MAN Energy Solutions
Bund untersagt Verkauf des VW-Gasturbinen-Geschäfts an chinesischen Konzern

Der Verkauf des Gasturbinen-Geschäfts von Volkswagen nach China ist am Veto der Bundesregierung gescheitert. Das Kabinett billigte das vom Wirtschaftsministerium vorgeschlagene Verbot. Zur Begründung hieß es, der Mutterkonzern des Kaufinteressenten, der Werftkonzern China State Shipbuilding Corp, stehe dem Militär des Landes zu nahe.

    Das von MAN Energy Solutions zur Verfügung gestellte Bild zeigt eine MGT6200 Gasturbine.
    Der Bund will offenbar den Verkauf der Gasturbinensparte von MAN Energy Solutions an China untersagen. (- / MAN Energy Solutions / dpa / -)
    Daher dürfe der Verkauf laut dem Außenwirtschaftsgesetz nicht erfolgen. Die Gasturbinen, die eigentlich als Antrieb für Pipelines verwendet würden, könne man auch in Kriegsschiffen einbauen. Nach dem Außenwirtschaftsgesetz kann die Regierung Verkäufe ins Nicht-EU-Ausland untersagen, wenn diese etwa die nationale Sicherheit gefährden könnten.

    China will seine Flotte modernisieren

    Konkret ging es bei dem geplanten Verkauf um die Gasturbinensparte von MAN Energy Solutions mit Sitz in Augsburg. Das Unternehmen stellt neben Gasturbinen auch Dampfturbinen und Großmotoren her. Die MAN-Gruppe gehört seit 2011 mehrheitlich zum Volkswagen-Konzern.
    Volkswagen hatte während des Prüf-Prozesses noch versucht, die Bedenken der Bundesregierung gegen den Verkauf nach China auszuräumen. Insidern zufolge legte der Konzern Gutachten vor, die die Einsetzbarkeit der Gasturbinen oder der zugrundeliegenden Technologie als Antrieb von Kriegsschiffen widerlegen sollten.
    China will seine Flotte an Kriegsschiffen - die größte der Welt - modernisieren. Sie könnte künftig statt mit Dieselmotoren mit Gasturbinen betrieben werden. Für zivile Zwecke liefert MAN Energy seit langem Gasturbinen nach China.
    Diese Nachricht wurde am 03.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.