Friedensgespräche
Ukraine-Konferenz in London herabgestuft

Die heutigen Gespräche in London über den Ukraine-Krieg sind nach der Absage von US-Außenminister Rubio herabgestuft worden.

    Der "Arch" in der King Charles Street in London vor dem britischen Außenministerium und dem Commonwealth-Ministerium.
    Das britische Außenministerium in London (imago images/Zoonar)
    Das britische Außenministerium teilte mit, das Treffen der Minister werde verschoben. Stattdessen gebe es Gespräche auf Beraterebene. Gestern Abend hatte Rubio seine Teilnahme kurzfristig abgesagt und dies offiziell mit Terminschwierigkeiten begründet. Stattdessen wird die amerikanische Delegation vom Sondergesandten Kellogg angeführt. Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, Jermak, betonte bei seiner Ankunft in London, sein Land wolle über eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe sprechen.
    Kreml-Sprecher Peskow dementierte Medienberichte über einen möglichen russisch-amerikanischen Friedensvorschlag. Es gebe noch viel zu tun, um eine mögliche Lösung zu finden, sagte er. Mehrere Medien hatten berichtet, dass ukrainische Gebietsabtretungen an Russland zumindest Gegenstand von Gesprächen zwischen Washington und Moskau seien. Die Ukraine lehnt Gebietsabtretungen ausdrücklich ab. US-Präsident Trump hatte erklärt, er hoffe auf eine Vereinbarung zwischen Russland und der Ukraine noch in dieser Woche.

    Ukrainischer Botschafter: Keine Zugeständnisse von Ukraine erwarten

    Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Makeiev, warnte unterdessen davor, zu viele Zugeständnisse von seinem Land zu erwarten. Es wäre falsch, wenn die Ukraine nach all den russischen Kriegsverbrechen und Zerstörungen zu so etwas genötigt würde, sagte Makeiev im Deutschlandfunk.
    Kiew bleibe etwa bei der Position, eine Annexion der Krim durch Russland niemals anzuerkennen. Medienberichten zufolge stellten die USA in Aussicht, die besetzte Halbinsel Krim als russisch zu akzeptieren. Im Gegenzug soll Präsident Putin angeboten haben, die Kämpfe entlang der Frontlinie vorübergehend einzustellen.
    Makeiev deutete an, man sei auch zu direkten Verhandlungen mit Russland bereit. Dafür müsse es eine echte Waffenruhe geben. Der Botschafter warnte davor, reinen Ankündigungen von Moskau zu trauen. Die von Putin ausgerufene Waffenruhe an Ostern habe Russland rund 2.000-mal gebrochen.

    Kallas: USA müssen Druck auf Russland ausüben

    Die EU-Außenbeauftragte Kallas warf den USA vor, im Ringen um eine Waffenruhe in der Ukraine nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel auszuschöpfen. Die USA hätten Werkzeuge zur Hand, mit denen sie Druck auf Russland ausüben könnten, sagte Kallas der Nachrichtenagentur AFP. Diese Werkzeuge würden aber nicht genutzt. Russlands Staatschef Putin wolle nicht wirklich Frieden und halte alle mit Spielchen hin, betonte Kallas.

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    Diese Nachricht wurde am 23.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.