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Digitalisierung der Verwaltung
Branchenverband Bitkom spricht von "Desaster"

Der Branchenverband Bitkom hat die Digitalisierung der Verwaltungen in Deutschland als ein "Desaster" bezeichnet. Der Ausfall des Steuerportals Elster vom vergangenen Wochenende sei neben den Schwierigkeiten mit dem digitalen Ausweis und der Corona-Warn-App ein weiteres Beispiel dafür, dass Deutschland im Bereich der digitalen Verwaltung einen Abstiegsplatz in Europa belege.

13.07.2022
    Papierstapel auf einem Behördenschreibtisch
    Die Digitalisierung ist noch nicht in allen deutschen Behörden weit vorangeschritten. Der Branchenverband Bitkom sieht Deutschland gar europaweit auf einem Abstiegsplatz. (picture alliance / Markus Scholz )
    Bitkom-Präsident Berg kritisierte im Deutschlandfunk, es fehle am politischen Willen, etwas dagegen zu tun. Analoge Prozesse in der Verwaltung müssten endgültig mit einem Verfallsdatum versehen werden, forderte Berg.
    Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Steuern kam es zu den Störungen beim Elster-Portal, weil viele hunderttausend Menschen gleichzeitig Unterlagen eingereicht hatten. Einen Cyberangriff schloss das Landesamt aus.

    Mehr Schutz gegen Cyberangriffe

    Bezüglich mehr Cybersicherheit hatte Bundesinnenministerin Faeser gestern eine Grundgesetzänderung vorgeschlagen. Die SPD-Politikerin will erreichen, dass das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI zur Zentralstelle in diesen Fragen wird und der Bund die Verantwortung übernimmt.
    Bitkom-Präsident Berg befürwortete dieses Vorhaben. Cyberangriffe seien eine riesige Bedrohung. Von daher müsse der Bund in diesem Bereich handlungsfähig werden.
    Das gesamte Gespräch mit dem Bitkom-Chef können Sie hier nachlesen.
    Diese Nachricht wurde am 13.07.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.