zur Trauer zu geben.
    Die Hamas hatte bei ihrem Angriff am 7. Oktober rund 240 Menschen verschleppt. Während der jüngsten Feuerpause wurden 108 von ihnen wieder freigelassen.

    +++ Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes, Khan, setzt sich für Ermittlungen zu möglichen Kriegsverbrechen durch militante Palästinenser und Israel ein.

    Das Recht solle alle schützen, hieß es in einer in Den Haag verbreiteten Erklärung des Strafgerichtshofs. Khan hatte in den vergangenen Tagen Israel und das Westjordanland besucht. Es war sein erster offizieller Besuch als Chefankläger. Er war von Angehörigen und Freunden von Opfern der Hamas-Angriffe vom 7. Oktober eingeladen worden. Am Samstag war Khan in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Abbas zusammengetroffen.
    Israel ist kein Vertragsstaat Israel ist kein Vertragsstaat des Gerichts, Khan bot dem Land aber seine Unterstützung an bei Ermittlungen zu den Angriffen der Hamas vom 7. Oktober. Khan sprach von einigen der schlimmsten internationalen Verbrechen. Er rief die Hamas dazu auf, alle festgehaltenen Geiseln sofort freizulassen. Khan betonte zugleich, dass auch Israel bei Angriffen auf den Gazastreifen an internationales Recht gebunden sei. Fundierte Beschuldigungen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen müssten unabhängig und schnell geprüft werden.
    Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Khan.
    Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Khan. (AFP / Ebrahim HAMID)

    +++ Islamisten nutzen den Nahostkonflikt, um verstärkt für sich in Deutschland zu werben – unter anderem auf Demonstrationen und in den sozialen Medien. Die Radikalisierung nimmt zu, die Anschlagsgefahr wächst.

    +++ Die Angehörigen von Geiseln der Hamas haben ein zeitnahes Treffen mit dem israelischen Sicherheitskabinett gefordert.

    Die Zeit werde knapp, "um diejenigen zu retten, die noch von der Hamas festgehalten werden", argumentierte eine Gruppe von Angehörigen am Sonntag. Ministerpräsident Netanjahu und das Sicherheitskabinett hätten die "moralische und ethische Pflicht", sich mit ihnen zu treffen, sagten sie. Das Sicherheitskabinett müsse die Frage beantworten, wie das Ziel verfolgt werden solle, die Geiseln lebend zurückzuholen. Nach Angaben des israelischen Militärs befinden sich noch 137 Menschen in Gefangenschaft der Hamas.

    +++ Israel hat die Evakuierung weiterer Gebiete der Stadt Chan Junis angeordnet.

    Das Militär rief Bewohner von mindestens fünf weiteren Teilen der Stadt im Süden des Gazastreifens auf, sich in Sicherheit zu begeben. Menschen vor Ort berichteten, das Militär habe Flugblätter abgeworfen, in denen eine Evakuierung nach Süden nach Rafah oder in eine Küstengegend im Südwesten angeordnet worden sei. Chan Junis sei eine gefährliche Kampfzone, hieß es auf den Flugblättern.
    Durch einen Luftangriff zerstörte Gebäude. Im Hintergrund steht eine Moschee.
    Zerstörte Gebäude nach einem israelischen Luftangriff in Chan Junis. (picture alliance / Mohammed Talatene)
    In der Nacht wurde heftiger Beschuss in der Gegend von Chan Junis und der Stadt Rafah gemeldet. Auch Teile des Nordens des Gazastreifens sollen beschossen worden sein. Die Angriffe zielten den Angaben zufolge auf Gebiete mit Sprengstoff-Fallen, Schächten von Tunneln sowie Abschussrampen. Zudem werde in Chan Junis eine Kommandozentrale der militant-islamistischen Hamas vermutet, hieß es weiter.

    +++ Aus Syrien ist nach israelischen Militärangaben eine Rakete auf die Golanhöhen abgefeuert worden.

    Israel habe daraufhin den Ort angegriffen, von dem aus das Geschoss abgeschossen worden sei, teilte die Armee mit.
    Bereits gestern wurden nach Angaben einer Beobachterorganisation bei einem Angriff auf Ziele in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus vier pro-iranische Kämpfer getötet. Es seien zwei ausländische und zwei syrische pro-iranische Kämpfer getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Bei den ausländischen Kämpfern handelte es sich nach Angaben der in dem Bürgerkriegsland aktiven iranischen Revolutionsgarden um zwei ihrer Mitglieder.

    +++ Außenministerin Baerbock hat die arabischen Staaten zu konstruktivem Zusammenwirken für eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern aufgerufen.

    "Alle, die das Leid beenden wollen, müssen jetzt zusammenarbeiten", sagte Baerbock der Deutschen Presse-Agentur. Baerbock hob besonders die Vermittlungsaktivitäten von Katar, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie von Bahrain und Marokko hervor. "In einer Situation, in der ein weiterer Funke genügt und die ganze Region in Flächenbrand versetzen könnte, wird sich Deutschland mit den regionalen Partnern weiter intensiv dafür einsetzen, dass Hamas keine Chance mehr hat, den Terror des 7. Oktober wieder und wieder über Israel zu bringen", erklärte die Außenministerin.
    Annalena Baerbock, Buendnis 90/Die Grünen, Bundesaussenministerin, aufgenommen bei einem Pressestaatement. Tel Aviv, 11.11.2023.
    Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin, bei einem Pressestaatement in Tel Aviv am 12.11.23. (IMAGO / photothek / IMAGO / Thomas Trutschel)

    +++ In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Abend wieder Raketenalarm gegeben.

    Das israelische Fernsehen berichtete von insgesamt zehn Geschossen, die vom Gazastreifen abgefeuert worden seien. Nach Angaben von Sanitätern wurde im Großraum der Stadt ein Mann verletzt. Zu den Attacken bekannten sich die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Terrororganisation Hamas.

    +++ Die Friedens- und Konfliktforscherin Schröder hat die Vermittler im Nahost-Krieg aufgerufen, auf eine politische Lösung zu dringen.

    Schröder sagte im Deutschlandfunk, vermittelnde Drittparteien wie Katar und die USA könnten eine positive Auswirkung auf die Konfliktlösung haben. Aber Israel müsse nun politische Ziele formulieren, neue Ideen für einen Frieden entwickeln. "Die alten Lösungen haben über 30 Jahre nicht gut funktioniert, eine Wiederaufnahme dieser alten Lösungen wird wieder nicht funktionieren", bemerkte Schröder in Anspielung auf das Osloer Friedensabkommen von 1978. Beide Seiten müssten sich nun bewegen. "Ohne politische Lösung ist langfristig kein Frieden in Sicht", sagte Schröder.

    +++ Die israelische Armee hat ihr Bombardement von Zielen im Gazastreifen fortgesetzt.

    Kampfflugzeuge und Hubschrauber hätten in der Nacht "Terrorziele" angegriffen, darunter Tunnelschächte, Kommandozentralen und Waffenlager, teilte das israelische Militär mit. Zudem habe eine von den Bodentruppen gesteuerte Kampfdrohne fünf Terroristen der islamistischen Hamas ins Visier genommen und ausgeschaltet. Am Vortag hätten auch Israels Marineeinheiten "Terrorziele" der Hamas angegriffen und den Einsatz der Bodentruppen flankiert, hieß es. Zu diesen Zielen gehörten terroristische Infrastruktur, Schiffe der Hamas-Marine sowie Waffen.

    +++ In Tel Aviv haben sich am Abend nach Medienberichten zehntausende Menschen versammelt, die die sofortige Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen forderten.

    Der israelische Regierungschef Netanjahu bekräftigte, der Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen werde so lange weitergehen, bis alle israelischen Geiseln frei seien und die Hamas ausgelöscht sei. Die Fortsetzung der Bodenoffensive im Gazastreifen sei dafür unabdingbar.

    +++ Ein mutmaßlicher Islamist hat in der französischen Hauptstadt Paris einen deutschen Touristen mit einem Messer getötet.

    Zwei weitere Menschen wurden verletzt, einer mit einem Hammer. Das teilte Innenminister Darmanin in der Nacht mit. Er sagte, die Polizei habe den Mann festgenommen. Der Angreifer sei den Behörden als radikaler Islamist bekannt. Zudem leide er unter psychischen Störungen. Bei dem Mann soll es sich um einen 26-Jährigen Franzosen iranischer Abstammung handeln. Er war den Angaben zufolge bereits 2016 wegen Anschlagsplänen zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Nach seiner Festnahme habe er gegenüber der Polizei den Gazakrieg als Motiv angegeben.

    +++ Der Chefankläger des Weltstrafgerichtshofs, Khan, ist in Ramallah mit dem palästinensischen Präsidenten Abbas zusammengetroffen.

    Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, Abbas habe darauf gedrängt, strafrechtlich wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gegen Israel vorzugehen. Er verwies dabei unter anderem auf Angriffe auf Krankenhäuser. Im Gespräch mit der israelischen Zeitung "Haaretz" sagte Khan, er habe Grund zu der Annahme, dass die Terrororganisation Hamas am 7. Oktober Kriegsverbrechen begangen habe. Israel erkennt das Gericht nicht an. Dagegen ist Palästina seit 2015 Vertragsstaat.

    +++ Großbritannien unterstützt Israel bei der Suche nach den noch im Gazastreifen in den Händen der Terrororganisation Hamas verbliebenen Geiseln.

    Zur Unterstützung der laufenden Geiselbefreiungsaktion werde das britische Verteidigungsministerium Überwachungsflüge über dem östlichen Mittelmeer durchführen und dabei auch im Luftraum über Israel und Gaza operieren, teilte die britische Regierung mit. Die Überwachungsflugzeuge seien unbewaffnet und dienten ausschließlich der Ortung von Geiseln. Es würden an die zuständigen Behörden nur Informationen weitergegeben, die sich auf die Geiselbefreiung bezögen, hieß es. Unter den von der Hamas aus Israel entführten Menschen befinden sich auch britische Staatsangehörige.

    +++ In Berlin haben sich rund 2.500 Menschen an zwei pro-palästinensischen Demonstrationen beteiligt.

    Beim größeren Umzug durch die Bezirke Wedding, Prenzlauer Berg und Mitte gab es nach Angaben der Polizei vereinzelt strafrechtlich relevante Äußerungen. Auf einem Lautsprecherwagen wurden unzulässige Lieder gespielt. Gegen 17 Menschen seien Strafverfahren eingeleitet worden. Die zweite Demonstration in Kreuzberg verlief ohne Zwischenfälle.
    Menschen nehmen in Berlin-Kreuzberg an einer pro-palästinensischen Demonstration teil.
    Pro-palästinensische Demonstrationen in Berlin-Kreuzberg (Fabian Sommer / dpa / Fabian Sommer)

    Samstag, 2. Dezember

    +++ Israel hat sich vorerst von den Gesprächen mit der militant-islamistischen Hamas über eine erneute Waffenruhe zurückgezogen.

    Die Verhandlungen befänden sich in einer Sackgasse, erklärte die israelische Regierung und beorderte ihre Unterhändler aus Katar nach Hause zurück. Nach US-Angaben versuchen die Vereinigten Staaten, Ägypten und Katar, eine erneute Feuerpause zu vermitteln.

    +++ Israel hat die Einrichtung einer Pufferzone im Grenzgebiet zum Gazastreifen angekündigt.

    Der israelische Sicherheitsberater Regev sagte in Tel Aviv, es dürfe nie wieder möglich sein, dass Hamas-Terroristen die Grenze überqueren und Zivilisten töten könnten. Regev nannte keine Details. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass die Schutzzone Teile des Palästinensergebiets umfasst.

    +++ Die USA wollen ihrer Vize-Präsidentin Kamala Harris zufolge Zwangsumsiedelungen von Palästinensern weder im Gazastreifen noch im Westjordanland zulassen.

    Das habe sie dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi am Rande des Weltklimagipfels gesagt, wie das US-Präsidialamt mitteilt. Sie habe Sisi auch über Wege zum Wiederaufbau, zur Sicherheit und zur Regierung im Gazastreifen gesprochen. Dazu brauche es klare politische Aussichten für die Palästinenser und einen eigenen Staat.

    +++ Das israelische Militär hat in der Nacht nach eigenen Angaben 400 terroristische Ziele im Gazastreifen bombardiert.

    Allein in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens waren es demnach mehr als 50 Ziele. Mehrere Infrastruktur-Einrichtungen der Hamas seien zudem in der Gegend von Beit Lahia mit Panzern und Luftschlägen attackiert worden, hieß es weiter. Zudem hätten Kampfjets eine Kommandozentrale des Islamischen Dschihad in einer Moschee angegriffen.

    +++ Israel ist erneut vom Libanon aus beschossen worden.

    Als Reaktion griff ein Kampfflugzeug ein Ziel im nördlichen Nachbarland an. Die vom Iran unterstützte Hisbollah meldete einen getöteten Milizionär.

    +++ Im Gazastreifen sind offenbar die ersten Hilfslieferungen seit dem Ende der Feuerpause eingetroffen.

    Erste Lastwagen hätten die Grenze bei Rafah von Ägypten aus überschritten und würden zunächst inspiziert, gaben ägyptische Sicherheitskräfte und das Rote Kreuz gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters an. Es soll sich um zwei Tanklaster und 50 Lkw mit Hilfslieferungen handeln.
    Lastwagen mit Hilfslieferungen am Grenzübergang Rafah.
    Etliche Lastwagen mit Hilfslieferungen warten schon seit längerem darauf, die Grenze bei Rafah Richtung Gazastreifen zu passieren. (AFP / SAID KHATIB)

    +++ Der türkische Präsident Erdogan hält die Chance auf Frieden in Gaza mit dem Auslaufen der Kampfpause für vertan.

    Die Verantwortung dafür gibt er Israel. "Es gab hier eine Chance für den Frieden, und leider haben wir diese Chance durch Israels kompromissloses Vorgehen vorerst verspielt", sagt Erdogan türkischen Medien. Er habe die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden aber nicht aufgegeben.

    +++ Die USA haben Israel für den Krieg gegen die islamistische Hamas einem Bericht zufolge 100 Bunkerbrecher-Bomben sowie weitere Zehntausende andere Waffen geliefert.

    Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf US-Beamte berichtete, wurden Israel nach dem 7. Oktober 100 Bunkerbrecher-Bomben bereitgestellt. Die Lieferung von zusätzlichen Waffen und Munition, darunter etwa 15.000 Bomben sowie 57.000 Artilleriegeschosse, habe kurz nach dem Hamas-Angriff auf Israel begonnen und sei in den vergangenen Tagen fortgesetzt worden.

    +++ Aus dem Süden des Gazastreifens werden schwere Kämpfe gemeldet.

    Demnach hat das israelische Militär weitere Ziele der Terrorgruppe Hamas angegriffen. Wie die Zeitung "The Times of Israel" meldet, gibt es Gefechte in der Gegend um Chan Junis. In der Stadt sollen sich Teile der Hamas-Führung aufgehalten haben, hieß es. Das Militär habe mit Flugblättern die Bewohner aufgefordert, weiter nach Rafah zu fliehen. Der arabische Nachrichtensender Al Jazeera meldet unter Berufung auf den israelischen Armeerundfunk eine Reihe von Angriffen in Rafah. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben ist nicht möglich.

    +++ Die israelische Armee gibt an, Ziele im gesamten Gaza-Streifen anzugreifen.

    Der Militärführung zufolge gilt der Beschuss militärischen Ziele der Hamas. Über dem Gazastreifen stiegen graue Rauchwolken auf. Nach Angaben des von der Hamas geführten Gesundheitsministeriums wurden seit der gestrigen Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen fast 240 Menschen getötet. Israel und die Hamas machen sich gegenseitig dafür verantwortlich, dass die Feuerpause nicht verlängert wurde. Nach Angaben von US-Außenminister Blinken arbeiten die Vereinigten Staaten, Ägypten und Katar daran, eine erneute Feuerpause zu vermitteln.

    +++ Die deutsche Außenministerin Baerbock hat die arabischen Staaten aufgerufen, konstruktiv für eine Friedenslösung zwischen Israel und den Palästinensern zusammenzuarbeiten.

    Der Schlüssel für ein Leben in Frieden und Sicherheit für Israelis und Palästinenser liegt auch in der Region, sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Baerbock hob besonders die Vermittlungsaktivitäten von Katar, Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie von Bahrain und Marokko hervor. 

    +++ Propalästinensische Gruppen haben für den frühen Nachmittag zwei Demonstrationen mit Tausenden Teilnehmenden in Berlin angemeldet.

    Die Veranstaltungen mit den Titeln "Stoppt den Genozid in Gaza" und "Solidarität mit Palästina" sollen 2.500 beziehungsweise 3.000 Menschen versammeln. Ebenfalls nachmittags soll es eine Mahnwache gegen Antisemitismus geben.

    Freitag, 1. Dezember

    +++ Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Leiche eines in den Gazastreifen verschleppten israelischen Staatsbürgers geborgen.

    Die Armee teilte am Abend mit, die Leiche sei vor kurzem entdeckt und zurück nach Israel gebracht worden. Der Tote sei am Mittwoch identifiziert worden. Terroristen hatten den 27-Jährigen Medienberichten zufolge am 7. Oktober zusammen mit etwa 240 weiteren Menschen in den Gazastreifen entführt. Ein Sprecher des israelischen Militärs bestätigte am Abend zudem den Tod von vier weiteren Geiseln der islamistischen Hamas.

    +++ An der Grenze zwischen dem Libanon und Israel hat erneut Gefechte gegeben.

    Die vom Iran unterstütze Hisbollah-Miliz im Libanon erklärte, am Nachmittag eine Gruppe "feindlicher Soldaten" im Grenzgebiet mit "angemessenen Waffen" angegriffen zu haben. Das israelische Militär teilte mit, ein verdächtiges Flugobjekt abgefangen zu haben. Es sei aus Richtung des Libanons auf israelisches Gebiet gelangt. Das Militär griff demnach außerdem eine Terrorzelle an, die im Libanon operierte. Außerdem meldete Israel mehrfachen Beschuss aus dem Libanon. - Seit Beginn des Gaza-Kriegs kam es an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon immer wieder zu Angriffen.

    +++ Die israelische Armee hat seit dem Ende der Waffenruhe heute Vormittag nach eigenen Angaben 200 Ziele im Gazastreifen getroffen.

    Die Angriffe der Boden-, Luft- und Seestreitkräfte seien im Norden und im Süden des Palästinenser-Gebiets erfolgt, teilte das Militär mit. Den Angaben zufolge waren die Städte Chan Junis sowie Rafah im Süden betroffen. Die Angriffe zielten nach Armeeangaben auf Gebiete mit Sprengstoff-Fallen, Schächten von Tunneln, Abschussrampen und Kommandozentralen der militant-islamistischen Hamas. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei den Angriffen mehr als 170 Menschen getötet. Die Angaben sind nicht unabhängig zu überprüfen.

    +++ Das UNO-Nothilfebüro hat trotz der neuen Kämpfe zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas die Fortsetzung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen gefordert.

    Die Hilfskonvois müssten weiterhin in der Lage sein, die dortige Zivilbevölkerung wie in den Tagen der Waffenruhe mit Nahrungsmitteln, Wasser, Treibstoff, Medizin und Decken zu versorgen, erklärte ein Sprecher. Das Leid der Menschen sei nach wie vor groß. Blieben die Lieferungen aus, drohe der Gazastreifen erneut zu einer - Zitat - "Hölle auf Erden" zu werden.

    +++ Die Weltgesundheitsorganisation hat sich besorgt über die Wiederaufnahme der Kämpfe im Gaza-Krieg gezeigt.

    Vor allem Infrastruktureinrichtungen wie Krankenhäuser seien gefährdet, sagte der WHO-Vertreter im Westjordanland und im Gazastreifen, Peeperkorn. Viele Patienten könnten schon jetzt nicht mehr versorgt werden, da die Hälfte der 36 Krankenhäuser im Gazastreifen nur noch teilweise arbeitsfähig seien.

    +++ Im Gazastreifen sind nach Angaben der radikalislamischen Hamas seit Ende der Feuerpause mehr als 100 Menschen getötet worden.

    Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärte, es habe zudem "dutzende Verwundete bei Luftangriffen auf Zivilisten" gegeben. Die Nachrichtenagentur AFP berichtetet, die Verletzten seien in die überfüllten Krankenhäuser der Stadt Gaza gebracht worden, während andere Bewohner gleichzeitig zu Blutspenden eintrafen.
    Rafah: Palästinenser suchen nach einem israelischen Luftangriff in Trümmern eines Hauses nach Überlebenden.
    Israel flog etwa in Rafah wieder Luftangriffe, hier suchen Angehörige nach Überlebenden (Abed Rahim Khatib / dpa / Abed Rahim Khatib)

    +++ Die Bundesregierung hält die Fortsetzung des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen für gerechtfertigt.

    Israel habe von Anfang an angekündigt, seine Militäraktion gegen die Hamas fortzusetzen, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Hoffmann in Berlin. Die Bundesregierung respektiere das - "insbesondere nach dem Anschlag gestern in Jerusalem, bei dem ja auch Israelis getötet wurden, durch Terroristen der Hamas".

    +++ Angehörige der von der Hamas freigelassenen Geiseln haben israelischen Medienberichten zufolge von brutalen Erlebnissen aus der Zeit der Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet.

    Zwei 12 und 16 Jahre alte Jungen, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, sollen von Terroristen unter Drogen gesetzt worden sein, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf ihren Onkel. Beide seien in der Geiselhaft sehr schlecht behandelt worden. Eine freigelassene französisch-israelische Frau wurde nach Schilderung ihrer Tante trotz Verletzung nicht angemessen medizinisch behandelt.
    Auf einem Plakat steht: "Bring Her Home Now!" Ein kleines Mädchen im Kleid ist darauf zu sehen, gehalten von alten Händen.
    Noch immer sind Geiseln in der Gewalt der Terrororganisation Hamas. (imago / CTK Photo / Pavel Nemecek)

    +++ Die Verhandlungen über eine Wiederherstellungen der Feuerpause gehen den Angaben Katars zufolge weiter.

    Wie das Außenministerium erklärte, erschwerten die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen die Bemühungen allerdings. Außenministerin Baerbock mahnte: "In diesen Minuten müssen wir alles dafür tun, dass die humanitäre Feuerpause fortgeführt wird." Dies sei geboten, um alle Geiseln freizubekommen und das Leid der Palästinenser zu lindern, erklärte Baerbock in Berlin. Klar sei: "Israel wird niemals in Sicherheit leben können, wenn der Terror nicht bekämpft wird. Und zugleich kann es nur Sicherheit für Israel geben, wenn auch die Palästinenser eine Zukunftsperspektive haben."

    +++ Das israelische Militär hat nach Beginn der neuen Kämpfe im Gazastreifen im Internet eine Karte mit Evakuierungszonen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht.

    Darauf ist der Gazastreifen in hunderte nummerierte Sektoren eingeteilt. Nach Angaben der Armee soll den Bewohnern mit der Karte geholfen werden, gefährdete Gebiete im Falle eines Angriffs schneller zu verlassen. In verschiedenen Teilen des Gazastreifens erhielten Zivilisten heute Mitteilungen auf ihre Mobiltelefone, in denen das israelische Militär vor Angriffen auf deren Wohngebiet warnte. In vier östlich gelegenen Städten wurden Bewohner dazu aufgerufen, diese Orte zu verlassen und nicht wie zuvor ins südliche Chan Junis, sondern noch weiter bis zum Grenzort Rafah zu fliehen. Aus Chan Junis wurden besonders starke Bombardierungen gemeldet. In diese Region waren Hunderttausende Menschen aus dem Norden des Gazastreifens geflohen.

    +++ Israels Armee hat mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen nach eigenen Angaben neue Sicherheitszonen für die Zivilbevölkerung veröffentlicht.

    Wie das Militär am Morgen bekanntgab, habe man "in Vorbereitung auf die nächste Phase des Krieges" im Internet eine interaktive Karte in arabischer Sprache mit Evakuierungszonen veröffentlicht. Diese unterteile das Gebiet nach erkennbaren Bereichen, um den Bewohnern zu ermöglichen, "sich zu orientieren, die Anweisungen zu verstehen und sich bei Bedarf von bestimmten Orten aus in Sicherheit zu bringen".

    +++ Hinweise auf einen geplanten Großangriff der islamistischen Hamas lagen Israel laut einem Bericht der "New York Times" mehr als ein Jahr vor dem 7. Oktober vor.

    Demnach gab es einen umfassenden Austausch israelischer Behörden zu einem 40 Seiten langen Dokument mit dem Codenamen "Jericho-Mauer", das einen Gefechtsplan der Hamas skizzierte. Dieser soll bis ins Details dem Angriff geähnelt haben, den Hamas-Terroristen dann Anfang Oktober aus dem Gazastreifen heraus ausführten. Das Szenario sei von israelischen Militär- und Geheimdienstmitarbeitern als zu anspruchsvoll und schwierig in der Ausführung abgetan worden, berichtete die US-Zeitung. "Es gibt keinen Zweifel, dass der Angriff vom 7. Oktober ein Versagen unsererseits war. Natürlich war es ein Versagen", sagte Israels Regierungssprecherin Tal Heinrich in Bezug auf den Bericht dem US-Sender CNN. Israel werde das Geschehene genau untersuchen und daraus lernen.

    +++ Das israelische Militär hat den Kampf gegen die Hamas im Gaza-Streifen nach eigenen Angaben wieder aufgenommen.

    Kampfflugzeuge seien im Einsatz, erklärte die Armee. Die Armee warf der Terrorgruppe vor, die Vereinbarung der vorübergehenden Waffenruhe gebrochen und Raketen auf isrealisches Gebiet abgefeuert zu haben.

    Redaktionell empfohlener externer Inhalt

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    +++ Im Norden des Gazastreifens sind einem Agenturbericht zufolge Schüsse und mehrere Explosionen zu hören.

    Das berichtete die als Hamas-nah geltende Nachrichtenagentur Shehab auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Details nannte Shehab zunächst nicht. Der Bericht konnte nicht sofort unabhängig überprüft werden.

    +++ Auch die Hamas hat der Nachrichtenagentur AFP zufolge angeordnet, den Kampf wieder aufzunehmen.

    Eine der Hamas nahestende Quelle sagte AFP, man werde "den Gazastreifen zu verteidigen". Aus Teilen der Stadt Gaza wurden schwere Kämpfe gemeldet. Das von der radikal-islamischen Palästinenserorganisation kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen teilte mit, bei einem Luftangriff auf die Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets seien mindestens sechs Menschen getötet worden. Bei Luftangriffen auf die Stadt Gaza seien zudem zwei Kinder getötet worden, sagte ein Arzt des Ahli-Arab-Krankenhauses der Nachrichtenagentur.

    +++ Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Roth, hat sich enttäuscht über die Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen geäußert.

    Mit Hamas sei kein Frieden möglich, sagte der SPD-Politiker im Deutschlandfunk. Das habe die einseitige Aufkündigung der befristeten Feuerpause und der Anschlag auf Zivilisten gestern in Jerusalem gezeigt. Das verheiße nichts Gutes. Roth erklärte weiter, er habe gehofft, dass die Hamas ein Einsehen habe und nicht mehr hundertausende Zivilisten im Gazastreifen als humanitäre Schutzschilde missbrauche.

    +++ Israel ist nach Angaben seiner Armee vom Gaza-Streifen aus mit einer Rakete angegriffen worden.

    Dies sei rund eine Stunde vor dem Ablauf der siebentägigen Waffenruhe erfolgt. Die Rakete sei vom Abwehrsystem "Iron Dome" zerstört worden, teilten die Streitkräfte mit. Zuvor war Luftalarm in israelischen Gemeinden nahe der Grenze zu dem Palästinensergebiet ausgelöst worden. Die Feuerpause sollte heute früh um sieben Uhr enden. Kurz vor dem Raketenangriff hatte das US-amerikanische "Wall Street Journal" unter Berufung auf ägyptische Vermittler noch berichtet, beide Seiten hätten die Waffenruhe um einen weiteren Tag verlängert.

    +++ Beim gestrigen Anschlag der Hamas in Jerusalem haben Sicherheitskräfte offenbar irrtümlich einen Zivilisten erschossen, der die Attentäter angriff.

    Der Mann sei in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen, berichten mehrere israelische Medien unter Berufung auf die Klinik. Während des Anschlags sei er aus seinem Auto gesprungen und habe mit seiner Waffe auf die Attentäter geschossen, hieß es. Herbeigeeilte Soldaten hätten ihn für einen der Angreifer gehalten und das Feuer auf ihn eröffnet.

    Die bisherigen Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas finden Sie hier.