"Die IBA hat kein wirkliches Interesse am Boxsport, sondern ist nur an ihrer eigenen Macht interessiert. Es fehlt der Wille, die wirklichen Probleme zu verstehen", heißt es in einer Erklärung des IOC. Die Olympier fordern von der IBA Reformen und eine transparente Führung. Aber dem verweigert sich ihr umstrittener russischer Präsident Umar Kremlew. Auch deshalb ist der Verband seit 2019 vom IOC suspendiert.
Zuletzt hatte die IBA unter anderem den Vertrag mit Hauptsponsor Gazprom verlängert und lässt auch wieder Athleten aus Russland und Belarus unter deren eigener Flagge an internationalen Turnieren teilnehmen.
Total-Ausschluss des Boxens schon 2024 möglich
Schon bei den Spielen im vergangenen Jahr in Tokio war das Boxturnier unter IOC-Aufsicht abgehalten worden, und nicht unter der der IBA. Ein Total-Ausschluss der Sportart 2028 stand zur Diskussion. Nun aber könnte das Aus schon vier Jahre vorher kommen, denn Kremlew zeigt wenig Einsicht und sucht den Schulterschluss mit den Profi-Verbänden.
Der Deutsche Boxsport-Verband unterstützt die harte Linie des IOC. Das IOC habe in der Vergangenheit sehr viel Langmut bewiesen, sagte Michael Müller, der Generalsekretär des DBV der Deutschen Presseagentur, aber die Ankündigung der IBA, den Vertrag mit dem russischen Hauptsponsor Gazprom zu verlängern, lasse kein anderes Mittel zu. Um die Sportart weiter in der olympischen Familie zu halten, denken verschiedene nationale Verbände in Europa und Amerika über die Gründung eines neuen Weltverbandes nach.