"Ein Imam ist Vorbeter und Gemeindeleiter. Man könnte sagen, vergleichbar mit vielen Aufgaben, die bei uns ein Pfarrer, eine Pfarrerin wahrnimmt."
Erzählt Martina Blasberg-Kuhnke, Professorin für praktische Theologie am Institut für katholische Theologie. Sie beschäftigt sich mit dem Projekt Imamausbildung in Osnabrück. Bisher, so Blasberg-Kuhnke, haben die meisten in Deutschland tätigen Imame in der Türkei ihr Theologiestudium abgeschlossen. Sie kommen also als fertige Theologen nach Deutschland, sprechen aber oft nur wenig deutsch. Für sie will das geplante Institut eine Weiterbildungsmöglichkeit schaffen:
"Deren Situation ist die, dass sie wenig Kenntnisse der deutschen Kultur und auch unseres Rechtswesens haben und natürlich auch der Situation des deutschen Bildung und der deutschen Schule. Und um auf diese Situation in den Gemeinden vorbereitet zu sein, ist das ein Thema, das kurzfristig vor allem die Imame betrifft, die ein Theologiestudium schon mitbringen."
In etwa drei Jahren soll es dann an der Uni Osnabrück auch einen Bachelor- Studiengang geben: 50 bis 80 Studierende könnten dort pro Jahr ausgebildet werden:
"Beim grundständigen Studiengang geht es eher um Imame, die zum Beispiel auch hier aufgewachsen sind als Moslems, die in der zweiten oder dritten Generation sind. Die Deutschland kennen und die deutsche Sprache, die aber in ihren Gemeinden hier tätig werden wollen und denen und denen wir hier ein Angebot machen, das Studium hier absolvieren zu können."
Ehrgeizige Ziele - um diese zu erreichen, müssen alle Beteiligten miteinander arbeiten und den Studiengang inhaltlich aufbauen: Das Land, die Uni und natürlich die Glaubensgemeinschaften und -verbände, die in angemessener Weise ihre Sicht des Islam thematisieren können und sollen, sagt Martina Blasberg-Kuhnke. Dabei kann die Uni von Erfahrungen und Kontakten profitieren, die sie bereits beim Aufbau des Studiengangs Islamische Religionspädagogik gesammelt hat:
"Da fängt man nicht bei Null an, denn wir haben ja im Blick auf den Religionsunterricht, weil er konfessorischer, bekenntnisorientierter Religionsunterricht ist, auch bereits die Situation gehabt, dass die Inhalte des Unterrichts abgestimmt wurden. Wir sind in regelmäßigen Gesprächen, wir haben Vertrauen entwickelt in den Jahren. Ohne das geht es gar nicht."
Allem voran steht der integrative Gedanke: Wie wichtig der ist, weiß auch Nuri Senay. Er ist in Deutschland geboren, seine Eltern kommen aus der Türkei. Nuri Senay arbeitet als Lehrer in Köln und studiert zudem noch islamische Religionspädagogik in Osnabrück. Er befürwortet die Pläne für das Institut. Es biete viele Vorteile, wenn Imame hier aus- beziehungsweise fortgebildet würden:
"Ein Vorteil wäre zum Beispiel, dass die Imame deutsch sprechen würden. Dass man in den verschiedenen Moscheen eine Einheitssprache hätte. Also neben der Herkunftssprache der Imame, die sie auch weiter sprechen sollten - das ist ein wichtiger Punkt. Dass man nicht eine Sprache ablegt, sondern eine dazu lernt und diese dann auch bei Predigten benutzt. Ich denke auch, dass viele junge Muslime in Deutschland mittlerweile die deutsche Sprache besser beherrschen als die Sprache ihrer Eltern."
Doch bis der Bachelor Studiengang tatsächlich angeboten werden kann, wird es noch einige Zeit dauern. Bis dahin müssen Lehrstühle genehmigt werden - für das Institut etwa fünf, erzählt Martina Blasberg-Kuhnke:
"Einen haben wir schon - die islamische Religionspädagogik. Eine Juniorprofessur besetzen wir gerade. Und dann müssen noch Lehrstühle dazu kommen, die die Kernglaubensinhalte des Islam betreffen. Da wird sicher Koran, da wird sicher arabisch dabei sein. Geschichte und Kultur des Islam. Alles, was man sonst im Theologiestudium sonst auch erwarten würde."
Das Ziel: Einen gleichwertigen Ausbildungszweig auf Augenhöhe zur evangelischen und katholischen Theologie zu schaffen. Und damit einen wichtigen Schritt zu einer besseren Integration von Muslimen in Deutschland zu gehen. Bis die Pläne allerdings umgesetzt sein werden, wird es voraussichtlich noch mindestens drei Jahre dauern.
Erzählt Martina Blasberg-Kuhnke, Professorin für praktische Theologie am Institut für katholische Theologie. Sie beschäftigt sich mit dem Projekt Imamausbildung in Osnabrück. Bisher, so Blasberg-Kuhnke, haben die meisten in Deutschland tätigen Imame in der Türkei ihr Theologiestudium abgeschlossen. Sie kommen also als fertige Theologen nach Deutschland, sprechen aber oft nur wenig deutsch. Für sie will das geplante Institut eine Weiterbildungsmöglichkeit schaffen:
"Deren Situation ist die, dass sie wenig Kenntnisse der deutschen Kultur und auch unseres Rechtswesens haben und natürlich auch der Situation des deutschen Bildung und der deutschen Schule. Und um auf diese Situation in den Gemeinden vorbereitet zu sein, ist das ein Thema, das kurzfristig vor allem die Imame betrifft, die ein Theologiestudium schon mitbringen."
In etwa drei Jahren soll es dann an der Uni Osnabrück auch einen Bachelor- Studiengang geben: 50 bis 80 Studierende könnten dort pro Jahr ausgebildet werden:
"Beim grundständigen Studiengang geht es eher um Imame, die zum Beispiel auch hier aufgewachsen sind als Moslems, die in der zweiten oder dritten Generation sind. Die Deutschland kennen und die deutsche Sprache, die aber in ihren Gemeinden hier tätig werden wollen und denen und denen wir hier ein Angebot machen, das Studium hier absolvieren zu können."
Ehrgeizige Ziele - um diese zu erreichen, müssen alle Beteiligten miteinander arbeiten und den Studiengang inhaltlich aufbauen: Das Land, die Uni und natürlich die Glaubensgemeinschaften und -verbände, die in angemessener Weise ihre Sicht des Islam thematisieren können und sollen, sagt Martina Blasberg-Kuhnke. Dabei kann die Uni von Erfahrungen und Kontakten profitieren, die sie bereits beim Aufbau des Studiengangs Islamische Religionspädagogik gesammelt hat:
"Da fängt man nicht bei Null an, denn wir haben ja im Blick auf den Religionsunterricht, weil er konfessorischer, bekenntnisorientierter Religionsunterricht ist, auch bereits die Situation gehabt, dass die Inhalte des Unterrichts abgestimmt wurden. Wir sind in regelmäßigen Gesprächen, wir haben Vertrauen entwickelt in den Jahren. Ohne das geht es gar nicht."
Allem voran steht der integrative Gedanke: Wie wichtig der ist, weiß auch Nuri Senay. Er ist in Deutschland geboren, seine Eltern kommen aus der Türkei. Nuri Senay arbeitet als Lehrer in Köln und studiert zudem noch islamische Religionspädagogik in Osnabrück. Er befürwortet die Pläne für das Institut. Es biete viele Vorteile, wenn Imame hier aus- beziehungsweise fortgebildet würden:
"Ein Vorteil wäre zum Beispiel, dass die Imame deutsch sprechen würden. Dass man in den verschiedenen Moscheen eine Einheitssprache hätte. Also neben der Herkunftssprache der Imame, die sie auch weiter sprechen sollten - das ist ein wichtiger Punkt. Dass man nicht eine Sprache ablegt, sondern eine dazu lernt und diese dann auch bei Predigten benutzt. Ich denke auch, dass viele junge Muslime in Deutschland mittlerweile die deutsche Sprache besser beherrschen als die Sprache ihrer Eltern."
Doch bis der Bachelor Studiengang tatsächlich angeboten werden kann, wird es noch einige Zeit dauern. Bis dahin müssen Lehrstühle genehmigt werden - für das Institut etwa fünf, erzählt Martina Blasberg-Kuhnke:
"Einen haben wir schon - die islamische Religionspädagogik. Eine Juniorprofessur besetzen wir gerade. Und dann müssen noch Lehrstühle dazu kommen, die die Kernglaubensinhalte des Islam betreffen. Da wird sicher Koran, da wird sicher arabisch dabei sein. Geschichte und Kultur des Islam. Alles, was man sonst im Theologiestudium sonst auch erwarten würde."
Das Ziel: Einen gleichwertigen Ausbildungszweig auf Augenhöhe zur evangelischen und katholischen Theologie zu schaffen. Und damit einen wichtigen Schritt zu einer besseren Integration von Muslimen in Deutschland zu gehen. Bis die Pläne allerdings umgesetzt sein werden, wird es voraussichtlich noch mindestens drei Jahre dauern.