Kinder- und Jugendärzte aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz schrieben einen Brandbrief an die Gesundheitsminister ihrer Länder. Der deutscher Verbandspräsident Fischbach warnte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung", man werde wieder in eine Versorgungsnot geraten. Sie könnte schlimmer werden als im vergangenen Winter. Mediziner und Apotheker weisen seit Jahren auf die Problematik der Verlagerung von Produktionsstätten ins Ausland hin. Der Sprecher des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen, Lanz, sagte in Berlin, es habe das Vertrauen in die Pharmaindustrie gegeben, dass sie im Zweifel die Versorgung der Patienten sicherstelle. Dieses Vertrauen sei mittlerweile erschüttert.
Zum Jahreswechsel waren die Probleme etwa bei Fiebersäften für Kinder besonders spürbar. Derzeit fehlen laut Ärztekammern vor allem Antibiotika, Krebs- und Herz-Kreislauf-Medikamente. Bundesregierung und EU kündigten erste Maßnahmen an, um etwa die Einfuhr von Medikamenten attraktiver zu machen.
Diese Nachricht wurde am 29.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.