Bowler, Wicket, Boundary - außerhalb Großbritanniens stiften diese Begriffe viel Verwirrung, auf der Insel sind sie jedoch so selbstverständlich wie Abseits, Elfmeter oder Handspiel beim Fußball. Denn im Vereinigten Königreich regiert König Cricket, aber auch in den übrigen Staaten des Commonwealth: in Neuseeland und in Australien.
Über den gesamten Globus haben die Briten ihren Sport getragen, einen der ältesten der Welt. Auch aus Pakistan, Indien und Sri Lanka ist Cricket nicht wegzudenken und stiehlt dem eigentlichen Regenten Fußball die Show. Die Wiege des Cricket aber steht unbestreitbar in Großbritannien. Dort ist er alles: Politikum, Faszination, Kultur - und eben Ehrensache.
Britische Tradition
Bis heute bestimmt ein kleiner britischer Traditionsclub, wer auf dieser Welt von sich überhaupt behaupten darf, Cricket zu spielen. Er ist nach wie vor ein Sport der Reichen und Schönen; Cambridge, Oxford und Co. trainieren in ihren Cricket-Internaten die Eliten von morgen.
Aber der Cricket-Sport illustriert zugleich auch den Zerfall des Empires und bildet das heutige britische Selbstbewusstsein ab; er zeigt die Konkurrenz zu den ehemaligen Kolonialstaaten, aber auch den Versöhnungsprozess. Ganz gleich wie es ausgeht mit dem Brexit - Cricket wird bleiben.
Was ist noch "very british"?