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Johannesburg
BRICS-Gruppe will weitere sechs Staaten aufnehmen

Die BRICS-Gruppe will nach Angaben des südafrikanischen Präsidenten Ramaphosa sechs weitere Staaten aufnehmen. Man habe sich darauf verständigt, Argentinien, Ägypten, Äthiopien, den Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als "vollwertige Mitglieder" willkommen zu heißen, sagte Ramaphosa zum Abschluss der dreitägigen Zusammenkunft in Johannesburg.

    Ramaphosa sitzt zwischen dem brasilianischen Präsidenten Lula da Silva, dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, dem indischen Premierminister Modi und dem russischen Außenminister Lawrow.
    Südafrikas Präsident Ramaphosa (Mitte) gibt die Abschlusserklärung des 15. BRICS-Gipfels in Johannesburg. (Themba Hadebe / AP / dpa / Themba Hadebe)
    Der Eintritt der neuen Mitglieder werde zum 1. Januar 2024 wirksam. Bislang gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika dem Staatenbund an. In diesen Ländern wird ein Viertel der globalen Wirtschaftsleistung erarbeitet. In ihnen leben 42 Prozent der Weltbevölkerung. Etwa 40 Staaten hatten im Vorfeld des Brics-Gipfels in Südafrika ihr Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet.
    China bestritt eine anti-westliche Ausrichtung des Staatenbunds. Man werde sich nicht auf eine Lagerkonfrontation einlassen, hieß es aus dem Außenministerium in Peking. Bereits vor Beginn des dreitägigen BRICS-Gipfels hatte Brasiliens Präsident betont, man wolle kein Gegenpol zu den G7, den G20 oder anderen Bündnissen sein. Vielmehr wolle man sich als Globaler Süden besser organisieren. Ziel des neuen BRICS-Bündnisses ist es aber auch, die wirtschaftliche Abhängigkeit vom US-Dollar als globaler Leitwährung zu reduzieren.

    Baerbock will mit neuen Mitgliedern zusammenarbeiten

    Bundesaußenministerin Baerbock plädierte dafür, mit den neuen Mitgliedern zusammenzuarbeiten. Die Bundesregierung werde auch mit solchen Ländern kooperieren, deren Ansicht man nicht teile, sagte Baerbock in Berlin. Mit allen neuen BRICS-Mitgliedern gebe es Gesprächskanäle, außer mit dem Iran. Man lebe schließlich in einer globalisierten und vernetzten Welt.

    Guterres: Ungerechte Ordnung der Weltwirtschaft

    UNO-Generalsekretär Guterres forderte eine Reform multilateraler Institutionen. Die aktuelle ungerechte Ordnung der Weltwirtschaft spiegele die Welt von gestern wider, sagte Guterres. Es sei eine gravierende Ungerechtigkeit, dass afrikanische Länder im Schnitt viermal mehr für Kredite zahlten als die USA und achtmal mehr als die reichsten europäischen Länder.
    Diese Nachricht wurde am 24.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.