Mit "genug ist genug" beschreibt IOC-Sportdirektor Kit McConnell den Frust der Exekutive. "Die Bedenken betreffen immer die gleichen Bereiche: Governance, Schiedsrichterwesen und Finanzen. Es ist ja nicht das erste Mal, das wir virtuell oder persönlich über diese Dinge gesprochen haben. Es ist immer die gleiche Diskussion."
Deshalb hat die IOC-Exekutive entschieden, dem Box-Weltverband die Zuständigkeit für Qualifikation und olympische Wettkämpfe bei den Sommerspielen 2024 in Paris zu entziehen. Schon im vergangenen Jahr in Tokio war die IBA von der Organisation des Boxturniers ausgeschlossen worden. Ob Boxen 2028 in Los Angeles Teil des Olympia-Programms bleibt, wird später entschieden.
Eingeplant ist es derzeit nicht, sagt Sportdirektor McConnell: "Boxen gehört nicht zum Olympia-Programm von Los Angeles 2028. Die Exekutive wird dazu alle Reformbemühungen im Hinblick aus LA bewerten."
IBA hält zweiten außerordentlichen Kongress ab
Derzeit müht sich der Box-Weltverband, die skandalösen Umstände der Präsidentschaftswahlen im Mai aus der Welt zu schaffen. Der Niederländer Boris van der Vorst war wegen eines verfrühten Wahlkampfstarts nicht als Präsidentschaftskandidat zugelassen worden. Der Internationale Sportgerichtshof hob den Ausschluss im Juni wieder auf. Für das Vergehen hätte es nur eine Verwarnung geben dürfen. Auch der wiedergewählte Amtsinhaber Umar Kremlev aus Russland habe den gleichen Verstoß begangen. Die IBA zieht nun Konsequenzen aus der CAS-Entscheidung.
"Der IBA-Vorstand stimmt für die Abhaltung eines zweiten außerordentlichen Kongresses in diesem Jahr, auf dem die nationalen Verbände über die Notwendigkeit der Neuwahlen des Präsidenten entscheiden sollen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Der Kongress soll zwischen dem 24. September und 1. Oktober stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen der Antrag auf Durchführung einer neuen Präsidentschaftswahl und die Wahl selbst. Dann mit van der Vorst.