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Situation der Musiker in Russland und der Ukraine
Wo bleibt das Friedenskonzert?

Die russische Musikjournalistin Anasstasia Boutsko hat den Blick auf beide Seiten: Russland wie die Ukraine. Die Musiker sind den Kollegen im jeweils anderen Land in Solidarität verbunden. Doch große Künstler wie Anna Netrebko oder Varlery Gergiev bleiben stumm.

Marie König im Gespräch mit Anasstasia Butsko |
Das Moskauer Bronzedenkmal zeigt Mstislav Rostropovich Cello spielend auf einem großen Sockel.
Mstislav Rostropovich könnte ein Vorbild für heute sein: er spielte während des Putschversuchs im August 1991 in Moskau öffentlich, um die Demokratie zu verteidigen. (Imago / agefotostock)
Die Musikszenen Russlands und der Ukraine sind seit jeher eng miteinander verbunden, in den Musikschulen, in den Konzert- und Opernhäusern.
Doch in Russland fürchten viele von ihnen Repressionen, wenn sie öffentliche Kritik üben. Butsko glaubt, dass sich deshalb viele russische Musiker und Musikerinnen im Ausland ein zweites Standbein aufbauen.
Die ukrainischen Musiker und Musikerinnen vermissen dagegen die lautstarke Solidarisierung, die nur vereinzelt in Interviews formuliert wird. Aktionen gegen die kriegerischen Auseinandersetzen fehlen bisher. "Wo bleibt das Friedenskonzert?" Das fragt nicht nur die Journalistin.

Historische Vorbilder

Die Zeiten, in denen sich ein Mstislav Rostropovich mit dem Cello medienwirksam gegen das Regime stellte, scheinen vorbei.

Weitere Stimmen aus der Musikszene

Die Musikerin Ganna Gryniva nahm am 24. Februar 2022 Stellung im Deutschlandfunk Kultur:
Benefiz-Konzert und Betroffenheit in der ukrainischen Musikszene
Im Deutschlandfunk Kultur sprach die ukrainische Jazzmusikerin Tamara Lukasheva über die Situation in ihrem Umfeld am 22. Februar 2022:
Im Schatten der Kriegsangst: Die Jazzszene in der Ukraine


Auch Viktoriia Vitrenko, Sängerin, Performerin, Pianistin und Dirigentin äußert sich aus Kiew zu Sorgen und Zuversicht der Kollegen:
Zwischen Sorge und Zuversicht