"Da bleibt die Liebe auf der Strecke" und "Welche Rolle spielte das Kindermädchen?" - Nur zwei der Schlagzeilen mit denen die "Bunte" diese Woche über die Trennung von Lilly und Boris Becker berichtete. Die ehemalige "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel sieht diese Berichterstattung als Notwendigkeit - für Boris Becker selbst.
"Die Öffentlichkeit ist sein Gesprächspartner"
"Es gibt Prominente, die brauchen die Öffentlichkeit, um sich quasi zu fühlen, um sich zu erspüren, um zu wissen, dass sie da sind", sagte Riekel im Dlf. Das gelte auch für den ehemaligen Tennisspieler: "Die Öffentlichkeit, das ist sein Gegenüber. Andere Menschen haben ein soziales Umfeld, die haben Freunde, Eltern, Partner, Kinder, mit denen sie diskutieren. Für den Boris ist die Öffentlichkeit sein Gegenüber, sein Gesprächspartner. Er kann gar nicht anders."
Ein Opfer der Boulevardmedien sei er aber nicht, betonte Riekel. Schließlich trete er zum Beispiel freiwillig im Fernsehen auf und veröffentliche Privates auf Facebook.
Becker drohte mit Kündigung
"Er glaubt auch, dass er die Medien beeinflussen kann", sagte Riekel. Sie habe das bei einer Auseinandersetzung um Beckers erste Scheidung erlebt. Damals habe Becker ihr gedroht, er werde dafür sorgen, dass sie ihren Posten verliere.
Von 1997 an war Patricia Riekel Chefredakteurin des Promi-Magazins "Bunte", das bei Burda erscheint. 2016 gab sie ihren Posten auf. 2017 trat sie außerdem als Herausgeberin der Zeitschrift zurück.
Mehr über die Rolle der Boulevard-Medien finden Sie auch in unserem aktuellen Medien-ABC.