Viruserkrankung
Brasilien meldet weltweit erste Todesfälle durch Oropouche-Fieber

Aus Brasilien werden die weltweit ersten Todesfälle durch das sogenannte Oropouche-Fieber gemeldet. Wie das brasilianische Gesundheitsministerium mitteilte, starben zwei Frauen im östlichen Bundesstaat Bahia nach Infektionen mit dem gleichnamigen Tropenvirus.

    Großaufnahme einer Stechmücke, die auf menschlicher Haut sitzt.
    Mücken übertragen das Oropouche-Virus. (Archivbild) (picture alliance / imagebroker / G. Lacz)
    Beide seien unter 30 Jahren alt gewesen und hätten keine Vorerkrankungen gehabt. Ihre Symptome hätten denen eines schweren Falls von Denguefieber geähnelt mit Muskelschmerzen, hoher Körpertemperatur und Kopfschmerzen, hieß es weiter.

    Ausbrüche auch in Kolumbien, Bolivien, Kuba und Peru

    Der US-Gesundheitsbehörde CDC zufolge sind derzeit Oropouche-Ausbrüche in Teilen von Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Kuba und Peru bekannt. Reisende werden aufgefordert, sich so gut wie möglich vor Insektenstichen zu schützen. Das brasilianische Gesundheitsministerium teilte mit, im laufenden Jahr seien mehr als 7.200 Fälle von Oropouche-Infektionen registriert worden.

    EU-Gesundheitsbehörde: Infektionsrisiko gering

    Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) meldete zuletzt drei Oropouche-Fälle aus Italien - bei Reisenden, die im Juni aus Kuba zurückkehrten. In Spanien wurden dann im Juli ebenfalls drei Fälle registriert, auch hier kamen die Reisenden aus Kuba.
    Übertragen wird das Virus durch Fliegen und Mücken. Das ECDC betont, Hauptüberträger sei die Mückenart Culicoides paraensis, die in Europa nicht vorkomme. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch sei bislang nicht festgestellt worden. Weiter heißt es, das Infektionsrisiko für EU-Bürger, die nach Kuba oder in andere Staaten der Region reisten, sei gering - soweit sich die Reisenden an die Empfehlungen der dortigen Gesundheitsbehörden hielten und Schutzvorkehrungen gegen Mückenstiche träfen.

    Inkubationszeit vier bis acht Tage

    Die Inkubationszeit beträgt laut der US-Behörde CDC etwa vier bis acht Tage. Die Symptome halten danach dann drei bis sechs Tage an. Schwere Fälle können zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie etwa einer Hirnhautentzündung führen.
    Diese Nachricht wurde am 26.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.