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Blues-Legende
B.B. King - Der King of Blues ist tot

Er war einer der ganz großen Bluesgitarristen - und einer der letzten. B.B. King ist im Alter von 89 Jahren gestorben. King hat den Blues und die Rockmusik beeinflusst wie kaum ein anderer.

Von Knut Benzner |
    Die Blues-Legende B.B. King im Februar 2013
    Die Blues-Legende B.B. King im Februar 2013 (imago stock & people)
    Geboren in der Mitte des Nirgendwo. In der Nahe eines Ortes namens Berclair. Seine Mutter sei an einem Weiher mit ihm nieder gekommen, erinnerte er sich mal. Die Behausung? Eine Holzhütte, die Eltern Sharecropper, Farmpachter. Aufgewachsen im Delta, in diesem Schwemmgebiet am großen Fluss, am Mississippi, von wo fast alle Bluesmusiker kamen.
    "Das Delta war so etwas wie ein leitendes Licht für mich. Ich habe schon so oft gesagt: In einer segregierten Gesellschaft aufzuwachsen, hatte nicht unbedingt nötig sein müssen, doch für mich, so aufgewachsen, wie ich bin: Wenn ich das Leben noch mal leben könnte, viel würde ich nicht andern, die Rassentrennung, diesen Teil würde ich ändern. Doch das Leben auf dem Land, Ich würde nichts ändern, außer dass ich auf die Highschool und auf's College gegangen wäre, und ich hätte vor 40 nicht geheiratet."
    Kings Jugend im Baumwoll-Süden
    Die fehlende Bildung beschäftigte ihn sein Leben lang. Und die andere Sache: Mehrere Ehen, viele Frauen sowieso, um die zwölf Kinder. Er war noch selbst hinter dem Pflug gegangen, er war Traktorfahrer gewesen, denn das, was das Leben bestimmte, war die Baumwolle. Baumwolle war König hier. Erste Auftritte in Memphis, Tennessee, dann zurück nach Indianola, Mississippi, jenes Städtchen, das er stets als sein zu Hause angeben sollte, wieder weg nach Memphis, Arbeit als Discjockey bei einem Radiosender, Aufnahmen bei Sun Records und Sam Philipps und aus Memphis auch sein Name: B.B. Beale Street Blues Boy.
    König des Blues mit großem Einfluss auf andere Musiker
    Die ersten Hits Anfang der 50er des vergangenen Jahrhunderts, kaum interessiert am Rock'n Roll sondern immer Rhythm & Blues. Später dann, Ende der 1960er Jahre , wunderte King sich, dass er, etwa in San Francisco im Filmore West, vor quasi ausschließlich weißen Jugendlichen spielte. Er wunderte sich über die langen Haare und über die stehenden Ovationen, die sie ihm entgegen brachten. Clapton, Jimmy Page, Jeff Beck, Keith Richards und wie sie alle heißen, die Blues-Adaptierer aus England, verehrten ihn schon lange. King machte Schallplatte auf Schallplatte, CD auf CD, und manchmal schien seinen Kritikern ein Titel wie „The ThrillI's Gone" ein Hinweis darauf zu sein, dass er ausgebrannt sei. Manchmal idealisierte er seine früh verstorbene Mutter und meist war er einfach ein stets gut gekleideter Herr mit vorbildlichem Benehmen.
    Letzte Auftritte und Vermächtnis
    Fast sein ganzes Leben lang auf Tournee mit bisweilen mehr als 250 Auftritten pro Jahr war er die letzten Jahre schwer Diabetes krank. Im Rollstuhl wurde er auf die Bühne geschoben, die Stimme noch fest und klar, erzählte King mehr als dass er spielte. Seine Konzerte gerieten zu einer Art Las Vegas-Show. Na ja, schließlich lebte er dort, wenn er nicht in Indianola, Mississippi, war. Dort wurde am 13.September 2008 ein Museum eingeweiht. Sein Museum bzw. seins und das des Deltas.
    Das Delta, der Baumwolle, der gesellschaftlichen Verhältnisse, der Lebensbedingungen, der Rassentrennung und der Bürgerrechtsbewegung. Das B.B.Klng Interpretive Center.Und wie sagte er wahrend der Eröffnung?:
    "Ich würde gerne sagen: Gott schütze Euch! Aber einige denken vielleicht, ich glaube nicht. Also sage ich es so, wie ich es von einem eingeborenen Amerikaner gehört habe: Der große Geist, der sich um uns alle sorgt, Danke dem großen Geist und Danke Euch. Und noch mal: Gott schütze Euch alle."
    Aus Anlass des Todes von B.B. King ändert der Deutschlandfunk morgen früh sein Programm: Im "Early Morning Blues", Samstag 16.5.2015, ab 5:05 Uhr, gestaltet Karl Lippegaus live einen ausführlichen Nachruf auf den Sänger und Gitarristen.