Mit Fotos wollen syrische Rebellen auf das Schicksal von Kindern aufmerksam machen, die unter den Bomben des Regimes sterben. Die Bilder aus der Stadt Duma sind dem Mord der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an einem jordanischen Piloten nachempfunden.
Die Aufnahmen zeigen Kinder, die wie IS-Gefangene orangfarbene Kleidung tragen und in einem Käfig eingesperrt sind. Auf einigen Fotos ist auch eine brennende Fackel abgebildet - so als würden die Kinder angezündet. Auf diese Weise hatte der IS die Tötung des jordanischen Piloten Muas al-Kasasba inszeniert.
Rebellen-Kampagne bei Twitter
Auch das Regime verbrenne mit seinen Bomben Kinder, erklärte ein Regimegegner aus der Stadt der Nachrichtenagentur dpa. "Und die ganze Welt schaut schweigend zu." Die Bilder gehören zu einer vor einer Woche gestarteten Rebellen-Kampagne, die im Kurznachrichtendienst Twitter unter dem Hashtag #DoumaExterminated (Duma ausgelöscht) läuft. Hier werden noch deutlich schockierende Bilder des Bürgerkrieges, die alles andere als gestellt sind, verbreitet.
Der Ort Duma nach der Hauptstadt Damaskus liegt in der von Rebellen kontrollierten Region Ghouta Scharkija. Syriens Luftwaffe bombardiert die Gegend regelmäßig. Dabei setzt sie immer wieder sogenannte Fassbomben ein, die wegen ihrer breiten Streuung besonders zerstörerisch sind. Allein seit Anfang dieses Monats starben in der Region bei Luftangriffen mehr als 180 Menschen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Vormarsch Richtung Aleppo
Laut der in London ansässigen Organisation rückt die syrische Armee weiter auf Aleppo vor, die größte, schwer beschädigte Stadt des Landes. Demnach gelang es den Regierungstruppen, die einzige Versorgungsroute der Rebellen Richtung Norden zu blockieren. Die Strecke führt von Aleppo zur türkischen Grenze. Große Teile Aleppos werden von Regierungstruppen beherrscht, der Osten der Stadt steht jedoch unter Kontrolle von Rebellen. Eine Niederlage der Regimegegner in der umkämpften Stadt wäre ein schwerer Rückschlag für den Aufstand gegen das Regime von Baschar al-Assad.
Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, versucht seit Monaten erfolglos, einen Waffenstillstand für Aleppo auszuhandeln. In dem fast fünfjährigen Bürgerkrieg wurden insgesamt über 210.000 Menschen getötet. Millionen sind vor den Kämpfen in andere Landesteile oder ins Ausland geflüchtet.
(bor/tön)