Krieg in Nahost
Borrell schlägt Aussetzen des Dialoges mit Israel vor

Der scheidende EU-Außenbeauftragte Borrrell schlägt den Mitgliedstaaten der Europäischen Union vor, den regelmäßigen politischen Dialog mit Israel auszusetzen. In einem Brief an die EU-Außenminister führt er laut Medienberichten "ernste Bedenken über mögliche Verletzungen des humanitären Völkerrechts in Gaza" an.

    Portrait des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell, der ernst in die Kamera schaut
    Josep Borrell wirft Israel Menschenrechtsverletzungen im Gazakrieg vor (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Geert Vanden Wijngaert)
    Bereits im Oktober hatte Borrrell angekündigt, beim nächsten Außenministertreffen über Israels Kriegsführung im Gazastreifen und im Libanon zu sprechen. Dass der Vorschlag Borrells für ein Aussetzen des Dialogs von allen Mitgliedern mitgetragen wird, gilt als wenig wahrscheinlich.
    In der vergangenen Woche hatte das UNO-Menschenrechtsbüro mitgeteilt, dass fast 70 Prozent der verifizierten Kriegstoten Frauen und Kinder seien. Dies wurde als systematische Verletzung der Grundprinzipien des humanitären Völkerrechts gewertet. Israel wies den Bericht zurück und erklärte, bei seinem militärischen Vorgehen gebe es eine sorgfältige Abwägung möglicher Schäden für die Zivilbevölkerung.
    Diese Nachricht wurde am 14.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.