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Kritik am Weltverband und Russland
Mehrere Verbände boykottieren Box-WM der Frauen

Die Box-WM der Frauen findet ohne britische, kanadische und tschechische Boxerinnen statt. Die Verbände schließen sich mit ihrem Boykott Irland und den USA an, die den Weltverband um den Russen Umar Kremlev und den Krieg gegen die Ukraine kritisieren.

Von Andrea Schültke | 14.02.2023
210806 -- TOKYO, Aug. 6, 2021 -- Lauren Price(rotes Trikot / Großbritannien) kämpft bei den Olympischen Spiele in Tokio gegen Nouchka Fontijn (Niederlande)
Großbritanniens Boxerinnen werden nicht zur Weltmeisterschaft nach Indien fahren (imago images / Xinhua / Chen Yichen via www.imago-images.de)
Als einen Grund für den Boykott nennen die Verbände die Sorge um die Olympische Zukunft ihrer Sportart. Bei den vergangenen Olympischen Spielen in Tokio waren die Boxwettbewerbe ohne Einbindung des Weltverbandes über die Bühne gegangen.

Teilnahme in Los Angeles 2028 fraglich

Für die Spiele 2028 in Los Angeles steht Boxen noch gar nicht im Programm. Geboxt wird in Los Angeles nur dann, wenn der Weltverband vom Internationalen Olympischen Komitee geforderte Reformen auch umsetzt.

IBA erlaubte Start von russischen und belarussischen Boxern

Der Russe Umar Kremlev ist Präsident des Box-Weltverband IBA. Die IBA hatte Boxerinnen und Boxern aus Russland und Belarus die Teilnahme an Boxveranstaltungen unter ihrer Nationalflagge erlaubt.

Boykott der WM der Frauen in Indien

Auch das hat der britische Boxverband (GB Boxing) als Grund angeführt, kein Frauenteam zur WM in Neu Delhi zu schicken. In einer Mitteilung auf seiner Internetseite schreibt der Verband, er "verurteilt die russische Invasion in der Ukraine und ist solidarisch mit dem Volk, den Boxern, Trainern und Funktionären der Ukraine."

Teilnahme an WM der Männer wird geprüft

Die Teilnahme britischer Boxer an den IBA-Boxweltmeisterschaften der Männer im Mai 2023 wird derzeit ebenfalls geprüft. Der Verband kündige an, dass der Vorstand kurz vor der Veranstaltung eine Entscheidung darüber treffen werde.

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Bereits in der vergangenen Woche hatte der Weltverband den WM-Boykott Irlands und den USA als Akt bezeichnet, den Ruf der IBA zu schädigen. Auch Kanda schloss sich dem nun an.
Allen Athletinnen und Athleten der boykottierenden Box-Verbände hatte die IBA Unterstützung angeboten. Funktionären, die sich an einem Boykott beteiligen, drohte der Weltverband mit Sanktionen.