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Bluestime
Der Blues lebt in Schöppingen

Blues ist vielmehr Spielgefühl als Musikgenre - diese den Blues auf Dauer lebendig haltende Sichtweise hat kaum ein deutscher Festivalleiter so verinnerlicht wie Richard Hölscher. In diesem Sinne kuratierte er auch das gerade beendete 27. Bluesfestival Schöppingen. Ein Rückblick.

Am Mikrofon: Tim Schauen |
    Eine Frau mit schwarzen Locken und buntem Kleid steht inmitten ihrer Band auf der Bühne.
    Funk, Soul und Bluesgefühl: Michelle David & The Gospel Sessions (Deutschlandradio/Tim Schauen)
    Vor 27 Jahren beschloss der örtliche Feinkosthändler, dass in Schöppingen im Münsterland kulturell etwas passieren müsse und veranstaltete fortan Konzerte: Im Lauf der Jahrzehnte sind etliche auch weltbekannte Musiker in die beschauliche Gegend gekommen: die Blueslegenden Johnny Winter und Rory Gallagher, die Beastie Boys, die Fantastischen Vier, der Grammy-Gewinner Jon Cleary, Ruthie Foster. Doch immer wieder stellt Hölscher auch (hierzulande) unbekannte Künstler auf die Bühne. Und nicht immer vertritt er die reine Blueslehre - zum Glück!
    Zwölf Bands spielten dieses Jahr auf der Wiese neben dem örtlichen Hallenbad am Fluss Vechte: Klassischen Blues wie zum Beispiel von Ronnie Baker Brooks, dem Sohn des legendären Bluesmanns Lonnie Brooks, aber auch junge Künstler wie Jackie Venson aus Austin, Texas, die eher Funk und Soul spielte. Oder die amerikanische Sängerin Michelle David und ihre niederländische Band The Gospel Sessions.