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Boston-Marathon 2013
Attentäter zum Tode verurteilt

Der 21-jährige Bombenattentäter beim Boston-Marathon im Jahr 2013 wird mit dem Tod bestraft. Das legten die Geschworenen im Prozess gegen Dschochar Zarnajew fest. Bei dem Terroranschlag waren drei Menschen ums Leben gekommen und etwa 260 verletzt worden.

15.05.2015
    Eine Zeichnung vom Angeklagten im Boston-Marathon-Prozess.
    Boston-Marathon: Prozess gegen Attentäter (picture alliance / dpa / Margaret Small)
    Die zwölf Männer und Frauen der Jury am Bundesgericht der US-Ostküstenstadt hatten nur zwei Optionen: Todesstrafe oder lebenslange Haft. Die Entscheidung der Geschworenen fiel nach 14 Stunden Beratung. Die Hinrichtung soll mittels Giftspritze erfolgen. Allerdings kann der Verurteilte noch in Berufung gehen.
    Die Geschworenen hatten Dschochar Zarnajew Anfang April für schuldig befunden, den islamistisch motivierten Anschlag am 15. April 2013 gemeinsam mit seinem später getöteten Bruder Tamerlan verübt zu haben. Seit Ende April ging es in einem zweiten Prozessabschnitt um das Strafmaß. Nach den Schlussplädoyers von Staatsanwaltschaft und Verteidigung hatten sich die Geschworenen am Mittwoch zu Beratungen zurückgezogen.
    Die Brüder hatten im Zielbereich des Boston-Marathons zwei selbst gebaute Sprengsätze gelegt, die kurz nacheinander detonierten. Drei Menschen wurden bei dem schwersten Terroranschlag in den USA seit dem 11. September 2001 getötet, mehrere der 264 Verletzten verloren Arme oder Beine. Auf der Flucht hatte das Bruderpaar auch einen Polizisten erschossen und einen Autofahrer entführt. Tamerlan war bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet, Dschochar vier Tage nach dem Anschlag festgenommen worden.