Bei den Bränden wurde demnach eine größere Zahl an Personen verletzt, die sich einer Evakuierung verweigerten. Mehr als 1.000 Gebäude seien zerstört worden. Mindestens 28.000 weitere gelten als gefährdet.
Riesige Rauchwolke über Los Angeles
1.400 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Sie bekämpfen inzwischen vier wachsende Brände im Raum Los Angeles, die von extrem starken Winden, den sogenannten Santa-Ana-Winden, mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde angefacht werden.
Über Los Angeles hängt eine riesige Rauchwolke. Die Winde erschweren immer wieder die Löscharbeiten, allerdings können die Löschflugzeuge und -hubschrauber inzwischen wieder eingesetzt werden.
Nationalgarde einberufen
Der oberste Feuerwehrmann des Countys, Marrone, erklärte dennoch, die Einsatzkräfte seien auf eine derartig weitgestreute Katastrophe nicht vorbereitet. Er habe daher Unterstützung aus benachbarten Regionen angefordert. Heimatschutzminister Mayorkas stufte die Lage als "ziemlich schlimm" ein.
US-Präsident Joe Biden schickte 2.000 Einsatzkräfte der Nationalgarde in die Katastrophenregion. Bei einem Besuch der Feuerschutzbehörde Cal Fire sagte Biden, seine Regierung werde jegliche Unterstützung bereitstellen. Dazu zählten auch 15 Lösch-Hubschrauber.
Chaotische Szenen auf den Straßen
Einer der Brände - der in der Umgebung des Stadtteils Pacific Palisades - war gestern ausgebrochen. Anwohner verließen teils fluchtartig ihre Häuser und mussten in vielen Fällen auch ihre Fahrzeuge zurücklassen. Auf einigen Straßen spielten sich chaotische Szenen ab. Pacific Palisades liegt zwischen Santa Monica und Malibu. Dort leben zahlreiche Prominente aus der Film- und Musikbranche.
Die weiteren Brände wüten nahe der Stadt San Fernando nördlich von Los Angeles und bei Pasadena im Nordosten. Alle vier Feuer sind bislang nicht eingedämmt.
Sorge um Thomas-Mann-Haus und Villa Aurora
Nach Angaben von Kulturstaatsministerin Roth sind auch das Thomas-Mann-Haus und die Villa Aurora von den Flammen bedroht. Eine Zerstörung dieser Kulturstätten wäre eine kulturelle Katastrophe, betonte die Grünen-Politikerin: "Sie sind Symbole des Exils und der Freiheit der Kunst".
Das Thomas-Mann-Haus liegt in Pacific Palisades und war der Wohnsitz des gleichnamigen Schriftstellers. Das Haus ist wie die Villa Aurora eine transatlantische Begegnungsstätte.
Diese Nachricht wurde am 08.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.