Medienbericht
Britische Regierung erwägt extreme Frauenfeindlichkeit als Terrorismus einzustufen

Die britische Regierung prüft, ob extreme Gewalt gegen junge Mädchen und Frauen als Terrorismus eingestuft werden soll. Wie die Zeitung "Sunday Telegraph" berichtet, könnte extreme Frauenfeindlichkeit dann genauso behandelt werden wie islamistischer und rechtsextremer Extremismus.

    Szene von der ersten Kabinettssitzung des neuen britischen Premierministers Keir Starmer: Der Premierminister sitzt mit weiteren Regierungsmitgliedern an einem Tisch, vor ihnen liegen rote Mappen. Im Hintergrund ist eine britische Fahne zu sehen.
    Die neue Labour-Regierung in Großbritannien. (picture alliance / Photoshot)
    Ziel ist es, die zunehmende Radikalisierung junger Männer gerade durch das Internet einzudämmen. Lehrer könnten dem Bericht zufolge gesetzlich verpflichtet werden, gefährdete Schüler in einen Präventionskurs zur Terrorabwehr zu schicken. Der Nationale Rat der Polizeichefs in Großbritannien kritisierte zuletzt in einem Bericht ein epidemisches Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und forderte einen anderen Umgang der Justiz mit dem Problem.
    Das britische Innenministerium führt den Angaben zufolge mehrere Extremismuskategorien, die als bedrohlich angesehen werden. Darunter zählt auch das Phänomen "Incel". Der Begriff ist eine Mischung aus den englischen Wörtern "involuntary" - auf deutsch: unfreiwillig und "celibate" - sexuelle Enthaltsamkeit. Unter Incel wird eine männliche Subkultur verstanden, die Hass auf Frauen und Gewaltfantasien propagiert.
    Diese Nachricht wurde am 18.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.