Olympische Spiele
Boxerin Imane Khelif erringt Gold ungeachtet aller Debatten über ihr Geschlecht

Die algerische Boxerin Imane Khelif hat bei den Olympischen Spielen Gold gewonnen.

    Die algerische Boxerin Imane Khelif. Sie trägt ein rotes Sporthemd und hält ihre weiß bandagierten Hände hoch.
    Boxerin Imane Khelif und weitere Sportlerinnen bei Olympia lösten eine Debatte um intersexuelle Teilnehmende und ungleiche Wettkämpfe aus. (Archvbild) (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / John Locher)
    Im Finale der Klasse bis 66 kg gewann die 25-Jährige vor rund 14.000 Zuschauern gegen die chinesische Weltmeisterin Yang Liu klar nach Punkten und feierte den größten Erfolg ihrer Karriere. Sie sei so glücklich, sagte sie nach dem Kampf. Acht Jahre lang habe sie für ihren Traum trainiert.
    In den vergangenen Tagen hatte es öffentliche Debatten über die geschlechtliche Zugehörigkeit Khelifs gegeben sowie allgemein über intersexuelle Teilnehmende und ungleiche Wettkämpfe. Im Boxsport werden diese schon länger geführt. Mit Khelifs Auftaktkampf gegen die Italienerin Angela Carini, die nach 46 Sekunden aufgegeben hatte, verschärfte sich der Ton. Der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht mehr anerkannte Box-Weltverband IBA richtete eine Pressekonferenz aus. Verbandspräsident Kremlew erklärte, sowohl Khelif als auch die Taiwanerin Lin Yuting, die heute ebenfalls um Gold boxt, seien biologisch Männer. Das hätten Tests ergeben. Das IOC erkennt diese Testergebnisse jedoch nicht an und nannte das Vorgehen der IBA unseriös. IOC-Präsident Bach, betonte, es habe nie einen Zweifel daran gegeben, dass Khelif und Lin Frauen seien.
    Besonders Khelif sah sich in den vergangenen Tagen weltweit massiven Anfeindungen ausgesetzt.
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.