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Brasilien
Proteste gegen Präsidentin Rousseff

"Dilma, raus!", "Amtsenthebung für Rousseff!": Mit diesen Parolen haben mehr als eine Million Menschen in Brasilien gegen Präsidentin Rousseff protestiert. Sie werfen ihrer Regierung Korruption vor. Dabei geht es vor allem um Schmiergelder beim Ölkonzern Petrobras.

    Demonstranten in Sao Paulo (15.3.2015).
    Die Demonstranten fordern die Absetzung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff. (dpa / picture-alliance / Sebastiao Moreira)
    In Brasilien haben Hunderttausende Menschen in mehreren Städten gegen die Politik von Präsidentin Dilma Rousseff demonstriert. Sie forderten die Absetzung der Staatschefin und prangerten die ihrer Ansicht nach weitreichende Korruption der Regierung an.
    In São Paulo fand nach vorläufiger Polizeischätzung mit einer Million Menschen die größte Demonstration statt. In der Hauptstadt Brasília beteiligten sich nach Angaben der Polizei etwa 20.000 Menschen, in Rio de Janeiro 15.000 und in Salvador da Bahia im Nordosten des Landes 4.000. Auch aus Belo Horizonte, Salvador, Recife und selbst einigen Städten im Ausland wurden Proteste gemeldet.
    Demonstranten in Nationaltrikots
    Viele Demonstranten kamen in Nationaltrikots und hatten Nationalflaggen, Trillerpfeifen und Plakate dabei. Auf Schildern war zu lesen: "Dilma, Raus!", "Korruption - wie lange noch?", "Amtsenthebung für Rousseff!". Die Oppositionspartei PSDB stützte die Proteste, aber nicht die Forderung nach einem Amtsenthebungsverfahren.
    Auslöser der Proteste war der Schmiergeldskandal beim staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras. Gegen Dutzende Spitzenpolitiker laufen Ermittlungen wegen mutmaßlicher Verwicklung in den Fall. Nach Angaben eines Ex-Managers des Unternehmens erhielt Rousseffs Arbeiterpartei (PT) bis zu 200 Millionen Dollar (etwa 185 Millionen Euro) an Schmiergeldern von Petrobras. Die Staatschefin selbst saß dem Konzern von 2003 bis 2010 vor. Sie betont aber, keine Kenntnis von den Vorgängen gehabt zu haben.
    (tzi/db)