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Buch "Moral Phobia"
"Der Welt ist es egal, ob wir Yoga machen"

Gesunde Ernährung, Gemüse im Selbstanbau, Yoga und bloß nicht rauchen: Das einheitliche Bild von der schönen heilen Welt und dem guten Leben bereitet Judith Maier Sorgen. Die Vorstellungen würden sich zunehmend gleichen, sagt die Trendforscherin, die in ihrem Zeitgeistglossar "Moral Phobia" die Normierungen und Disziplinierung der Gesellschaft beleuchtet.

Judith Mair im Gespräch mit Susanne Luerweg |
    Die Krankenkassen fördern schon heute Bewegungs- und Entspannungskurse.
    Millionen Deutsche gehen regelmäßig auf die Matte und machen Yoga. (imago/Westend61)
    Wir basteln unsere Geschenke selbst, essen glutenfrei, salz-und zuckerreduziert. Das Gemüse stammt aus dem eigenen Anbau und ansonsten ist es auf jeden Fall lokal. Rauchen und trinken sind verpönt, stattdessen wird regelmäßig Yoga gemacht. Alles Dinge, die furchtbar vernünftig sind und sicher nicht wild, hemmungslos und wahnsinnig.
    Die Trendforscherin Judith Mair kriegt angesichts von so viel Vernunft und moralisch erhobenem Zeigefinger eine "Moral Phobia". So hat sie ihr mit Bitten Stetter gemeinsam verfasstes Zeitgeistglossar genannt, das in Buchform erschienen ist.
    Das vollständig Gespräch mit der Trendforscherin Judith Mair können Sie in unserem Audio-On-Demand-Angebot nachhören.