Newsblog zum Krieg im Nahen Osten
Die Entwicklungen vom 20. bis 24. Januar 2024

Am 7. Oktober ist der Nahostkonflikt durch einen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel eskaliert. Wir halten die Entwicklungen in einem Newsblog fest. Hier geht es zum Archiv.

    Ein Frachtschiff durchquert den Suezkanal, eine der wichtigsten von Menschenhand geschaffenen Wasserstraßen, am 29. Dezember 2023 in Ismailia, Ägypten.
    Die Huthi-Miliz attackieren Containerschiffe im Roten Meer. Wichtige Handelsrouten verlaufen dort, so kommen Frachter (wie hier auf dem Bild) über den Suezkanal im Norden des Roten Meeres von und nach Europa. (picture alliance / Anadolu / Fareed Kotb)
    Zu den aktuellen Entwicklungen des Krieges im Nahen Osten geht es hier.

    Mittwoch, 24. Januar

    +++ Im Gaza-Streifen ist nach Angaben der Vereinten Nationen eine von ihr bereitgestellte Flüchtlingsunterkunft von Panzern beschossen worden.

    Mindestens neun Menschen seien getötet und 75 verletzt worden, teilte ein UNO-Vertreter mit. Die Unterkunft befand sich demnach in Chan Yunis, wo derzeit am heftigsten gekämpft wird. Die israelische Armee vermutet dort in Tunneln führende Mitglieder der militan-islamistischen Hamas. Die Stadt ist von den Streitkräften eingekreist.
    Blick aus der Ferne: Rauch steigt über Chan Junis auf.
    In Chan Junis sind die Kämpfe derzeit am heftigsten. (Abed Rahim Khatib/dpa)

    +++ Der Internationale Gerichtshof in Den Haag entscheidet am Freitag über den Antrag Südafrikas auf einstweilige Verfügungen im Völkermordverfahren gegen Israel.

    Das teilte das Gericht am Mittwoch mit. Südafrika hat beantragt, Israel unter anderem zu einem Stopp der Angriffe im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen aufzufordern. Sollte das Gericht einigen oder allen der acht Anträge Südafrikas auf so genannte vorläufige Maßnahmen stattgeben, ist unklar, ob Israel dem nachkommen wird.
    +++ Die jemenitische Huthi-Miliz hat nach Angaben des US-Militärs erneut ein Containerschiff im Nahen Osten angegriffen.
    Die Miliz habe aus von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen drei Raketen auf einen unter US-Flagge fahrenden Frachter abgeschossen, der den Golf von Aden durchquert habe, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs mit. Eine der Raketen sei im Meer eingeschlagen, die anderen beiden seien von einem Zerstörer der US-Marine abgeschossen worden. Es seien keine Verletzten oder Schäden an dem Schiff gemeldet worden.

    +++ Tausende Frauen haben bei Demonstrationen in Israel einen raschen Deal zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gefordert.

    Die Veranstalterinnen hatten einen landesweiten "Tag des Zorns" verkündet. Die Demonstrantinnen blockierten an verschiedenen Orten Straßen und Kreuzungen, darunter Tel Aviv, Haifa und Jerusalem.

    +++ Führende Menschenrechts- und Hilfsorganisationen haben zu einem Stopp von Waffenlieferungen an Israel und bewaffnete Palästinenserorganisationen aufgerufen.

    In einer gemeinsamen Stellungnahme heißt es, die Gaza-Krise dürfe nicht weiter angeheizt werden. Eine noch größere humanitäre Katastrophe und der Verlust weiterer Menschenleben müsse abgewendet werden. Unterzeichner sind Organisationen wie Save the Children, Ärzte der Welt, Oxfam und Amnesty International.

    +++ Als Reaktion auf die Militärschläge der USA und Großbritanniens haben die Huthi im Jemen amerikanische und britische Mitarbeiter der Vereinten Nationen und anderer Hilfsorganisation aufgefordert, das Land zu verlassen.

    Die Staatsbürger sollten innerhalb der nächsten 30 Tage ausreisen, heißt es in einem Brief des Huthi-Außenministeriums an den UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe im Jemen, Hawkins. Die Huthi kontrollieren nach einem Jahrzehnt des Bürgerkriegs weite Teile des Landes.
    Der Huthi steht an einem Rednerpult, im Hintergrund eine Flagge.
    Ein Militärsprecher der Huthis. (imago / Xinhua / Wang Shang)

    +++ Die Huthi-Rebellen attackieren offenbar ungeachtet der jüngsten britisch-amerikanischen Luftangriffe weiterhin Frachtschiffe im Roten Meer

    Die dänische Reederei Maersk berichtete, in der Meeresenge Bab el-Mandeb seien zwei ihrer Frachtschifffe unter amerikanischer Flagge in Begleitung von Schiffen der US-Navy nach mehreren Explosionen in der Nähe umgekehrt. Die amerikanischen Kriegsschiffe hätten mehrere Projektile in der Luft zerstört.
    Der Hubschrauber fliegt gerade knapp hinter einem Frachtschiff hinterher und will landen.
    Angriff von Huthi-Rebellen im Roten Meer per Helikopter (Archivbild). (Houthi Military Media Center/dpa)

    +++ Im Zusammenhang mit dem Herunterreißen einer Israel-Flagge vor dem Augsburger Rathaus ist ein 19-Jähriger zu einer Jugendstrafe verurteilt worden.

    Der angeklagte Syrer hatte zugegeben, im Oktober 2023 - wenige Tage nach dem Hamas-Überfall auf Israel - einen anderen Syrer dabei gefilmt zu haben, wie er die Fahne vom Mast holte und anstecken wollte. Eine couragierte Passantin hatte dies verhindert. Bundesweit hatten Medien über die Schändung der Israel-Flagge berichtet. Der 19-Jährige wurde vom Amtsgericht Augsburg wegen Beihilfe zur Verletzung von Flaggen- und Hoheitsrechten ausländischer Staaten und Sachbeschädigung verurteilt. Er muss mehrere Gespräche über Antisemitismus sowie 80 Stunden gemeinnützige Arbeit absolvieren. Zudem muss der Flüchtling an das jüdische Museum in Augsburg 200 Euro zahlen. Nach dem Haupttäter wird noch gesucht.

    +++ 22 Staaten haben sich hinter die Angriffe der USA und Großbritanniens auf Huthi-Stellungen im Jemen gestellt.

    In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, die Militärschläge dienten dazu, die Fähigkeit der Huthi zur Fortsetzung ihrer Angriffe auf den globalen Handel und Seeleute aus aller Welt zu schwächen. Die Einsätze seien im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen erfolgt. Zu den Unterzeichnern gehörten unter anderem Deutschland, etliche EU-Staaten und Kenia. Russland hatte zuvor im UNO-Sicherheitsrat in New York die Angriffe der USA und Großbritanniens kritisiert.

    +++ Wegen der Kämpfe in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen sind tausende Palästinenser erneut auf der Flucht.

    Augenzeugenberichten zufolge sind die meisten Menschen in Richtung Rafah an der Grenze zu Ägypten unterwegs. Das UNO-Nothilfebüro OCHA teilte mit, Evakuierungsaufrufe der israelischen Armee beträfen ein Gebiet von etwa vier Quadratkilometern in Chan Junis. Allein im dortigen Nasser-Krankenhaus hätten rund 18.000 Menschen Schutz gesucht. Insgesamt gibt es in der Region nach Schätzungen 425.000 Binnenflüchtlinge, dazu kommen rund 88.000 Einwohner.

    +++ Der britische Außenminister Cameron wird zu Gesprächen in Israel erwartet.

    Er wolle seine Besorgnis über die hohe Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen zum Ausdruck bringen und sich für eine dauerhafte Waffenruhe einsetzen, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post". Auch der italienische Außenminister Tajani will im Nahen Osten Gespräche führen. Treffen sind in Beirut, Tel Aviv, Jerusalem und Ramallah geplant.

    +++ Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge die zweitgrößte Stadt des Gazastreifens, Chan Junis, eingekreist.

    Dabei seien in den vergangenen 24 Stunden mehr als 100 Kämpfer der militant-islamistischen Hamas getötet worden, teilte ein Militärsprecher mit. Bereits Anfang Dezember wurde die Einkesselung von Chan Junis gemeldet. Der Hamas gelang es jedoch, die israelischen Soldaten zurückzudrängen. Israel vermutet, dass sich hochrangige Hamas-Vertreter in den Tunneln unter der Stadt verstecken.

    Dienstag, 23. Februar

    +++ UNO-Generalsekretär Guterres hat die wiederholte Ablehnung einer Zwei-Staaten-Lösung durch die israelische Regierung als inakzeptabel bezeichnet.

    Er rief zudem dazu auf, den Zugang zu Hilfsgütern im Gazastreifen zu verbessern. "Die gesamte Bevölkerung des Gazastreifens erleidet Zerstörungen in einem Ausmaß und einer Geschwindigkeit, die in der jüngeren Geschichte ohne Beispiel sind", sagte Guterres vor dem UNO-Sicherheitsrat. "Nichts kann die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen".
    Die humanitäre Lage in dem Küstenstreifen sei "entsetzlich" und die Menschen in Gaza liefen nicht nur Gefahr, durch Bombardierungen getötet oder verletzt zu werden, sondern auch, sich mit Krankheiten wie Cholera anzustecken. Guterres rief erneut zu einem sofortigen humanitären Waffenstillstand auf.

    +++ Israel hat nach Auffassung des EU-Außenbeauftragten Borrell kein Vetorecht gegen eine Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt.

    Borrell sagte nach einem Treffen mit dem ägyptischen Außenminister Schukri in Brüssel, die Vereinten Nationen hätten das Selbstbestimmungrecht der Palästinenser mehrfach anerkannt. Die israelische Regierung habe deshalb kein Recht, die Gründung eines palästinensischen Staats zu verhindern.
    Neben der EU drängen auch die USA und Großbritannien, dass Israel seine ablehnende Haltung gegenüber einer Zweistaatenlösung aufgibt.

    +++ Mehrere freigelassene Hamas-Geiseln haben vor einem Parlamentsausschuss von sexualisierter Gewalt während der Gefangenschaft im Gazastreifen berichtet.

    "Ich war 51 Tage dort und es gab keinen Moment, in dem wir nicht Misshandlungen aller Art ausgesetzt waren", sagte etwa Aviva Siegel, die bei dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober aus ihrem Haus im Kibbuz Kfar Aza im Süden Israels entführt worden war.
    Die 62-Jährige erklärte, die Hamas-Kämpfer hätten sowohl Männer als auch Frauen wie Marionetten behandelt, "mit denen sie machen können, was sie wollen". "Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Ich habe die Frauen nicht nur gesehen, ich habe sie gefühlt, als wären sie meine Töchter", sagte Siegel vor dem Parlamentsausschuss weiter. Die männlichen Geiseln hätten ebenso gelitten, fügte sie hinzu.

    +++ Der Nahost-Berater von US-Präsident Biden, McGurk, führt nach Angaben der US-Regierung Gespräche über eine neue Vereinbarung zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln.

    Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Kirby, sagte zu Berichten über eine angeblich von Israel vorgeschlagene zweimonatige Feuerpause, McGurk habe heute Gespräche in Ägypten geführt und werde danach noch andere Länder besuchen.

    +++ Im Gazastreifen sind bei einem Angriff 21 Soldaten getötet worden.

    Nach Angaben der israelischen Armee hantierten die Reservisten gerade mit Sprengstoff, als Unbekannte eine Panzerfaust auf sie abfeuerten. Dabei sei der Sprengstoff detoniert. Bei Angriffen an anderen Orten in dem Palästinensergebiet wurden nach Armeeangaben drei weitere Soldaten getötet. Es ist die höchste Zahl an einem Tag getöteter Soldaten seit dem Beginn der Bodenoffensive vor drei Monaten.
    Heftige Kämpfe wurden zudem rund um die Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens gemeldet. Das israelische Militär hat die Stadt nach eigenen Angaben eingekesselt. Bodentruppen seien in Nahkämpfe verwickelt, die Luftwaffe habe Angriffe geflogen. Man habe "dutzende Terroristen eliminiert".

    +++ Aus dem Libanon beschoss die militant-islamistische Hisbollah nach eigenen Angaben einen Militärstützpunkt im Norden Israels mit mehreren Raketen.

    Die israelische Armee habe im Gegenzug Ziele im Südlibanon mit Artillerie attackiert, hieß es.

    +++ Mehrere arabische Länder arbeiten einem Medienbericht zufolge an einem Vorschlag für eine Zweistaatenlösung nach Ende des Gaza-Krieges.

    Wie das "Wall Street Journal" berichtet, bietet Saudi-Arabien im Gegenzug für die Schaffung eines palästinensischen Staates die Anerkennung Israels an. Der Vorschlag sei Israel über die USA unterbreitet worden. Details würden noch ausgearbeitet. Bisher sei die Haltung der israelischen Regierung ablehnend, hieß es. Die Gründung eines palästinensischen Staates sei dabei der Hauptstreitpunkt.
    Vor dem Gaza-Krieg hatte Saudi-Arabien als wichtige Schutzmacht der Palästinenser unter US-Vermittlung bereits Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel geführt, was durch den Krieg aber zum Erliegen kam. Diese sich abzeichnende Annäherung wäre aus Sicht der palästinensischen Terrororganisation Hamas, der libanesischen Hisbollah-Miliz und des Iran als wichtigstem Unterstützer beider Gruppen zu ihrem Schaden gewesen.
    Das brutale Massaker der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Süden Israels am 7. Oktober war daher von einigen Experten auch als Versuch der Islamisten gesehen worden, die Annäherung zwischen Israel und Saudi-Arabien zu torpedieren.

    +++ Der Zentralrat der Juden hat die Verlängerung der Visafreiheit für Israelis in Deutschland begrüßt.

    Der Zentralrat erklärte, viele Menschen aus Israel suchten nach den barbarischen Terrorangriffen der Hamas und dem andauernden Nahost-Krieg die Nähe von Freunden und Angehörigen in der Bundesrepublik. Bundesinnenministerin Faeser zeige hier Empathie für die Betroffenen. Das Innenministerium hatte die Befreiung israelischer Staatsbürger von der Visapflicht gestern bis zum 26. April verlängert.

    +++ Netanjahus Feuerpause als Angebot für den Frieden sei nur Verzögerungstaktik, sagt der israelische Historiker Moshe Zimmermann im Deutschlandfunk-Interview.

    Er wolle weder Geiseln freibekommen noch auf die Hamas-Forderungen eingehen, weil er den Krieg dann beenden müsse. Hören Sie hier das Interview:
    "Netanjahu will den Krieg weiterführen"

    +++ Israel schlägt einem Medienbericht zufolge eine zweimonatige Feuerpause im Gaza-Krieg vor.

    Nach Angaben des US-Nachrichtenportals "Axios" soll das Angebot, das den Vermittlern aus Ägypten und Katar übergeben worden sei, zur Freilassung aller israelischen Geiseln führen, die sich noch in der Gewalt der Terrororganisation Hamas befinden. Das Portal beruft sich dabei auf zwei namentlich nicht genannte israelische Regierungsbeamte. Das Angebot sieht dem Bericht zufolge keine Beendigung des Krieges vor. Israels Militär würde sich demnach lediglich aus den Bevölkerungszentren des Gazastreifens zurückziehen. Den Palästinensern wäre es möglich, wieder in den Norden des abgeriegelten Küstengebietes zurückzukehren. Der israelische Vorschlag sei bereits vor zehn Tagen vom Kriegskabinett gebilligt worden.
    Israel vermutet aktuell noch mehr als 100 Geiseln im Gazastreifen. Kritiker werfen Ministerpräsident Netanjahu vor, nicht genug für die Freilassung der Gefangenen zu tun.

    Montag, 22. Januar

    +++ Israelische Staatsbürger, die sich derzeit in Deutschland aufhalten, können ohne bürokratischen Aufwand rund drei weitere Monate hier bleiben.

    Gemäß einer Verordnung des Bundesinnenministeriums müssen sie bis zum 26. April keinen Aufenthaltstitel beantragen und ihren visumfreien Aufenthalt nicht offiziell verlängern. Ressortchefin Faeser erklärte: "Wir lassen die Menschen in Israel nicht alleine - und wir wollen auch diejenigen unterstützen, die angesichts des Terrors der Hamas für einige Zeit bei Freunden und Familien in Deutschland leben." Gewöhnlich können sich israelische Staatsangehörige 90 Tage lang visumfrei in Deutschland bewegen.
    Teilnehmer der Kundgebung "Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus" im Oktober sind von hinten zu sehen mit Blick auf das Brandenburger Tor in Berlin. Einige von ihnen sind eingehüllt in eine israelische Flagge.
    Teilnehmer der Kundgebung "Aufstehen gegen Terror, Hass und Antisemitismus" im Oktober vor dem Brandenburger Tor in Berlin (Monika Skolimowska / dpa)

    +++ Zahlreiche Angehörige von Geiseln, die von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt wurden, haben eine Ausschusssitzung im israelischen Parlament gestürmt.

    Sie hielten Plakate hoch mit der Aufschrift: "Ihr werdet hier nicht sitzen, während sie dort sterben!" Die Menschen zeigten auch Bilder ihrer Verwandten, die sich weiter in der Hand der militant-islamistischen Organisation befinden. Bereits am Sonntagabend hatten Angehörige von Hamas-Geiseln ein Protestzelt vor einem Privathaus von Regierungschef Natanjahu in Jerusalem errichtet. Sie kündigten an, dort zu bleiben, bis die Regierung eine Übereinkunft zur Freilassung von Geiseln erziele. Die Angehörigen hatten ihre Proteste in den vergangenen Tagen intensiviert.

    +++ Das Führungsduo der Berlinale hat das Filmfestival als Plattform für friedlichen Dialog in Bezug auf den Nahostkonflikt bezeichnet.

    Filmfestivals seien "Orte der Begegnung und des Austauschs" und sie leisteten "einen wichtigen Beitrag zur internationalen Verständigung", sagten Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian bei der Programmvorstellung in Berlin. "Wir glauben, dass wir durch die Kraft von Filmen und offenen Diskussionen dazu beitragen können, Empathie, Bewusstsein und Verständigung zu fördern - auch und gerade in schmerzhaften Zeiten wie diesen." Im Rahmen der Berlinale solle es Platz für eine Auseinandersetzung zum Israel-Hamas-Krieg geben. Als Kulturinstitution stelle sich das Festival gegen Diskriminierung - etwa gegen den sich ausbreitenden Antisemitismus und anti-muslimische Ressentiments.
    Nach einem israelischen Luftangriff in der Stadt Chan Junis im südlichen Gazastreifen steigt Rauch auf.
    Israelischer Luftangriff auf Ziele im Gazastreifen (Aufnahme vom 21. Januar 2024). (IMAGO / Xinhua / Yasser Qudih)

    +++ Die Kampfhandlungen im Gazastreifen haben nach Angaben des ARD-Korrespondenten Jan-Christoph Kitzler wieder an Intensität gewonnen.

    Es werde nicht nur im Süden gekämpft, sondern auch wieder im Norden, sagte Kitzler im Deutschlandfunk. Aus dem Norden des Palästinensergebiets habe es auch wieder Raketenabschüsse auf Israel gegeben. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die israelische Militärstrategie in Schwierigkeiten gerate. Man habe gedacht, die Hamas verliere dort die Kontrolle. Aber jetzt seien die israelischen Truppen wieder dort. Darüber hinaus sei die humanitäre Lage weiter katastrophal.
    Hören Sie hier das Gespräch aus der Deutschlandfunk-Sendung "Informationen am Morgen":
    Israel/Gaza Aktuell

    +++ Der EU-Außenbeauftragte Borrell hat vor dem Hintergrund des Gazakrieges erneut mit Nachdruck für eine Zweistaatenlösung geworben.

    Borrell sagte vor einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel, die Lage im Gazastreifen könne kaum schlimmer sein. Allein mit militärischen Mitteln könne Israel keinen Frieden aufbauen. International war zuletzt der Druck auf den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu gewachsen, sich einer Zweistaatenlösung nicht zu verweigern.

    +++ Der Nahost-Koordinator von US-Präsident Biden, McGurk, wird nach Informationen von US-Medien in dieser Woche zu Gesprächen in Ägypten und Katar erwartet.

    Geplant sei ein Treffen mit dem Chef des ägyptischen Geheimdienstes in der Hauptstadt Kairo, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf US-Beamte. McGurk werde später nach Doha weiterreisen, um dort Katars Ministerpräsidenten Al Thani zu treffen. Die Reise sei Teil eines erneuten Vorstoßes der US-Regierung, ein Geiselabkommen zu erreichen, schrieb das Nachrichtenportal "Axios". US-Beamte hätten eingeräumt, dass eine solche Vereinbarung der einzige Weg sein könnte, der zu einem Waffenstillstand führen könnte.
    Ein Mann im Anzug spricht an einem Rednerpult in ein Mikrofon.
    Der Nahost-Koordinator der US-Regierung, Brett McGurk, soll einen neuen Vermittlungsversuch in Nahost starten. (picture alliance / Anadolu / Ayman Yaqoob)

    +++ Die EU-Außenminister beraten heute in Brüssel über den Krieg im Nahen Osten und die Frage einer künftigen Friedensregelung.

    Zu den Gesprächen werden der Generalsekretär der Arabischen Liga sowie die Außenminister Saudi-Arabiens, Ägyptens und Jordaniens erwartet. In gesonderten Runden ist zudem ein Austausch mit den Außenministern Israels und der palästinensischen Autonomiebehörde vorgesehen. Für Deutschland nimmt Außenministerin Baerbock an den Gesprächen teil.

    Sonntag, 21. Januar

    +++ Israel wirft der Hamas vor, die Leiche eines getöteten Soldaten im Gazastreifen festzuhalten.

    Nach Angaben der Armee ist der 19-jährige Unteroffizier bei dem Großangriff auf Israel im Oktober gefallen. Damit ist die Zahl der mutmaßlich toten israelischen Geiseln, deren Leichen sich in den Händen der radikalen Palästinenserorganisation Hamas befinden, auf 28 gestiegen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP anhand von israelischen Daten.

    +++ Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat die Bedingungen der Terrororganisation Hamas für die Freilassung weiterer Geiseln abgelehnt.

    Netanjahu erklärte in Jerusalem, die Hamas habe einen vollständigen Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen verlangt. Dies habe auch den Machterhalt der Organisation in dem Gebiet beinhaltet. Netanjahu sagte, diese Forderungen lehne er vollständig ab. Israel vermutet im Gazastreifen noch über 100 lebende Geiseln.

    +++ Die Hamas hat den Angriff auf Israel vom 7. Oktober in einem Dokument als "notwendigen Schritt" und eine "normale Antwort" angesichts "all der israelischen Verschwörungen gegen das palästinensische Volk" bezeichnet.

    Gleichzeitig räumte die islamistische Palästinenserbewegung in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme zu dem Angriff ein, dass in dem "Chaos" an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen "möglicherweise einige Fehler geschehen" seien. 
    Das Dokument der Hamas umfasst 16 Seiten und wurde auf Englisch und Arabisch veröffentlicht. Darin fordert die Hamas "das sofortige Ende der israelischen Aggression im Gazastreifen" sowie das Ende "der ethnischen Säuberung und der Verbrechen gegen das gesamte palästinensische Volk". Weiter wies die Hamas alle internationalen und israelischen Bemühungen zurück, über die Zukunft des Gazastreifens nach dem Krieg zu entscheiden. Über die Zukunft des Palästinensergebiets werde allein das palästinensische Volk entscheiden, hieß es.

    +++ Auf dem französischen Hubschrauberträger "Dixmude", der in einem ägyptischen Hafen liegt, sind inzwischen etwa 1.000 Palästinenser behandelt worden.

    Das gab der Kapitän des Schiffes bekannt. Fast 120 Menschen wurden stationär aufgenommen, zum Beispiel, um operiert zu werden. Das Kriegsschiff liegt seit November in Al-Arish. Im Gazastreifen ist die medizinische Versorgung durch den Krieg fast vollständig zusammengebrochen.
    Im Inneren des französischen Hubschrauberträgers "Dixmude" sitzt ein palästinensisches Kind auf einem Bett unter einem Zeltdach.
    Blick in den französischen Hubschrauberträger "Dixmude", der in einem ägyptischen Hafen liegt und als Lazarettschiff für Palästinenser genutzt wird. (Khaled Desouki/AFP)

    +++ Im Südlibanon sind nach Angaben aus Sicherheitskreisen zwei Kämpfer der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz getötet worden.

    Eine der Hisbollah nahestehende Person sagte, es habe sich nicht um hochrangige Persönlichkeiten gehandelt. Eine israelische Drohne habe ihr Fahrzeug getroffen. Der Vorfall soll sich in der Ortschaft Kafra nahe der israelischen Grenze ereignet haben. Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Arabija war einer der Getöteten der Leibwächter eines höheren Hisbollah-Kaders. Möglicherweise habe ihm der Angriff gegolten.

    +++ Israel will, dass Norwegen eingefrorene palästinensische Steuergelder verwaltet.

    Das Kabinett hat nach Angaben von Behördenvertretern einen entsprechenden Plan verabschiedet. Die Gelder sollen vorerst nicht an die Palästinensische Autonomiebehörde überwiesen werden. Der Kabinettsbeschluss werde von Norwegen und den USA unterstützt, die als Garanten für die Einhaltung dieses Vorgehens agieren würden.
    Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) erklärt, sie wolle das Geld in voller Höhe und werde keine Bedingungen akzeptieren, die sie daran hindern, ihre Mitarbeiter, auch im Gazastreifen, zu bezahlen. Gemäß den Friedensvereinbarungen aus den 1990er-Jahren zieht Israel die Steuern im Namen der Palästinenser ein und überweist sie monatlich an die Autonomiebehörde, die im besetzten Westjordanland nur über eine begrenzte Selbstverwaltung verfügt. Im Gazastreifen hatte militant-islamistische Hamas der Autonomiebehörde 2007 die Kontrolle über das Küstengebiet entrissen.

    +++ Der politische Anführer der Hamas, Hanija, ist in Ankara mit dem türkischen Außenminister Fidan zusammengekommen.

    Fidan und Hanija hätten darüber gesprochen, dass in Gaza schnellstmöglich ein Waffenstillstand erreicht werden müsse, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Es sei zudem um die Geiseln in der Hand der Hamas, eine mögliche Aufstockung humanitärer Hilfe sowie um eine Zwei-Staaten-Lösung gegangen, hieß es. Hanija ist der Vorsitzende des Hamas-Politbüros und lebt in Katar.
    Ismail Hanija, Chef der radikalislamischen Hamas.
    Ismail Hanija (Archivbild). (dpa/ Wissam Nassar)

    +++ Die israelische Armee hat im Gaza-Streifen nach eigenen Angaben dutzende weitere Hamas-Terroristen getötet.

    Das Militär teilte mit, alleine bei einem Artillerie-Angriff auf ein Gebäude im Norden des Palästinensergebiets seien 15 Terroristen ausgeschaltet worden. Von dort aus seien zuvor israelische Soldaten beschossen worden. In dem Gebäude habe man zahlreiche Waffen sichergestellt.

    +++ Nach einer Schätzung der US-Geheimdienste soll Israel bislang 20 bis 30 Prozent der Hamas-Kämpfer getötet haben.

    Das berichtet das "Wall Street Journal". Damit sei Israel noch weit entfernt von seinem Ziel einer Zerstörung der islamistischen Organisation. Die USA gingen davon aus, dass die Hamas genug Munition habe, um Israel noch monatelang anzugreifen, berichtet die Zeitung unter Berufung auf nicht genannte US-Regierungsbeamte. Den US-Schätzungen zufolge habe die Hamas vor dem Krieg zwischen 25.000 und 30.000 Kämpfer gehabt, abgesehen von Tausenden Polizeikräften.

    +++ Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza auf mehr als 25.000 gestiegen.

    Seit Beginn der Angriffe am 7. Oktober seien 25.105 Palästinenser ums Leben gekommen, teilt die von der Terrororganisation Hamas kontrollierte Behörde mit. 62.681 Palästinenser seien verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 178 Palästinenser getötet und 293 verletzt worden.
    Inmitten zerstörter Gebäude laufen Passanten durch Gaza-Stadt.
    Das Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen ist nach dem Massaker der Hamas international umstritten. (picture alliance / Xinhua News Agency / Mohammed Ali)

    +++ Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen etwa 15 bewaffnete Palästinenser getötet.

    Zudem hätten in der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinenser-Gebiets, wo Israel in den vergangenen Wochen den militärischen Druck auf die militant-islamistische Hamas erhöht hatte, Scharfschützen mit Luftunterstützung "mehrere Terroristen eliminiert", teilt das israelische Militär mit.

    +++ Bundesinnenministerin Faeser hält die Terrorgefahr in Deutschland angesichts des Kriegs im Nahen Osten für weiter hoch.

    Die SPD-Politikerin sagte der Funke Mediengruppe, es gebe eine erhöhte Gefährdungslage durch islamistischen Terror. Deshalb hätten die Sicherheitsbehörden rund um Weihnachten so starke Schutzmaßnahmen getroffen, als es eine Anschlagsdrohung am Kölner Dom gegeben habe. Faeser betonte, die Terrorgefahr bleibe hoch, solange der Krieg zwischen Israel und der Hamas andauere.

    +++ UNO-Generalsekretär Guterres dringt im Krieg im Nahen Osten auf eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und die Palästinenser.

    Guterres sagte bei einem Treffen in Uganda, es sei inakzeptabel, eine solche Lösung sowie das Recht auf Staatlichkeit für die Palästinenser zu verweigern. Eine solche Haltung würde einen Konflikt, der zu einer großen Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit geworden sei, auf unbestimmte Zeit verlängern. Guterres betonte, das Recht der Palästinenser, ihren eigenen Staat aufzubauen, müsse von allen anerkannt werden.

    +++ Israels Ministerpräsident Netanjahu hat die Darstellung von US-Präsident Biden zurückgewiesen, eine Zweistaatenlösung nach dem Gaza-Krieg sei mit ihm machbar.

    "Ich werde keine Kompromisse eingehen, wenn es um die volle israelische Sicherheitskontrolle über das gesamte Gebiet westlich des Jordans geht - und das steht im Widerspruch zu einem palästinensischen Staat", schrieb Netanjahu auf der Plattform X. Biden hatte zuvor nach einem Telefonat mit Netanjahu auf die Frage von Journalisten, ob eine Zweistaatenlösung unmöglich sei, solange Netanjahu noch im Amt sei, gesagt: "Nein, ist sie nicht."

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    +++ Im Irak hat es einen Angriff auf eine von US-Soldaten genutzte Militärbasis gegeben.

    Das zuständige Regionalkommando der Armee teilte mit, vom Iran unterstützte Kämpfer hätten mehrere Raketen auf den Flugplatz Ain Al-Assad abgefeuert. Die meisten Raketen seien abgefangen worden. Einige seien aber auf dem Stützpunkt eingeschlagen. Mindestens ein Mitglied der irakischen Sicherheitskräfte wurde den Angaben zufolge verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich eine pro-iranische Miliz.

    +++ In Rafah im Gaza-Streifen soll die israelische Armee Flugblätter mit Fotos von Geiseln, die sich in der Gewalt der Terrororganisation Hamas befinden, abgeworfen haben.

    Das berichten Anwohner in Rafah. Es sei um Hinweise auf den Aufenthaltsort der Geiseln gebeten worden.

    +++ Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen mehrere Raketen-Werkstätten zerstört.

    Die Armee teilte mit, bei Einsätzen in Gaza-Stadt seien auch Raketen-Abschussrampen und Sprengsätze gefunden worden. Die israelische Luftwaffe flog nach eigener Darstellung erneut Angriffe im gesamten Gazastreifen. In der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebietes seien Raketenwerfer zerstört worden. In palästinensischen Medien war auch von Angriffen auf die Region rund um den Ort Dschabalija die Rede.

    Samstag, 20. Januar

    +++ Tausende Menschen haben in Israel gegen die Regierung von Ministerpräsident Netanjahu demonstriert.

    In Tel Aviv verlangten die Teilnehmer einer Kundgebung das sofortige Ende des Gaza-Krieges, um die noch mehr als 100 Geiseln in der Gewalt von Hamas-Terroristen im Gazastreifen freizubekommen. "Stellt die Kämpfe ein, bezahlt den Preis!", zitierten israelische Medien einen der Redner, dessen Cousin unter den Geiseln ist.

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    +++ Der iranische Präsident Raisi droht Israel mit Vergeltung für den Luftangriff auf die syrische Hauptstadt Damaskus.

    Der Angriff, infolgedessen nach iranischen Angaben fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden starben, werde nicht unbeantwortet bleiben, erklärt Raisi laut dem staatlichen Fernsehen. Von israelischer Seite gab es bislang keine Stellungnahme zu dem Angriff.
    Der Iran ist zusammen mit Russland der wichtigste Verbündete der syrischen Regierung. Israel attackiert regelmäßig Ziele im benachbarten Bürgerkriegsland, um zu verhindern, dass der Iran dort seinen militärischen Einfluss mit Hilfe von Milizen ausbaut. Offiziell ist der Iran nur beratend in Syrien aktiv.

    +++ Der britische Außenminister Cameron hat die Entscheidung Israels begrüßt, den israelischen Hafen Aschdod für Hilfsgüter zu öffnen, die in den Gazastreifen geliefert werden.

    Die Zeitung "Times of Israel" berichtet, dass der Beschluss dazu bereits Anfang des Monats getroffen, jedoch nicht bekanntgegeben wurde.

    +++ Bei einem Luftangriff in der syrischen Hauptstadt Damaskus sind nach jüngsten Angaben mindestens fünf führende Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden.

    Das bestätigte die Militärgruppe in einer Mitteilung. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr meldete, bei den Toten handele es sich um Offiziere des Geheimdienstes der Revolutionsgarden. Iranische Staatsmedien machten Israel für den Angriff verantwortlich.
    Nach Angaben der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London wurden bei dem Angriff mindestens zehn Menschen getötet. Die israelische Armee erklärte, sie kommentiere keine Berichte ausländischer Medien.
    Seit Beginn des Nahost-Krieges im Oktober hat die Zahl der israelischen Angriffe auf Ziele in Syrien zugenommen. Sie gelten zumeist militanten Gruppen mit Verbindungen zum Iran. In den vergangenen Wochen waren aus Syrien zudem zahlreiche Raketen auf Israel abgefeuert worden.

    +++ Die Zahl der Todesopfer im Gazastreifen hat sich nach Angaben des dortigen, von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, auf knapp 25.000 erhöht.

    Den Angaben zufolge starben seit Beginn des Krieges 24.927 Palästinenser. Mehr als 62.000 erlitten Verletzungen. Allein in den vergangenen 24 Stunden wurden laut dem Ministerium mehr als 160 Menschen getötet.
    Die Angaben lassen sich gegenwärtig nicht unabhängig überprüfen, doch verweisen die UN und andere Beobachter darauf, dass sich die Zahlen der Behörde in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.
    Zerstörte Häuser in dem Ort Dschabalija im Gazastreifen.
    Dschabalija im Gazastreifen war erneut Ziel israelischer Luftangriffe. (picture alliance / Xinhua News Agency / Abdul Rahman Salama)

    +++ Israel hat nach eigenen Angaben heute Ziele im gesamten Gazastreifen bombardiert.

    In der Stadt Chan Junis im Süden des Palästinensergebietes seien Raketenwerfer zerstört worden. Zudem hätten israelische Soldaten unterirdische Sprengstofflager gefunden. In palästinensischen Medien war auch von Angriffen auf die Region rund um den Ort Dschabalija die Rede. Aus dem südlich gelegenen Rafah an der Grenze zu Ägypten berichten Anwohner von Flugblättern der israelischen Armee, auf denen Fotos von Geiseln abgebildet sind, die sich in der Gewalt der Terrororganisation Hamas befinden. Es wurde um Hinweise auf deren Aufenthaltsort gebeten.

    +++ Auch US-Präsident Biden drängt Israel zu einer Zwei-Staaten-Lösung.

    Diese sei der richtige Weg, sagte US-Präsident Biden nach Angaben aus Washington dem israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu in einem Telefongespräch. Bereits zuvor hatte Biden sich überzeugt geäußert, dass eine Zwei-Staaten-Lösung unter bestimmten Bedingungen auch mit Netanjahu möglich sei. Der EU-Außenbeauftragte Borrell meinte, die Internationale Gemeinschaft sollte eine Zwei-Staaten-Lösung notfalls auch gegen den Willen Israels durchsetzen. Sonst werde sich die Spirale des Hasses Generation um Generation weiterdrehen. Zuvor hatte bereits die Bundesregierung erklärt, die Zwei-Staaten-Lösung sei die einzige Möglichkeit, um ein Leben in Frieden und Sicherheit für Palästinenser und Israel sicherzustellen. Netanjahu hatte dagegen zuletzt in einer Fernsehansprache betont, dass er einen palästinensischen Staat in jedem Nachkriegsszenario ablehne.

    +++ Die US-Armee hat erneut Ziele der Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen.

    Kampfflugzeuge hätten Raketen-Abschussrampen der Miliz zerstört, teilte die US-Regierung in Washington mit. Der Huthi-Nachrichtensender Al-Masirah bestätigte Luftangriffe auf die Hafenstadt Hudaida. Über mögliche Opfer wurde nichts mitgeteilt. Die amerikanischen Streitkräfte hatten bereits in den vergangenen Tagen mehrmals Ziele der Huthi angegriffen - teils mit Unterstützung der britischen Armee. Grund ist der Raketen-Beschuss von Frachtschiffen im Roten Meer, im Golf von Aden, im Arabischen Meer sowie von Zielen in Israel durch die Rebellen.

    +++ Israel erlaubt nach US-Angaben die Lieferung von Mehl in den Gazastreifen.

    Es soll über den nahegelegenen israelischen Hafen Aschdod kommen, wie das Weiße Haus in Washington mitteilte. Aschdod liegt etwa 40 Kilometer vom Gaza-Streifen entfernt. Mehrere UNO-Organisationen hatten Israel kürzlich aufgefordert, den Hafen für humanitäre Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet zur Verfügung zu stellen. Die Versorgungslage im Gaza-Streifen ist wegen der israelischen Angriffe katastrophal.
    Der blauer Containerkran hebt gerade einen Container aus dem Schiff, das an einem Kai liegt. Davor Arbeiter in gelben Warnwesten und mit Helmen.
    Ein Containerschiff wird im israelischen Hafen Aschdod am 4.7.2016 entladen. (dpa / Xinhua / Jini)

    Die bisherigen Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und der Hamas finden Sie hier.