Kalimantan, wie der indonesische Name für Borneo lautet, ist nach Grönland und Neu-Guinea das drittgrößte Eiland der Welt. Dabei hat die Insel eine Fläche vergleichbar mit der Iberischen Halbinsel und liegt am Rande des südchinesischen Meeres im Pazifischen Ozean. Noch vor 40 Jahren erhoben sich mächtige Regenwälder aus dem Herzen der Mythen umwobenen Insel. Doch heute ist nicht mehr viel davon übrig geblieben. Dabei sichert der Wald mit seinen Produkten wie Rattan, Kautschuk, Kampfer, Samen und Nüssen, das Überleben der einheimischen Bevölkerung:
" Wir sind uns nicht sicher, ob der Wald weiterhin das Auskommen des Dorfes sichern kann. "
Wayan und Indrah leben in dem 500-Seelen Dorf Teluk Betung am Barrito-River in Zentralkalimantan. Bisher lebten die Menschen hier vom Wald und von dem, was ihre Rattangärten, Gummibäume und Reisfelder einbrachten. Doch die Zeiten ändern sich:
" Der Wald dient der gesamten Dorfgemeinschaft als Reserve. Unzählige Waldprodukte gewinnen wir von dort. Wird der Wald gerodet, so fehlen uns diese Produkte. Der Regenwald hat aber noch andere Funktionen für uns Menschen aus dem Dorf. Er bringt Feuchtigkeit, schützt vor Austrocknung und wilden Tieren. Seit ich denken kann, ist das Dorf abhängig vom Wald. "
In diesem Teil der Welt ist die Luft stickig geworden und es riecht nach Feuer, Dunstschwaden behindern die Sicht. Das Atmen fällt schwer. Es ist das Ende der Trockenzeit und die Stunde der traditionellen Brandrodung. Eigentlich ist die Zeit gut gewählt. Normalerweise löschen die kommenden Regenfälle die Feuer. Doch die sind weniger geworden, weil durch die Abholzung der ehemals riesigen Tropenwälder nur noch ausgedünnte Waldflächen zur Speicherung der Feuchtigkeit zur Verfügung stehen:
" Das Dorf hat immer nur in geringem Ausmaß für den Eigenverbrauch Wald gerodet. Der Wald geht verloren, weil vor allem Fremde hierher kommen.
Es scheint, dass diese Leute, welche den Wald roden, keine Bauern sind. Unserer Meinung nach sind meist größere Firmen für den Großteil der Waldzerstörung verantwortlich. "
Die Plantagenunternehmen schrecken auch nicht davor zurück, Bauern mit illegalen Mitteln von ihrem Land zu vertreiben. Sie haben schon ein ganzes Dorf umsiedeln müssen, um die Bauern vor Übergriffen zu schützen, berichtet Nur Hidayti von der indonesischen Organisation SAWITWATCH:
" Die lokale Bevölkerung verliert ihr Land, da ihre traditionellen Landtitel nicht anerkannt werden. "
Die Organisation unterstützt Bauern bei der Bewältigung von Bodenrechtskonflikten mit Ölpalmplantagenunternehmen. Ölpalmplantagen, deren Ernten auch für Biokraftstoffe eingesetzt werden können. Bei dieser Brisanz erhoffen sich die Dorfbewohner eine Klärung ihrer Probleme, denn hier kollidieren traditionelle Landnutzungsrechte mit dem Anspruch der Regierung, ihre Hoheit über die Wälder auszuüben:
" Wir hoffen, dass der Distrikt endlich die Landkonflikte klärt, von denen das Dorf stark betroffen ist, "
wettert Wayan.
Besonders in Westkalimantan zeugen Brandrodungen direkt neben Ölpalmplantagen von hoher Professionalität. Dem Wald werden zuerst die kostbaren Hölzer entnommen, um dann die restlichen Bestände für Plantagenflächen zu roden. Willi Smits von der Borneo Orang-Utan Survival Foundation, die seit 15 Jahren Orang-Utans aus brennenden Wäldern und Ölpalmplantagen rettet:
" Das Pflanzen von Palmölplantagen auf Grasflächen und gerodeten Flächen ist zwar sinnvoll. Doch die Unternehmen planen ihre Plantagen dort, wo es noch wenigen guten Wald gibt, oft auf Flächen mit schlechten Böden. Dabei geht es geht Ihnen nur um das Geschäft mit dem Holz. "
Trotz allem geht es hier auch um den Schutz der Wälder. Ein Anfang wird in Zentralkalimantan gemacht. Im Süden der Provinz, im MAWAS-Gebiet ist die Borneo Orang-Utan Survival Foundation für den Schutz von 350.000 Hektar Wald verantwortlich. Das ist Wald, der auf bis zu 20 Meter dicken Torfschichten steht, die gigantische Mengen CO2 speichern. Diese entweichen in die Atmosphäre, wird der Wald gerodet oder durch Feuer zerstört.
Doch der Schutz des Waldgebietes kostet Geld. Das soll der Verkauf von Emissionsrechten für das Treibhausgas Kohlendioxid hereinkommen. Shell Kanada kündigte bereits Interesse an. Der Kauf dieser Emissionsrechte, mit dem der Regenwald als Emissionssenke erhalten wird, ermöglicht es dem Unternehmen an anderer Stelle der Welt, CO2 zu emittieren.
Zwar sind die Verhandlungen um die Finanzierung des Projekts relativ weit fortgeschritten, doch Willi Smits hat immer noch Angst um den Wald, denn:
" Ein Teil des MAWAS-Gebietes soll für Plantagen freigegeben werden, obwohl bereits sicher ist, dass der Boden hierfür nicht geeignet ist. "
" Wir sind uns nicht sicher, ob der Wald weiterhin das Auskommen des Dorfes sichern kann. "
Wayan und Indrah leben in dem 500-Seelen Dorf Teluk Betung am Barrito-River in Zentralkalimantan. Bisher lebten die Menschen hier vom Wald und von dem, was ihre Rattangärten, Gummibäume und Reisfelder einbrachten. Doch die Zeiten ändern sich:
" Der Wald dient der gesamten Dorfgemeinschaft als Reserve. Unzählige Waldprodukte gewinnen wir von dort. Wird der Wald gerodet, so fehlen uns diese Produkte. Der Regenwald hat aber noch andere Funktionen für uns Menschen aus dem Dorf. Er bringt Feuchtigkeit, schützt vor Austrocknung und wilden Tieren. Seit ich denken kann, ist das Dorf abhängig vom Wald. "
In diesem Teil der Welt ist die Luft stickig geworden und es riecht nach Feuer, Dunstschwaden behindern die Sicht. Das Atmen fällt schwer. Es ist das Ende der Trockenzeit und die Stunde der traditionellen Brandrodung. Eigentlich ist die Zeit gut gewählt. Normalerweise löschen die kommenden Regenfälle die Feuer. Doch die sind weniger geworden, weil durch die Abholzung der ehemals riesigen Tropenwälder nur noch ausgedünnte Waldflächen zur Speicherung der Feuchtigkeit zur Verfügung stehen:
" Das Dorf hat immer nur in geringem Ausmaß für den Eigenverbrauch Wald gerodet. Der Wald geht verloren, weil vor allem Fremde hierher kommen.
Es scheint, dass diese Leute, welche den Wald roden, keine Bauern sind. Unserer Meinung nach sind meist größere Firmen für den Großteil der Waldzerstörung verantwortlich. "
Die Plantagenunternehmen schrecken auch nicht davor zurück, Bauern mit illegalen Mitteln von ihrem Land zu vertreiben. Sie haben schon ein ganzes Dorf umsiedeln müssen, um die Bauern vor Übergriffen zu schützen, berichtet Nur Hidayti von der indonesischen Organisation SAWITWATCH:
" Die lokale Bevölkerung verliert ihr Land, da ihre traditionellen Landtitel nicht anerkannt werden. "
Die Organisation unterstützt Bauern bei der Bewältigung von Bodenrechtskonflikten mit Ölpalmplantagenunternehmen. Ölpalmplantagen, deren Ernten auch für Biokraftstoffe eingesetzt werden können. Bei dieser Brisanz erhoffen sich die Dorfbewohner eine Klärung ihrer Probleme, denn hier kollidieren traditionelle Landnutzungsrechte mit dem Anspruch der Regierung, ihre Hoheit über die Wälder auszuüben:
" Wir hoffen, dass der Distrikt endlich die Landkonflikte klärt, von denen das Dorf stark betroffen ist, "
wettert Wayan.
Besonders in Westkalimantan zeugen Brandrodungen direkt neben Ölpalmplantagen von hoher Professionalität. Dem Wald werden zuerst die kostbaren Hölzer entnommen, um dann die restlichen Bestände für Plantagenflächen zu roden. Willi Smits von der Borneo Orang-Utan Survival Foundation, die seit 15 Jahren Orang-Utans aus brennenden Wäldern und Ölpalmplantagen rettet:
" Das Pflanzen von Palmölplantagen auf Grasflächen und gerodeten Flächen ist zwar sinnvoll. Doch die Unternehmen planen ihre Plantagen dort, wo es noch wenigen guten Wald gibt, oft auf Flächen mit schlechten Böden. Dabei geht es geht Ihnen nur um das Geschäft mit dem Holz. "
Trotz allem geht es hier auch um den Schutz der Wälder. Ein Anfang wird in Zentralkalimantan gemacht. Im Süden der Provinz, im MAWAS-Gebiet ist die Borneo Orang-Utan Survival Foundation für den Schutz von 350.000 Hektar Wald verantwortlich. Das ist Wald, der auf bis zu 20 Meter dicken Torfschichten steht, die gigantische Mengen CO2 speichern. Diese entweichen in die Atmosphäre, wird der Wald gerodet oder durch Feuer zerstört.
Doch der Schutz des Waldgebietes kostet Geld. Das soll der Verkauf von Emissionsrechten für das Treibhausgas Kohlendioxid hereinkommen. Shell Kanada kündigte bereits Interesse an. Der Kauf dieser Emissionsrechte, mit dem der Regenwald als Emissionssenke erhalten wird, ermöglicht es dem Unternehmen an anderer Stelle der Welt, CO2 zu emittieren.
Zwar sind die Verhandlungen um die Finanzierung des Projekts relativ weit fortgeschritten, doch Willi Smits hat immer noch Angst um den Wald, denn:
" Ein Teil des MAWAS-Gebietes soll für Plantagen freigegeben werden, obwohl bereits sicher ist, dass der Boden hierfür nicht geeignet ist. "