Blue Run
Mit 31 Marathons gegen die Wasserknappheit

Bei dem Blue Run hat Extremläufer Simon Fischer jeden Tag einen Marathon absolviert. Sein Ziel: Auf die globale Wassernot aufmerksam machen. Vielen ist noch gar nicht bewusst, dass auch Deutschland nicht so wasserreich ist, wie angenommen, sagte er.

Simon Fischer im Gespräch mit Astrid Rawohl |
Der Umweltaktivist Simon Fischer läuft bei seinem "Blue Run"
Umweltaktivist Simon Fischer will mit seinem "Blue Run" auf den globalen Wassermangel aufmerksam machen. (Weltfriedensdienst e.V.)
Simon Fischer aus St. Goarshausen in Rheinland-Pfalz ist seit Mitte März jeden Tag einen Marathon gelaufen. 31 Läufe waren es an 31 Tagen. Der Start war am Bodensee. Von dort ging es über Bonn bis zum Ziel nach Berlin. Mit seiner erfolgreich absolvierten Marathonserie will er auf den globalen Wassermangel hinweisen.
Im Deutschlandfunk berichtete er, dass ihn seine Arbeit in Kenia in den letzten zwei Jahren sehr geprägt hat. "Ich habe dort gesehen, wie Menschen reagieren, wenn kein Wasser mehr zur Verfügung ist. Dort gab es seit 2018 eine Dürre, da hat es im Norden Kenias nicht nennenswert geregnet", sagte Fischer im Deutschlandfunk. Das mangelnde Wasser habe in Kenia bereits zu Konflikten geführt. Dies habe ihm schwer zu denken gegeben.
Der Umweltaktivist Simon Fischer bei seiner Arbeit in Kenia.
Der Kampf um genügend Wasser für das tägliche Leben bestimmt den Alltag der Menschen in Ostafrika. Umweltaktivist Simon Fischer bei hat für den Weltfriedensdienst in Kenia garbeitet. (Weltfriedensdienst e.V.)

Auch Deutschland ist nicht mehr wasserreich

Ihm sei aber auch klar geworden, dass auch Deutschland nicht mehr so wasserreich ist, wie viele Menschen hierzulande annehmen. Die globale Erwärmung und Trockenphase habe auch in Deutschland schon Folgen gehabt.
Fischer will mit seinem "Blue Run" die Menschen aufmerksam machen, dass sie ihren Wasserkonsum überdenken. Das Medieninteresse während des Laufs war sehr hoch, berichtete der Umweltaktivist und Journalist. Dabei habe er festgestellt, dass vielen Menschen nicht bewusst ist, wie viel Wasser in der Fleisch- und Textilproduktion stecke.
"Viele denken beim Wasserbrauch immer nur an die Dusche oder dem Wasser aus dem Wasserhahn. Aber ein Burger der braucht so viel Wasser, da kann man drei Monate von duschen", sagte der 40-Jährige. Seine Ernährung hat er deswegen auch überwiegend auf vegan umgestellt, auch um den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Innehalten, reflektieren, Konsum überdenken

Fischer übte auch noch etwas Gesellschaftskritik. Heutzutage sei man extrem vielen Reizen ausgesetzt und konsumiere nur. Hier müsse man inne halten, hinterfragen und bewusster konsumieren und sich fragen, was einem wirklich glücklich macht, forderte er.
Als nächstes Projekt wolle Ein Mal um die Welt zu laufen und Menschen auf Palleativstadionen fragen, was wichtig in ihrem Leben gewesen sei, was sie gerne mehr gemacht hätten, was sie gerne weniger gemacht hätten und was die Tipps für die Jugend sind. Als ausgebildeter Sterbebegleiter habe er sich zwangsläufig viel mit dem Tod beschäftigt. Für sein neues Projekt müsse er sich aber Zeit nehmen, denn er müsse sich intensiv mit den Menschen auseinander setzen.