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Blutbad bei Mitarbeiterfest
Schießerei in Kalifornien mit 14 Toten

Zwei bewaffnete Angreifer haben während einer Mitarbeiterfeier in einer Behinderteneinrichtung in San Bernardino 14 Menschen erschossen. Die auf der Flucht getöteten Verdächtigen wurden inzwischen als Ehepaar identifiziert. Der Mann habe für die Einrichtung gearbeitet.

Von Marcus Pindur |
    Sicherheitskräfte in San Bernardino
    Sicherheitskräfte in San Bernardino (imago stock&people)
    Mehrere Vermummte in Tarnanzügen und schusssicheren Westen drangen kurz vor Mittag Ortszeit in das "Inland Regional Center" ein, eine Einrichtung für behinderte Menschen. Dort fand gerade eine Weihnachtsfeier statt. Die Täter eröffneten das Feuer mit automatischen Waffen auf die Anwesenden. Nach Angaben der Polizei wurden 14 Menschen getötet, 17 wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Der Polizeichef von San Bernardino, Jarrod Burguan:
    "Die Täter waren vorbereitet, als ob sie einem Plan folgten."
    Vier Stunden nach dem Anschlag wurden die mutmaßlichen Täter von der Polizei gestellt, nach einer wilden Verfolgungsjagd durch die Straßen von San Bernardino. Ein Hubschrauber des Fernsehsenders ABC filmte die Szene - kurz, nach einem Schusswechsel der Tatverdächtigen mit der Polizei.
    Polizisten sichern in San Bernardino in den USA eine Kreuzung.
    Polizisten sichern in San Bernardino in den USA eine Kreuzung. (pa/dpa/AP)
    Das Fluchtfahrzeug, ein großer Geländewagen, stand auf einer sechsspurigen Straße. Ein Tatverdächtiger lehnte bewegungslos auf dem Fahrersitz. Alle Scheiben des Wagens waren herausgeschossen. Es habe sich furchterregend angehört, meinte der 18-jährige Mahir. Der Schusswechsel fand vor seinem Haus statt.
    "Wir haben unheimlich viele Schüsse gehört. Als ich rausschaute, sah ich viele Spezialeinsatzbeamte und dutzende Polizeiwagen. Die Polizisten sagten, ich solle drinnen bleiben und die Türen verschließen. Die Schießerei hat bestimmt zehn Minuten gedauert, es war furchtbar."
    "Sie trugen beide militärische Tarnkleidung"
    Der Polizeichef von San Bernardino bestätigte, dass zwei Tatverdächtige tot seien.
    "Die beiden Verdächtigen in dem Auto sind tot, ein Mann und eine Frau. Beide haben automatische Gewehre und Pistolen bei sich getragen. Sie trugen beide militärische Tarnkleidung."
    Ein Dritter Mann sei davon gelaufen, konnte aber festgenommen werden. Der zuständige FBI-Beamte, David Bowdich,erklärte, ein terroristischer Hintergrund könne zwar nicht ausgeschlossen werden, es gebe jedoch derzeit darauf keine Hinweise.
    "Wir wissen das nicht. Wir berücksichtigen diese Möglichkeit bei unseren Ermittlungen. Es ist eine von vielen Möglichkeiten. Aber wir wissen das nicht."
    US-Präsident Barack Obama wurde laut Auskunft des Weißen Hauses unmittelbar über den Angriff informiert.
    "Wir könnten einige Schritte ergreifen, mit denen wir solche Vorkommnisse zwar nicht komplett ausschließen könnten, aber ihre Wahrscheinlichkeit stark herabsetzen. Wir könnten die Waffengesetze verschärfen und Waffenkäufer stärker polizeilich überprüfen."
    Rechtsradikale oder islamistisch-extremistische Motive?
    Die Nervosität ist groß, dass es sich eventuell doch um einen wie auch immer motivierten terroristischen Akt handeln könnte. Medien spekulieren sowohl über rechtsradikale Regierungsgegner wie einen islamistisch-extremistischen Hintergrund. Doch noch gibt es keinerlei belastbare Informationen über Täter und Tatmotive.
    Fest steht, dass es sich um den schlimmsten Anschlag dieser Art seit dem auf die Sandy-Hook-Grundschule in Newtown (Connecticut) im Dezember 2012 handelt.
    Hinweis der Redaktion: Die Polizei hat die beiden getöteten mutmaßlichen Täter inzwischen identifiziert. Bei den am Tatort tot aufgefundenen Verdächtigen handelt sich um einen 28-jährigen US-Bürger namens Syed F., der als Angestellter von San Bernardino arbeitete, sowie eine 27-jährige Frau namens Tashfeen M.. Laut Polizeichef Burguan arbeitete F. seit fünf Jahren als Umweltexperte für den Gesundheitsdienst der Stadt, deren Mitarbeiter zu einer Weihnachtsfeier versammelt waren. Er habe das Fest vorzeitig verlassen, wobei er offenbar wütend war, sagte Burguan. Es werde nicht davon ausgegangen, dass es einen dritten Schützen gegeben habe.