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Freitag, 5. Januar
+++ Flugzeuge der französischen und jordanischen Luftwaffe haben sieben Tonnen dringend benötigter humanitärer Hilfen und Medikamente für ein Feldlazarett in Chan Junis im südlichen Gazastreifen abgeworfen.
Das teilte das französische Präsidialbüro mit. "Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist nach wie vor kritisch", schreibt Präsident Emmanuel Macron auf der Online-Plattform X.
+++ Die libanesische Regierung hat den UNO-Sicherheitsrat wegen der Tötung des stellvertretenden Hamas-Chefs Saleh al-Aruri in der Hauptstadt Beirut angerufen.
In der Beschwerde vom 4. Januar, die Reuters am Freitag eingesehen hat, heißt es, dass Israel bei dem Angriff sechs Raketen eingesetzt habe. Dies sei bisher die "gefährlichste Phase" der israelischen Angriffe auf Libanon. Israel wiederum beklagte den Beschuss durch die islamistische Hisbollah-Miliz aus Libanon heraus.
+++Bundesaußenministerin Baerbock reist am Sonntag erneut in den Nahen Osten.
Erste Station ist Israel, wo Baerbock mit dem neuen Außenminister Katz sowie mit Präsident Herzog zusammentreffen will. Zudem sind in den Palästinsergebieten Gespräche unter anderem mit dem Präsidenten der Autonomiebehörde, Abbas, geplant, wie das Auswärtige Amt in Berlin weiter mitteilte. Zweite Station ist demnach Ägypten. Außerdem will die Ministerin den Libanon besuchen. Als Themen nannte das Auswärtige Amt unter anderem die Bemühungen um die Freilassung der von der Terrororganisation Hamas in den Gazastreifen verschleppten israelischen Geiseln sowie die Lage an der israelisch-libanesischen Grenze.
+++ Das Deutsche Rote Kreuz hat bessere Bedingungen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert.
Der DRK-Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit, Johnen, sagte im ARD-Fernsehen, nötig sei eine Deeskalation. Eine planvolle humanitäre Unterstützung sei derzeit im Gazastreifen nicht möglich. Die Sicherheit der Helfer müsse gewährleistet sein. Es sei ein Dilemma, dass die Hilfe unter Umständen nicht bei denjenigen ankomme, die sie am meisten brauchten, sagte er. Die Lösung könne aber nicht sein, gar keine Hilfe mehr zu leisten. Ein Flugzeug mit Hilfsgütern an Bord soll am Sonntag von Leipzig aus in Richtung Ägypten abfliegen.
+++ Israel hat seine Pläne für die nächste Phase des Krieges gegen die Terrororganisation Hamas vorgestellt.
Im Süden des Gazastreifens werde weiter die Führung der Hamas verfolgt, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Verteidigungsminister Gallant. Im Norden werde dagegen nun gezielter vorgegangen.
Nach dem Krieg werde sich Israel im Gazastreifen die "operative Handlungsfreiheit" vorbehalten, hieß es weiter. Eine zivile israelische Präsenz werde es nicht geben. Der Gazastreifen werde nicht mehr von der Hamas kontrolliert. Stattdessen sollten die palästinensischen Behörden die Leitung übernehmen, solange keine Bedrohung für Israel bestehe.
Donnerstag, 4. Januar
+++ Die israelische Armee geht nach neuen Informationen von derzeit noch 136 aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Menschen aus.
Wie viele der Geiseln aber möglicherweise tot sind, blieb nach den Armeeangaben unklar. Drei zuvor als vermisst gemeldete Zivilisten gelten Erkenntnissen des Militärs zufolge nun als entführt, wie Armeesprecher Hagari mitteilte. Zuletzt hatte das Militär die Zahl der noch im Gazastreifen verbliebenen Geiseln mit 133 angegeben.
Israelische Medien meldeten, 23 der 136 Entführten seien bereits tot. Unklar war zunächst, ob sie bereits am 7. Oktober oder erst nach ihrer Verschleppung getötet wurden und auch wodurch sie ums Leben kamen.
+++ Israels Militär hat nach eigenen Angaben einen 40-stündigen Einsatz im Westjordanland beendet.
Bei der Razzia in einem Flüchtlingslager in der Stadt Tulkarm seien zahlreiche Menschen wegen des Verdachts militanter Aktivitäten festgenommen worden, teilte die israelische Armee mit. Die Soldaten hätten Häuser durchsucht, Infrastruktur zerstört und Waffen sichergestellt. Palästinensischen Angaben zufolge wurden mehrere Menschen bei Befragungen durch Schläge israelischer Einsatzkräfte verletzt. Die Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die Vorwürfe.
+++ Vor dem Hintergrund des andauernden Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas reist US-Außenminister Blinken erneut durch den Nahen Osten.
Ein Sprecher seines Ministeriums kündigte in Washington an, Stationen seien neben Israel und dem Westjordanland unter anderem Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Jordanien, Saudi-Arabien und Ägypten. Blinken wolle konkrete Schritte diskutieren, wie Akteure in der Region ihren Einfluss geltend machen könnten, um eine Eskalation des Konflikts zu verhindern. Zudem gehe es auch darum, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen und weitere Geiseln aus der Gewalt der Hamas zu befreien. Die Gespräche auf der Reise würden nicht einfach, betonte der Sprecher. Blinken sei jedoch der Ansicht, dass es die Aufgabe der Vereinigten Staaten sei, die diplomatischen Bemühungen zur Bewältigung der Krise anzuführen.
+++ Die israelische Armee hat im Süden des Gazastreifens ihre Angriffe gegen die militant-islamistische Hamas fortgesetzt.
Dabei seien auch ein Tunnelsystem zerstört und mehrere Terroristen getötet worden, sagte ein Sprecher. In dem Kampfgebiet gebe es praktisch keine Infrastruktur, die nicht militärisch genutzt werde, hieß es. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium sprach von vielen Toten und Verletzten.
In der vergangenen Nacht war die Stadt Chan Junis erneut aus der Luft angegriffen und laut Nachrichtenagentur AFP mit Artilleriegranaten beschossen worden.
+++ Rund 1.000 deutsche Staatsangehörige im Libanon haben sich auf die Krisenvorsorgeliste des Auswärtigen Amtes eingetragen.
Das teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Die am 19. Oktober beschlossene Ausreiseaufforderung für den Libanon gelte fort, teilte das Auswärtige Amt zudem mit.
+++ Seit Beginn des Nahost-Kriegs am 7. Oktober sind nach Angaben der Vereinten Nationen etwa 1,9 Millionen Menschen im Gazastreifen vertrieben worden.
Das entspricht 85 Prozent der Bevölkerung, wie das UNO-Flüchtlingshilfswerks für die Palästinenser mitteilte. Familien seien auf der Suche nach Sicherheit gezwungen, immer wieder umzuziehen und würden so zu mehrfach Vertriebenen. Der Generalsekretär des Hilfswerks, Lazzarini sagte, das palästinensische Volk sei einer kollektiven Bestrafung ausgesetzt. Nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde wurden in dem Krieg bislang mehr als 22.000 Palästinenser getötet und 57.000 verletzt. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Nach UNO-Schätzungen sind etwa 70 Prozent der Getöteten Frauen und Kinder.
+++ Der Internationale Gerichtshof wird sich in der kommenden Woche in öffentlichen Anhörungen mit dem Fall des Völkermordvorwurfs gegen Israel befassen.
Das teilte das IGH in Den Haag mit. Danach soll am kommenden Donnerstag zunächst der Antragsteller Südafrika gehört werden; am Tag darauf kann sich Israel äußern. Das Ersuchen Südafrikas auf Erlass einstweiliger Maßnahmen gegen Israel war Ende Dezember gestellt worden. In der Klageschrift heißt es laut IGH, dass die Handlungen und Unterlassungen Israels völkermörderischen Charakter hätten, da sie mit der Absicht begangen würden, die Palästinenser im Gaza-Streifen zu vernichten.
+++ Nach Angaben der Hisbollah-Miliz sind bei israelischen Angriffen im Libanon neun ihrer Kämpfer getötet worden.
Es handele sich um eine der höchsten Opferzahlen innerhalb eines Tages während der seit fast drei Monaten andauernden Zusammenstöße zwischen Hisbollah und israelischen Soldaten vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas. Die Hisbollah gab außerdem bekannt, dass sie gestern elf Angriffe auf israelische Stellungen entlang der Grenze durchgeführt habe. In vier Fällen seien Kurzstreckenraketen vom Typ Burkan eingesetzt worden.
+++ Der Terrorismusexperte Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik hält es für wahrscheinlich, dass eine im Iran operierende terroristische Gruppierung für das Attentat am Mittwoch verantwortlich ist.
Der Modus Operandi spreche nicht dafür, dass Israel etwas damit zu tun habe, sagte Steinberg im Deutschlandfunk. Der ARD-Korrespondent in Tel Aviv, Julio Segador, erklärte ebenfalls im Deutschlandfunk, Israel in der Vergangenheit eher gezielte Anschläge auf Einzelpersonen verübt habe, nicht aber Bombenanschläge mit so zahlreichen Opfern wie in Kerman.
Warum die Gefahr von Anschlägen weltweit steigt
Eine der beiden Explosionen im Iran ist nach staatlichen Angaben durch einen Selbstmordattentäter verursacht worden. Dies habe unter anderem die Auswertung von Videoüberwachung ergeben, berichtete die Nachrichtenagentur Irna. Die Hintergründe der zweiten Detonation seien noch nicht abschließend geklärt, hieß es weiter. Vermutet wird auch hier ein Selbstmordanschlag.
+++ Angesichts der Furcht vor einer Ausweitung des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas reist US-Außenminister Blinken nach Angaben aus Washington heute erneut in den Nahen Osten.
Blinken werde seine Reise am Abend antreten und in ihrem Verlauf unter anderem Israel besuchen, hieß es dazu aus Regierungskreisen. Angaben zu weiteren Reisezielen Blinkens wurden zunächst nicht gemacht. Bei seinen vorherigen Nahost-Reisen in den vergangenen Wochen hatte der US-Chefdiplomat auch mehrere arabische Länder besucht.
+++ Der UNO-Sicherheitsrat ruft die Huthi-Rebellen im Jemen auf, ihre Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden einzustellen.
Diese seien illegal und bedrohten die regionale Stabilität, die Freiheit der Schifffahrt und die weltweite Nahrungsmittelversorgung, sagte der Vertreter der USA bei den Vereinten Nationen, Lu. Gleichzeitig forderte der Rat die Freilassung des von Japan betriebenen und mit einer israelischen Firma verbundenen Frachtschiffes "Galaxy Leader" und seiner Besatzung, das die Gruppe am 19. November gekapert hatte. Die mit dem Iran verbündeten Huthi, die einen Großteil des Jemen kontrollieren, haben seit dem 19. November mehr als 20 Schiffe mit Drohnen und Raketen beschossen. Wichtige Schifffahrtslinien haben aufgrund der Angriffe ihren Betrieb durch das Rote Meer eingestellt.
Mitglieder des UN-Sicherheitsrats besorgt über Huthi-Attacken auf Frachtschiffe
+++ Angesichts der steigenden Zahl ziviler Todesopfer im Gazastreifen warnen Mitarbeiter von US-Präsident Biden vor deutlichen Wählerverlusten.
"Die Mitarbeiter von 'Biden for President' haben gesehen, wie Freiwillige in Scharen gekündigt haben, und Leute, die seit Jahrzehnten blau gewählt haben, fühlen sich wegen dieses Konflikts unsicher, ob sie das jemals wieder tun werden", schrieben 17 Mitarbeiter von Bidens Wahlkampfteam in einem anonymen Brief auf der Onlineplattform Medium. Zugleich trat ein hochrangiger Beamter des US-Bildungsministeriums zurück. "Ich kann nicht schweigen, wenn diese Regierung die Augen vor den Gräueltaten gegen unschuldige Palästinenser verschließt, die von führenden Menschenrechtsexperten als Völkermordkampagne der israelischen Regierung bezeichnet werden", begründet der Sonderassistent im Bildungsministerium, Habash, seinen Schritt. Die USA und Israel weisen den Vorwurf eines Genozids im Gazastreifen zurück.
Mittwoch, 3. Januar
+++ Wegen der Zuspitzung der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze hat das Auswärtige Amt deutsche Staatsangehörige aufgefordert, den Libanon so schnell wie möglich zu verlassen.
Deutsche, die sich noch in dem Land aufhielten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste registrieren und auf schnellstem Wege ausreisen, teilte das Auswärtige Amt mit. Eine Eskalation an der Grenze zwischen Israel und Libanon sei nicht auszuschließen. Am Dienstag war der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einer Explosion getötet worden. Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah machte Israel dafür verantwortlich und kündigte Vergeltung an. Bereits in den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Raketenangriffe auf Israel vom Libanon aus gegeben.
+++ Die USA haben jegliche Verantwortung für den Anschlag im Iran nahe dem Grab eines getöteten Generals zurückgewiesen.
"Die Vereinigten Staaten waren in keinerlei Weise beteiligt, und jegliche Andeutung des Gegenteils ist lächerlich", sagte der Sprecher des Außenministeriums, Miller. Er fügte hinzu, seine Regierung habe auch keinen Grund zu der Annahme, dass Israel mit dem Vorfall zu tun habe. Bei dem Bombenanschlag in der Nähe des Grabs des 2020 von der US-Armee getöteten Generals Soleimani waren nach Berichten iranischer Staatsmedien mindestens 103 Menschen getötet worden.
+++ Hisbollah-Führer Nasrallah hat Israel für die Tötung des Hamas-Kommandeurs al-Arouri verantwortlich gemacht.
In einer Rede sprach er von einem "eklatanten israelischen Angriff" auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. Falls Israel einen Krieg gegen den Libanon beginnen wolle, werde es für die Kämpfer der Hisbollah keine Beschränkungen und keine Regeln geben, sagte Nasrallah. Wer an einen Krieg mit der Hisbollah denke, werde das bereuen. Der Hamas-Kommendeur Al-Arouri war als Vize-Leiter des Politbüros der Hamas der zweithöchste Anführer der islamistischen Palästinenserorganisation im Ausland. Er war am Dienstagabend bei einer Explosion ums Leben gekommen.
+++ Nach der Tötung dreier Hamas-Anführer im Libanon sind von dort wieder Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert worden.
Ob es Schäden oder Opfer gab, ist noch unklar. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben daraufhin die Abschuss-Orte im Süden des Libanon an. Außerdem habe man terroristische Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz attackiert, hieß es. Die Hisbollah hatte gestern nach der Tötung des ranghohen Hamas-Anführers al-Aruri und zweier weiterer wichtiger Vertreter der Terrororganisation in Beirut mit Vergeltung gedroht. Für den Abend ist eine Rede von Hisbollah-Chef Nasrallah geplant.
+++ Frankreich und die USA haben Wünsche israelischer Spitzenpolitiker nach einer Aussiedlung von Palästinensern aus dem Gazassteifen kritisiert.
Derartige Forderungen seien inakzeptabel, sagte der französische Präsident Macron nach Angaben seines Büros in einem Telefonat mit dem israelischen Minister Gantz. Dies laufe einer Zweistaatenlösung zuwider, "der einzigen praktikablen Lösung für eine Rückkehr zu Frieden und Sicherheit für alle."
+++ Die libanesische Regierung hat vor einem Vergeltungsschlag der Hisbollah-Miliz für die Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut gewarnt.
Außenminister Bou Habib sagte dem britischen Radiosender BBC, man versuche, die Miliz von einer möglichen Reaktion abzuhalten. Der Libanon wolle nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden. Die Hisbollah macht Israel für den Drohnen-Angriff verantwortlich und hat mit Vergeltung gedroht. Israels Militär äußerte sich nicht zu den Berichten. Die Beobachtermission der UNO im Libanon, UNIFIL, warnte vor einer weiteren Eskalation. Eine Sprecherin teilte mit, es drohten verheerende Folgen für die Menschen in der gesamten Region.
+++ Terroristen der Hamas und des Islamischen Dschihad haben nach Einschätzung der US-Geheimdienste das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza als Kommandozentrale für den Kampf gegen israelische Truppen genutzt.
In und unter dem Gebäudekomplex seien zudem Waffen gelagert und zeitweise auch einige Geiseln festgehalten worden, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf kürzlich freigegebene Geheimdienstinformationen. Die US-Regierung hatte bereits zuvor die israelische Darstellung gestützt, wonach die Hamas das größte Krankenhaus im Gazastreifen als Kommandozentrum und Waffenlager benutzt haben soll. Wenige Tage vor dem israelischen Militäreinsatz in dem größten Krankenhaus im Gazastreifen hätten die Islamisten den Komplex verlassen und Dokumente und elektronische Geräte zerstört, hieß es weiter. Geiseln, die in oder unter dem Gebäude festgehalten wurden, seien verlegt worden. Das israelische Militär war Mitte November trotz massiver internationaler Kritik in das Schifa-Krankenhaus eingedrungen.
+++ Israels Armee riskiert im Gaza-Krieg nach Einschätzung von US-Experten, mit einem Nachlassen der bisherigen Bombardierungen der Terrororganisation Hamas einen Vorteil zu verschaffen.
Die israelischen Streitkräfte gingen im Norden des Gazastreifens zu einer Phase gezielter Schläge mit geringerer Truppenstärke über, was es der Hamas wahrscheinlich ermöglichen werde, sich militärisch neu zu formieren, heißt es in einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW). Israels Armee hat jüngst fünf Brigaden abgezogen und einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben erlaubt. Israels Armee habe zwar mehrere Hamas-Einheiten dezimiert und andere kampfunfähig gemacht, vor allem im nördlichen Gazastreifen. "Aber die militärischen Kräfte der Hamas sind derzeit weder besiegt noch zerstört", erklärte das ISW. "Ein Nachlassen des israelischen Drucks würde es der Hamas vielmehr ermöglichen, ihre militärischen Fähigkeiten und ihre Infrastruktur wieder aufzubauen."
+++ Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben erneut Schiffe im Roten Meer angegriffen.
Die Huthis hätten zwei ballistische Antischiffsraketen auf einen Abschnitt im Süden des Roten Meers abgefeuert, das zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Handelsschiffe durchfahren hätten, erklärte das US-Zentralkommando (Centcom) für den Nahen Osten. Demnach wurden dabei keine Schäden verursacht. Zuvor hatte die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) Explosionen nahe einem Frachtschiff im Roten Meer gemeldet. Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert.
+++ Frankreichs Präsident Macron hat Israel zur Zurückhaltung im Libanon aufgefordert.
Nach der mutmaßlichen Tötung der Nummer zwei der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Libanon hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Israel zur Mäßigung aufgerufen. Wie der Elysée-Palast am späten Dienstagabend mitteilte, sagte Macron in einem Telefonat mit dem israelischen Minister und Mitglied des Kriegskabinetts Benny Gantz, es sei "wesentlich, jegliches eskalierende Verhalten insbesondere im Libanon zu vermeiden". Frankreich werde diese Botschaft weiterhin "allen direkt oder indirekt beteiligten Akteure in dem Gebiet übermitteln", hieß es.
+++ Die Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein noch ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die Hamas im Gazastreifen.
Die unterirdischen Wege verliefen über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, schreibt die Zeitung "Times of Israel" unter Berufung auf einen Geheimdienstexperten. Von dort aus könnten auch Präzisionswaffen abgeschossen werden. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas, gilt aber als militärisch schlagkräftiger. Weiter heißt es in dem Bericht, nach den umfangreichen Entdeckungen im Gazastreifen seien in Israel nun auch wieder die Tunnel der Hisbollah ein Thema. Die israelische Armee hatte nach eigenen Angaben bereits 2018 einen ersten Angriffstunnel der Hisbollah unter der Grenze gefunden und zerstört. Damals hieß es, man werde weitere Nachforschungen anstellen.
+++ Nach dem tödlichen Drohnenangriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut wächst die Sorge vor einer Eskalation.
Bei dem Angriff waren sechs Personen getötet worden - darunter ein ranghoher Hamas-Anführer. Die im Libanon aktive Hisbollah-Miliz sprach von einem schweren Angriff auf das Land und kündigte Vergeltung an. Seit Beginn des Gaza-Kriegs ist es auch an Israels Nordgrenzen wiederholt zu militärischen Konfrontationen gekommen. Israels Militär bestätigte den Angriff nicht und erklärte, "die Informationen ausländischer Medien nicht zu kommentieren".
Dienstag, 2. Januar
+++ Die islamistische Hisbollah hat die Tötung ranghoher Hamas-Funktionäre in Beirut als schweren Angriff auf den Libanon bezeichnet.
Der Mord an Saleh al-Aruri und Kommandeuren der Kassam-Brigaden werde nicht ohne eine Antwort bleiben, hieß es. Die Hisbollah habe "den Finger am Abzug" und ihre Kämpfer seien "in höchster Bereitschaft". Weiter hieß es, Israel sei nach drei Monaten Krieg unfähig, Gaza zu "unterwerfen", und greife deshalb zu Mitteln wie Attentaten. Das israelische Militär kommentierte Berichte über eine gezielte Tötung al-Aruris nicht.
+++ Nach der mutmaßlichen Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut sind die Verhandlungen über ein mögliches neues Geisel-Abkommen zwischen Israel und der Hamas einem Bericht zufolge zum Stillstand gekommen.
Die Gespräche konzentrierten sich nun darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern, meldete die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf arabische Diplomatenkreise. Die "Ermordung" habe die Situation verändert. Fortschritte, um einen weiteren Geisel-Deal zu erreichen, seien derzeit nicht mehr möglich.
+++ Bei einem Drohnenangriff in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind mindestens sechs Personen getötet worden, darunter ranghohe Vertreter der Hamas.
Der Chef der Terrororganisation, Hanijeh, teilte am Abend mit, der stellvertretende Leiter des Politbüros, al-Aruri, sei getötet worden, ebenso zwei Kommandeure des militärischen Hamas-Flügels, der Kassam-Brigaden. Die libanesischen Behörden bestätigten die Angaben weitgehend. Ministerpräsident Mikati, aber auch die Hamas gaben Israel die Verantwortung für den Angriff. Das israelische Militär wollte die Attacke nicht kommentieren und erklärte nur, man konzentriere sich weiter auf den Kampf gegen die Hamas. Der getötete Politbüro-Vize Al-Aruri soll für die Aktivitäten des militärischen Hamas-Arms im Westjordanland zuständig gewesen sein und galt als Drahtzieher von dortigen Anschlägen auf israelische Soldaten.
+++ Nach mehr als 40 Stunden ohne Beschuss hat es in israelischen Grenzorten nahe dem Gazastreifen wieder Raketenalarm gegeben.
Am frühen Abend heulten im Süden des Landes die Sirenen, wie Israels Armee meldete. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte.
+++ Der neue israelische Außenminister Katz sieht sein Land mitten in "einem Dritten Weltkrieg" gegen den Iran und den radikalen Islam.
Katz sagte bei Amtsübernahme von seinem Vorgänger Cohen, dieser Feind erinnere an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit. Israel stehe dabei an vorderster Front für die ganze Welt, betonte der Minister nach Angaben israelischer Medien. Er bekräftigte demnach das Ziel, die Terrororganisation Hamas zu stürzen. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehe, die in den Gazastreifen verschleppten Geiseln nach Hause zu bringen, habe der 68-Jährige hinzugefügt.
+++ In Ägypten sind erstmals Hilfsgüter per Schiff von Zypern aus für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen angeliefert worden.
Das teilte die zyprische Regierung in Nikosia mit. Die Hilfsgüter sollen in Abstimmung mit dem Ägyptischen Roten Halbmond zum Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht werden. Bei dem Schiff handelt es sich um ein Docklandungsschiff der britischen Marine, das vom zyprischen Hafen Larnaka aus in See gestochen war. Die britische Botschaft in Zypern teilte mit, an Bord der "RFA Lyme Bay" seien rund 90 Tonnen Hilfsmaterial, darunter Thermodecken und Zelte sowie zehn Tonnen Medikamente.
+++ Nur 15 Prozent der Israelis wollen einer Umfrage zufolge, dass Benjamin Netanjahu auch nach dem Ende des Gaza-Krieges Ministerpräsident bleibt.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung des Israel Democracy Institute (IDI) - und das, obwohl die Mehrheit der Befragten die Fortsetzung der von Netanyahu angeordneten Militäroffensive gegen die Hamas befürwortet.23 Prozent sprachen sich in der Umfrage für den Oppositionspolitiker Benny Gantz als Premierminister aus, einem Politiker der Mitte und politischem Rivalen Netanyahus. Rund 30 Prozent wollten weder Netanyahu noch Gantz als Regierungschef.
+++ Israel wird sich nach Angaben eines Regierungsvertreters vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Vorwürfe des Völkermords verteidigen, die Südafrika erhoben hat.
Ein Mitarbeiter im Büro von Premierminister Netanyahu sagte, Südafrika gebe der Terrororganisation Hamas Deckung nach deren Angriff auf Israel vom 7. Oktober. Die südafrikanische Regierung begehe Verleumdung. Südafrika hatte die Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag am Freitag eingereicht. Es beschuldigte Israel des Völkermords an Palästinensern im Gazastreifen.
+++ Die Großreedereien Hapag Lloyd und Maersk setzen ihre Durchfahrten durch den Suez-Kanal und das Rote Meer weiter aus.
Ein Hapag Lloyd-Sprecher sagte, man beobachte die Situation Tag für Tag, werde aber die Schiffe bis zum 9. Januar weiterhin umleiten. Dann werde neu entschieden. Auch die dänische Reederei Maersk kündigte an, jeglichen Frachtverkehr durch das Meer sowie den Golf von Aden bis auf Weiteres zu pausieren. In Fällen, in denen es für die Kunden am sinnvollsten sei, würden Schiffe um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas umgeleitet, erklärte der Konzern.
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas Anfang Oktober hat die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen mehrfach Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert und Schiffe im Roten Meer angegriffen. Zuletzt war an Silvester ein Containerschiff von Maersk attackiert worden.
+++ Zahlreiche Überlebende des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf ein Musik-Festival am 7. Oktober haben Schadensersatzklage gegen israelische Sicherheitsbehörden eingereicht.
Nach Angaben israelischer Medien richtet sich die Klage gegen den israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet, die Armee, die Polizei sowie das israelische Verteidigungsministerium. Die 42 Kläger fordern umgerechnet rund 50 Millionen Euro. Sie werfen den Sicherheitsorganen Fahrlässigkeit und grobe Versäumnisse vor. Unter anderem machen sie geltend, dass ein einziger Anruf der Armee an den für das Festival zuständigen Kommandanten, die Feier wegen der drohenden Gefahr aufzulösen, die Tragödie weitgehend hätte verhindern können. Bei dem Überfall der Hamas-Terroristen auf das Festival wurden mindestens 360 Menschen getötet und weitere in den Gazastreifen verschleppt worden.
+++ In der Türkei hat die Polizei 33 Personen festgenommen, die für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert haben sollen.
Nach Angaben des Innenministeriums gab es Razzien an 57 Orten in acht Provinzen. Nach 13 weiteren Verdächtigen werde noch gefahndet. Innenminister Yerlikaya teilte mit, die Verdächtigen hätten in der Türkei lebende Ausländer ins Visier genommen. Ziel sei es vermutlich gewesen, diese anzugreifen oder zu entführen. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel haben sich durch den Gazakrieg deutlich verschlechtert. Vergangenen Monat warnte Ankara Israel vor "ernsten Konsequenzen", sollte es versuchen, gegen Hamas-Mitglieder außerhalb der Palästinenser-Gebiete vorgehen. Die Türkei stuft die Hamas nicht als terroristische Organisation ein.
+++ Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Türk, beklagt Kriegsverbrechen im Gaza-Krieg und sieht Anzeichen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Rund 70 Prozent der Opfer israelischer Bombardierungen im Gazastreifen seien Frauen und Minderjährige, erklärte Türk der Deutschen Presse-Agentur. Eine kollektive Bestrafung der Palästinenser sei ein Kriegsverbrechen. "Angesichts der unverhältnismäßigen und sehr schweren Bombardierungen, in Kombination mit dem Mangel an wirksamer humanitärer Hilfe gibt es schwere Bedenken, die näher geprüft werden müssen", betonte Türk.
Auf der Seite der Palästinenser nannte er als Kriegsverbrechen den Überfall auf Israel am 7. Oktober, das wahllose Abfeuern von Geschossen auf Israel und das militärische Agieren aus zivilen Einrichtungen heraus. - Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen haben am 7. Oktober in Israel nahe der Grenze mehr als 1.200 Menschen getötet. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind im Gazastreifen seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten fast 22.000 Menschen ums Leben gekommen.
+++ Israelische Soldaten haben bei Einsätzen im besetzten Westjordanland Armeeangaben zufolge fünf militante Palästinenser getötet.
Bei einem Anti-Terror-Einsatz im palästinensischen Dorf Assun seien vier bewaffnete Kämpfer getötet worden, die aus einem Haus auf die Soldaten geschossen hätten, teilte das israelische Militär mit. Bei dem Schusswechsel sei ein israelischer Soldat verwundet worden. Bei einer Razzia zur Beschlagnahmung von Waffen in der Stadt Kalkilia hätten Soldaten einen Bewaffneten erschossen, der das Feuer auf sie eröffnet habe. Von palästinensischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme. Seit dem Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas am 7. Oktober und der anschließenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen hat Israel sein Vorgehen im Westjordanland nochmals verschärft.
+++ Bewohner der Gebiete östlich und nördlich von Chan Yunis im südlichen Gazastreifen berichten über verstärkte israelische Luftangriffe und Panzerbeschuss.
Gleichzeitig berichten Einwohner des Bezirks Sheikh Radwan in Gaza-Stadt, israelische Panzer seien nach zehntägigen heftigen Kämpfen aus ihrem Teil der Stadt abgezogen.
+++ Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Ziele in Syrien und im Libanon angegriffen.
Wie die Armee mitteilte, waren zuvor fünf aus Syrien abgeschossene Raketen nach Israel geflogen und in offenem Gelände niedergegangen. Daraufhin habe man die Abschussorte mit Kampflugzeugen attackiert. Mit einem weiteren Militärjet habe man zudem die Hisbollah-Miliz im Libanon getroffen. Von dort aus seien gestern Raketen in Richtung einer nordisraelischen Stadt abgefeuert worden. Seit dem Beginn des Gaza-Kriegs kommt es auch an Israels Nordgrenzen regelmäßig zu Konfrontationen.
+++ Eine Verschärfung der Situation im Nahen Osten würde sich nach Angaben des Chefs des Energiekonzerns Eon, Birnbaum, auf alle Energiepreise auswirken.
Die Energiemärkte seien heute viel enger verbunden als früher. In Folge einer Eskalation würde nicht nur der Ölpreis durch die Decke gehen, sondern auch der für Gas und für Strom. Denn der Persische Golf sei eine zentrale Route nicht nur für Öl, sondern auch Flüssiggas, sagte Birnbaum laut einem Bericht der "Rheinischen Post".
+++ Die USA ziehen den Flugzeugträger "USS Gerald R. Ford" aus dem östlichen Mittelmeer ab.
Er war dort knapp drei Monate lang als Reaktion auf den Hamas-Angriff gegen Israel stationiert. Das Schiff und der dazugehörige Verband würden in den kommenden Tagen in ihren Heimathafen in Norfolk im Bundesstaat Virginia zurückkehren, um sich auf künftige Einsätze vorzubereiten, teilte die US-Marine mit. Das US-Militär werde aber im Mittelmeerraum und im gesamten Nahen Osten umfangreiche Kapazitäten beibehalten – darunter einen weiteren Flugzeugträger sowie andere Kreuzer und Zerstörer. Der 333 Meter lange Flugzeugträger „USS Gerald R. Ford“ bietet Platz für bis zu 90 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sowie mehrere Tausend Soldaten.
Montag, 1. Januar
+++ An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es erneut gegenseitigen Beschuss gegeben.
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden fünf Soldaten verletzt. Israels Armee habe Terroristen angegriffen, die versucht hätten, Drohnen in Richtung Israel zu starten, hieß es weiter. Zudem habe man Infrastruktur der Hisbollah attackiert. Die pro-iranische Schiitenmiliz teilte mit, einen israelischen Posten nahe der libanesischen Grenze getroffen zu haben.
+++ Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Kommandeur der Terrororganisation Hamas getötet.
Der Kommandeur einer Elite-Einheit soll führend an dem Terrorangriff auf Israels Grenzorte am 7. Oktober beteiligt gewesen sein. Auch nach dem Massaker habe er gegen israelische Soldaten gekämpft. Er sei bei einem Luftangriff getötet worden, teilte das israelische Militär mit. Von der Hamas gab es dazu zunächst keine Reaktion.
+++ In Istanbul haben tausende Menschen gegen das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen protestiert.
Zahlreiche Teilnehmer schwenkten türkische und palästinensische Flaggen, einige trugen grüne Stirnbänder der militant-islamistischen Organisation Hamas. Zu der Demonstration hatte ein Bündnis aus mehr als 300 Organisationen aufgerufen. Die Kundgebung begann im Anschluss an das Morgengebet in den Istanbuler Moscheen. Der Sohn des türkischen Präsidenten Erdogan, Bilal, warf Israel in einer Rede vor, einen "Genozid" an den Palästinensern zu verüben.
+++ Auf Israel sind mit Beginn des neuen Jahres erneut Raketen aus dem Gazastreifen abgefeuert worden. Unter anderem in Tel Aviv wurde Luftalarm ausgelöst.
Wie die Zeitung "Times of Israel" berichtete, feuerte die Terrororganisation Hamas mehr als 20 Raketen Richtung Israel. Die meisten seien von Israels Raketenabwehrsystem Iron Dome abgefangen worden. Die Raketen zielten auf das Zentrum und den Süden des Landes. Von direkten Treffern oder Verletzten ist bislang nichts bekannt.
+++ Einem Medienbericht zufolge bereitet Israel einen Prozess zum Massaker palästinensischer Terroristen vom 7. Oktober vor.
Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Ermittler berichtet, wird derzeit der Angriff der Hamas anhand von rund 200.000 Fotos und Videos rekonstruiert. Zudem würden mehr als 2.000 Zeugenaussagen ausgewertet. Ziel sei es, ein Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen einzuleiten. Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen hatten am 7. Oktober rund 1.200 Menschen in Israel ermordet und rund 240 weitere in den Gazastreifen verschleppt. Es war das schlimmste Massaker in der Geschichte des Landes.
+++ Das israelische Militär schickt Reservisten nach Hause, die zum Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen eingezogen worden waren.
Militärsprecher Hagari sagte, einige Reservisten würden bereits in dieser Woche zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Dies werde auch die Wirtschaft entlasten. Zudem könnten die Reservisten Kraft für die Aktivitäten im kommenden Jahr sammeln. Premier Netanjahu hatte gestern angekündigt, der Krieg gegen die Hamas werde noch viele Monate dauern. Israel setzte auch zum Jahresende die Angriffe im Gazastreifen fort. Nach Militärangaben waren Luftwaffe und Bodentruppen beteiligt.
Die bisherigen Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas finden Sie hier.