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Brasilien
Knapper Sieg der "Eisernen Lady"

Bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien hat sich Amtsinhaberin Dilma Rousseff denkbar knapp durchgesetzt. Die Politikerin von der gemäßigt linken Arbeiterpartei landete in der Stichwahl vor ihrem konservativen Herausforderer Aecio Neves.

26.10.2014
    Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff bei der Stimmabgabe in Porto Alegre.
    Brasiliens Präsidentin Rousseff steht vor ihrer zweiten Amtszeit (afp / Jefferson Bernardes)
    Rousseff erzielte laut Wahlkommission rund 51 Prozent, ihr Herausforderer Neves von der konservativen Sozialdemokratischen Partei (PSDB) kam auf 49 Prozent. Zwischen ihnen liegen damit nur gut zwei Millionen Stimmen. Damit sei Rousseff uneinholbar, hieß es. Schon die erste Runde am 5. Oktober hatte die 66-Jährige für sich entschieden. Beobachter hatten Neves allerdings echte Chancen eingeräumt, die in Teilen der Bevölkerung unbeliebte Präsidentin zu schlagen.
    "@teleSURtv: #BrasilDecide | @dilmabr es reelecta como Presidenta de Brasil con una diferencia de 2.409.810 votos pic.twitter.com/7LrCBGaTtJ"— Nahuel Pose Panizza (@Nahpose) October 26, 2014
    Dazu trugen auch Medienberichte bei. Kurz vor der Wahl war in der Wochenzeitung "Veja" zu lesen, Rousseff und ihr Vorgänger Lula seien über ein gewaltiges Korruptionssystem beim Ölkonzern Petrobras unterrichtet gewesen. Rousseff wies die Anschuldigungen als "Verleumdung und Rufmord" zurück und kündigte juristische Schritte gegen das Blatt an.
    Aber auch die abflauende Wirtschaft und Vetternwirtschaft in der Politik haben dazu beigetragen, dass Rousseffs Stern gesunken ist. Nichtsdestotrotz kann sie nun voraussichtlich für weitere vier Jahre regieren.
    Brasilien ist das größte Land Lateinamerikas. 143 Millionen Menschen hatten die Möglichkeit, ihr neues Staatsoberhaupt zu bestimmen.
    (lob)