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BMW mit Wagemut

Der kleinste deutsche Autobauer BMW macht solide Gewinne und wächst schneller als die Mitbewerber. Das Elektroauto i3, das der Konzern Anfang der Woche vorgestellt hat, ist mutig und innovativ. Für die Stimmung bei BMW wird entscheidend sein, wie es sich ab Herbst verkauft.

Von Michael Watzke |
    Der neue Elektro-BMW i3 beherrscht den Quartalsbericht von BMW-Chef Norbert Reithofer. Die Münchner haben die kleine Karbonkiste gerade feierlich vorgestellt – und Reithofer stand auch heute noch unter Strom. Er macht Werbung für den Flitzer, wo er nur kann:

    "Der BMW i3 ist ein echter BMW. Und er fährt sich wie ein echter BMW. Wenn der i3 im November auf den Markt kommt, können auch die Kunden das einzigartige Fahrgefühl des BMW i3 erleben."

    Auf den November schaut BMW mit Herzklopfen. Denn ob sich der teure Stromer genauso gut verkauft wie Verbrenner-BMW, ist längst nicht ausgemacht. 35.000 Euro für einen Kleinwagen? Reithofer baut schon mal zu großen Absatzerwartungen vor.

    "Der Einstieg in die Elektromobilität ist für uns eine langfristige, ich möchte wirklich betonen: langfristige unternehmerische Entscheidung. Er ist Teil unserer Strategie bis 2020."

    Vielleicht ist das der Grund, warum zwar derzeit alle Marketingbroschüren bei BMW voll mit i3 und Elektromobilität sind, nicht aber die Bilanzprognosen für 2013.

    "Wir haben den i3 nicht vergessen, aber der i3 wird natürlich vor allem in das Geschäftsjahr 2014 fallen. Und wir werden ihn dann Stück für Stück in der Produktion hochfahren. Die volle Produktion werden wir im Jahr 2014 haben, sodass wir uns auf das Geschäftsjahr 2014 konzentrieren."

    Und dieses Geschäftsjahr 2014 wird schwierig. Der gerade erst erzielte Absatzrekord mit 506.000 BMW-Fahrzeugen im ersten Halbjahr dieses Jahres wird dann kaum mehr zu erreichen sein. Möglicherweise auch nicht der Umsatz von fast 20 Milliarden Euro im zweiten Quartal und ein Überschuss von 1,4 Milliarden. Reithofer sieht Risiken in China, wo es bisher für die Münchner hervorragend lief. Aber vor allem warnt der BMW-Chef…

    "… dass wir im zweiten Halbjahr 2013 in Europa keine Verbesserung erwarten können. Wir rechnen insgesamt in Europa mit einem Marktrückgang von vier bis fünf Prozent. Wenn wir einen Lichtblick am Horizont sehen, dann nicht vor dem zweiten Halbjahr 2014."

    Für die Stimmung bei BMW wird entscheidend sein, wie sich im Herbst der BMW i3 verkauft.