Boden, Bauern und Barone Das Ringen um Ungarns Agrarland
Als Speisekammer des Kaiserreiches galt Ungarn zu Zeiten der k.-u.-k-Monarchie. Das fruchtbare Agrarland befand sich überwiegend in der Hand adeliger Großgrundbesitzer. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden sie enteignet, die landwirtschaftlichen Flächen verstaatlicht. Bis heute hält der ungarische Staat großen Landbesitz.
Doch die national-konservative Regierung von Viktor Orbán hat sich vorgenommen, einen neuen privaten Bauernstand zu entwickeln und besonders jungen Familien den Einstieg in die Landwirtschaft zu erleichtern. Gleichzeitig möchte sie ausländische Investoren von der "heiligen ungarischen Erde" fernhalten. Kritiker sehen in Orbáns Bodenpolitik jedoch einen Verstoß gegen EU-Recht, "Amigowirtschaft" und die Rückkehr zu feudalen Verhältnissen.