Bei zwei Luftangriffen nahe der syrischen Stadt Manbidsch sollen Anfang der Woche mindestens 77 Zivilisten getötet worden sein - elf von ihnen waren noch Kinder. Die syrische Opposition hat nun an die Anti-IS-Koalition appelliert, die US-geführten Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz IS auszusetzen.
Derartige Vorfälle trieben den Terroristen neue Anhänger in die Arme, schrieb der Präsident der Syrischen Nationalkoalition, Anas al-Abdah, in einem Brief an die Staaten der Anti-IS-Koalition. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte von den getöteten Zivilisten berichtet. Sie greift auf ein Netz von Menschen vor Ort zurück und hat sich in der Vergangenheit als zuverlässig erwiesen.
"Schockierende Massaker"
Auch die vom Westen unterstützte Freie Syrische Armee, die gegen die Islamisten und die Regierung in Damaskus kämpft, verurteilte "schockierende Massaker" an Zivilisten. US-Verteidigungsminister Ash Carter erklärte, die Angaben der Beobachtungsstelle würden überprüft.
Die internationale Koalition unterstützt in Manbidsch Truppen unter Führung der Kurden. Diese hatten Ende Mai eine Offensive gestartet, um den IS aus der Stadt zu vertreiben. Manbidsch ist für den IS strategisch wichtig, weil über die Stadt eine wichtige Nachschubroute aus der Türkei verläuft.
(tzi/fwa)