Fast nirgendwo sonst ist US-Präsident Trump so unbeliebt wie in Kalifornien – das zeigt sich auch in einer politischen Rivalität: In wichtigen Themen sind sich der demokratische Gouverneur Jerry Brown und Donald Trump ganz und gar nicht einig – etwa beim Klimaschutz. Immer wieder hat Trump gegen den Westküstenstaat ausgeholt – auch das Forstmanagement hat er bereits mehrfach kritisiert:
"Ich habe keine Lust mehr, Kalifornien hunderte Millionen Dollar zu geben, um gegen die Waldbrände zu kämpfen. Wenn sie mal ihre Wälder ordentlich managen würden, hätten wir das Problem nicht. Sie räumen das tote Holz nicht weg, die toten Baumstämme – das ist alles ein Chaos."
Während Hunderttausende versuchten, den Flammen in Kalifornien zu entkommen, bekräftigte Trump am Wochenende seine Vorwürfe. Der Präsident des Verbandes kalifornischer Feuerwehrleute, Brian Rice, wies sie zurück: Trumps Darstellung komme zum falschen Zeitpunkt, sei erniedrigend und falsch:
"Forstmanagement ist eine sehr komplizierte Sache – da geht es um Niederschläge und um Wasserspeicher – das kann man nicht so vereinfacht darstellen. Egal wie viel Schutzmaßnahmen wir ergreifen: Das Wetter können wir am Ende nicht kontrollieren, wir haben momentan sehr starke Winde und die Feuchtigkeit ist abgesackt."
Kritik an Trump-Äußerungen von verschiedenen Seiten
Auch Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown sieht im Umgang mit den Wäldern nur einen von vielen Faktoren, die für das Aufkommen der Waldbrände entscheidend sind.
"Die Wälder überall zu kontrollieren, heißt nicht, den Klimawandel zu stoppen. Wer das leugnet, trägt zu den Tragödien bei, die wir gerade erleben und weiterhin erleben werden."
Scott Austin vertritt die Feuerwehrleute im Ort Pasadena. Er wies darauf hin, dass die Brände auch in besiedelten Gebieten wüten - und nicht nur Waldgebiete betreffen. Im Interview mit CNN wandte sich Austin direkt an den US-Präsidenten:
"Ich würde ihn und sein Team gerne hier nach Kalifornien einladen, damit er sich mal anguckt, mit was wir es hier zu tun haben. Da kämpfen tausende Feuerwehrleute und riskieren ihr Leben."
Per Twitter hatte Trump am Wochenende gedroht, Kalifornien Gelder zu streichen, wenn der Bundesstaat sein Management nicht verbessert. Später versprach Trump aber, Hilfsgelder für die Opfer der Brände bereitzustellen. Für Feuerwehrmann Scott Austin ist das jedoch nicht genug:
"Die Bundesregierung muss uns beistehen – jeden Tag und nicht nur wenn eine Katastrophe passiert. Wir brauchen genug Geld für unsere Feuerwehrleute und unsere Ausrüstung."
Auch wenn der US-Präsident zuletzt versöhnlichere Töne anschlug und den Einsatzkräfte dankte – die Empörung nach Trumps Vorwürfen bleibt. Die Popsängerin Katy Perry etwa schrieb auf Twitter, bei den Waldbränden gehe es nicht um Politik – Trumps Reaktion darauf sei, so Perry, absolut herzlos.